2.

DER GOLDENE SARG
UND DIE HÖLZERNE
KRIPPE

Der Wiener Philosoph Gerhard Schwarz berichtet über einen nicht ganz ernst gemeinten Leserbrief an die Redaktion einer Zeitschrift. »Ihr Blatt berichtet sehr einseitig«, beschwert sich da ein Leser, »Sie schreiben immer nur, wenn ein berühmter Mann gestorben ist. Ich möchte auch darüber informiert werden, wenn ein berühmter Mann geboren wird.«13

Vor einer ähnlichen Forderung standen auch die Evangelisten, als sie die Geschichte des Jesus von Nazaret aufschrieben. Sie sollten auch über seine Geburt berichten. Aber als Jesus zur Welt kam, konnte niemand wissen, dass dieses Kind armer Eltern einmal die Weltgeschichte verändern würde. Andererseits konnte und durfte die Geburt eines Gottessohnes doch kein normales Ereignis sein. Es muss sich schon am Anfang seine Einmaligkeit zeigen. Aber wie zeigt sich diese Besonderheit und wie kann man sie beschreiben?

Christen und auch Nichtchristen feiern jedes Jahr am 25. Dezember das Fest der Geburt Christi: Weihnachten. Schon am Tag zuvor, an Heiligabend, und am folgenden Feiertag wird in den Kirchen die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium vorgelesen. Lukas war ein gebildeter Mann, vermutlich ein Arzt aus der syrischen Stadt Antiochia. Er lebte eine Generation nach Jesus von Nazaret. Zu dessen Jüngern hat er nicht gehört und er hat Jesus auch nicht persönlich kennengelernt. Als er sich dazu entschloss, die Geschichte des Mannes aus Nazaret zu erzählen, musste er sich also auf die Berichte anderer stützen. Im Vorwort betont er ausdrücklich, dass er alles »sorgfältig« und »von Grund auf« geprüft habe. (Lk 1,1-4) Lukas will von vorneherein deutlich machen, dass er nicht irgendwelche erfundenen Geschichten erzählt. Er will wie ein seriöser Historiker ernst genommen werden.

Auch die Geburt Jesu verbindet er mit weltgeschichtlichen Ereignissen, um sie glaubhaft zu machen. Kaiser in Rom ist Augustus. Statthalter in Syrien ist ein gewisser Quirinius. Zum ersten Mal findet im ganzen Reich eine Steuererhebung statt, ein sogenannter Zensus. Um sich in die Steuerlisten eintragen zu lassen, müssen sich alle Bewohner zu dem Ort begeben, aus dem sie stammen. Das gilt auch für den Zimmermann Josef aus dem kleinen Dorf Nazaret in Galiläa. Er stammt aus Betlehem. Das ist ein Ort nahe Jerusalem, in dem auch der einstige König David geboren wurde. Josef, so wird behauptet, ist auch ein weitläufiger Nachkomme des Königs David. Für Josef kommt der Befehl des römischen Kaisers denkbar ungünstig. Seine Frau Maria ist hochschwanger. Aber es bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit Maria die beschwerliche, viertägige Reise nach Betlehem anzutreten.

In seiner Heimatstadt herrscht ein hektisches Durcheinander. Betlehem ist zu normalen Zeiten ein verschlafenes Nest mit höchstens tausend Einwohnern. Jetzt platzt es aus allen Nähten. Von überall her strömen Leute in den Ort, um sich registrieren zu lassen. Als Josef und Maria ankommen, sind in den Herbergen schon alle Plätze belegt. Sie müssen mit einer Notunterkunft vorliebnehmen. Wie diese ausgesehen hat, erfahren wir nicht von Lukas. Nur dass eine Krippe darin stand, erwähnt er. Es kann eine Grotte gewesen sein, ein Stall oder ein einfaches Bauernhaus. Betlehem lag an einem Abhang, wo viele Menschen in Wohnhöhlen lebten und sich den Platz mit Tieren teilten. Gut vorstellbar, dass Maria und Josef in einer solchen Höhle Aufnahme fanden. Von Tieren ist bei Lukas freilich nicht die Rede, auch nicht von Ochs und Esel, die heute in keiner weihnachtlichen Krippe fehlen dürfen.

Schon im frühen Christentum wurde in Betlehem eine Höhle als der Ort verehrt, wo Maria ihr Kind zur Welt gebracht haben soll. Anfang des vierten Jahrhunderts ließ Kaiser Konstantin hier eine Kirche erbauen. Heute windet sich in der sogenannten Geburtskirche eine schmale Treppe hinab in eine Grotte. An einer mit reich bestickten Stoffen und kostbaren Lampen behängten Stelle ist ein silberner Stern mit vierzehn Zacken in den Boden eingelassen. Darauf steht in lateinischer Sprache, dass hier Jesus von der Jungfrau Maria geboren wurde.

In Lukas’ Bericht bleibt die junge Familie nicht lange allein. Es kommen Hirten, die ganz unglaubliche Dinge erzählen. Dass ihnen auf dem Feld ein Engel erschienen sei und ihnen gesagt habe, dass sie sich nicht fürchten sollten und dass heute in Betlehem, der Stadt Davids, der »Retter«, der »Messias« geboren worden sei. Sie hatten sich dann gleich auf den Weg gemacht, um das Kind zu sehen. Aufgeregt erzählen sie nun Josef und Maria, was passiert war und was der Engel gesagt hat. Die jungen Eltern kommen aus dem Staunen nicht heraus. Ihr Sohn ein »Messias«, ein »Retter«?

Über fünfhundert Jahre nach diesem Ereignis saß der Mönch Dionysius Exiguus an seinem Schreibtisch und sollte im Auftrag des Papstes die Listen für das alljährlich wechselnde Osterfest neu ordnen. Dionysius ärgerte sich darüber, dass zu seiner Zeit die Jahre immer noch nach dem Regierungsantritt des Kaisers Diokletian gezählt wurden, den er für einen Tyrannen und brutalen Christenverfolger hielt. Dionysius hatte nun eine umwerfende Idee. Er wollte eine neue Zeitrechnung einführen, die mit der Geburt Christi begann. Diese Idee setzte sich tatsächlich durch, und seither sind wir gewohnt, die Zeit in die Jahre vor und nach Christi Geburt einzuteilen.

Allerdings hat sich Dionysius um ein paar Jahre verrechnet. Jesus wurde ziemlich sicher – und der Evangelist Matthäus bestätigt das – noch zu Lebzeiten Herodes des Großen geboren, und der starb im Frühjahr des Jahres 4 v. Chr. Also muss Jesus etwa um das Jahr 6 v. Chr. geboren worden sein.

Und wie steht es mit seinem Geburtsort? War es Betlehem oder vielleicht doch Nazaret?

Dass Jesus in Betlehem geboren wurde, begründet Lukas mit der Volkszählung unter dem syrischen Statthalter Quirinius. Diesen Publius Sulpicius Quirinius hat es wirklich gegeben, aber er war erst ab 6 n. Chr. syrischer Statthalter, und aus anderen Quellen weiß man auch, dass er zu dieser Zeit in Judäa eine Steuererhebung durchführte. Es gibt allerdings auch Hinweise darauf, dass es in Palästina schon früher solche Erhebungen gab und Quirinius daran beteiligt war. Es ist also zwar unwahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen, dass die Angaben des Lukas auch historisch zutreffen.14

Viele Fachleute glauben jedoch, dass Lukas aus theologischen Gründen den Geburtsort Jesu sozusagen nach Betlehem verlegt hat. Lukas sieht Jesus in der Rückschau. Für ihn steht fest, dass er der Messias war. Und der Messias kann nach seiner Vorstellung nicht in einem x-beliebigen Bauerndorf in Galiläa geboren werden. Mit Betlehem ist es dagegen etwas anderes. Hat doch der Prophet Micha geweissagt, dass aus diesem Ort ein König hervorgehen wird. (Mi 5,1) Außerdem kam auch der König David aus Betlehem. Lukas wollte also Jesus in Betlehem zur Welt kommen lassen, um ihn als erwarteten Retter auszuweisen und um ihn mit David in Verbindung zu bringen. Jesus sozusagen als »Sohn Davids«.

Das Bemühen des Lukas, Jesus gleich bei seiner Geburt eine herausragende Bedeutung zu geben, widerspricht eigentlich dem Bild, das die Evangelien insgesamt von Jesus zeichnen. Denn darin tritt er immer als jemand auf, der gerade nicht bedeutend und großartig sein will. Nie nennt er sich Messias. Nie beansprucht er irgendeinen Titel außer »Menschensohn«. Selbst wenn er ein Nachkomme von König David gewesen sein sollte, so hat er sich nichts daraus gemacht. Solche Auszeichnungen waren ihm einfach nicht wichtig.

Wie steht es aber nun mit der Weihnachtsgeschichte? Mit dem Stall, der Krippe, den Hirten und dem Engel? Ist das alles »realistisch«? Lukas würde diese Frage wahrscheinlich nicht verstehen. Für ihn ist es »realistisch«, wenn er Tatsachen und Ereignisse der damaligen Zeit nennt. »Realistisch« ist es für ihn aber auch, wenn er poetische Bilder findet, um das Besondere zu verdeutlichen, das mit Jesus in die Welt kam. Und dieses Besondere tritt bei Lukas und bei Matthäus gerade im Kontrast zu dessen Gegenteil deutlich hervor.

Auf der einen Seite sind der Kaiser und der König, Augustus und Herodes der Große. Auf der anderen Seite ein Kind, das abseits der Weltgeschichte in einer schmutzigen Höhle geboren wird. Hier der als Gott verehrte Kaiser, der mit einer gewaltigen Militärmaschinerie der Welt den Frieden bringen will, der Barbaren zu Kulturvölkern erziehen und die Herzen der Menschen gewinnen will. Dort ein Kind, das völlig schutzlos und auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Hier der große König Herodes, der in Pomp und Luxus lebt, aber innerlich vor Angst um seine Macht schier zerfressen wird, der die Liebe seiner Landsleute mit Prachtbauten und Gewalt erzwingen will und vor keiner Grausamkeit zurückschreckt. Dort das Kind, das notdürftig in eine Krippe gelegt wird, das machtlos ist und niemand unterwerfen und erziehen will. Bei dessen Geburt nicht hohe Würdenträger und Staatsmänner anwesend sind, sondern einfache Hirten.

Es ist, als ob Matthäus und Lukas dem Leser eine Frage vorlegen wollen und der sich entscheiden soll: Wer ist nun der wahre Gottessohn? Der göttliche Kaiser in Rom oder das Kind in der Krippe? Wer bringt den wahren Frieden? Der Mann der Macht oder das Kind der Ohnmacht? Wer kann die Herzen der Menschen gewinnen? Der König, der mit der einen Hand Wohltaten verteilt und mit der anderen unterdrückt und tötet? Oder das göttliche Kind, das für eine Liebe steht, die, so wird es der Apostel Paulus einmal sagen, langmütig und gütig ist, die sich nicht ereifert, sich nicht aufbläht, nicht ihren Vorteil sucht, die sich nicht über das Unrecht freut, die alles erträgt, alles glaubt, alles hofft und allem standhält? (1 Kor, 13)

Noch ein weiterer Kontrast wird in den Geburtsgeschichten der Bibel nahegelegt, ein Kontrast, der eine historische Grundlage hat. Die Geburt des Jesuskindes fällt zusammen mit dem Ende des Herodes des Großen. Mit dem Kind in der Krippe kommt etwas Neues in die Welt. Dieses Neue stellt die alten Mächte und Maßstäbe infrage. Der alte König will den neuen König beseitigen, wie er alle Rivalen beseitigt hat. Aber es gelingt ihm nicht. Das Kind lebt weiter. Mit dem alten König geht es zu Ende.

Herodes war neunundsechzig Jahre alt und ein todkranker Mann. Doch er klammerte sich an die Macht und an das Leben. Er färbte sich die Haare und unterzog sich Kuren. Alles half nichts. Manchmal spürte er seine früheren Kräfte wieder und schlug dann wie ein sterbendes Tier um sich. Er änderte sein Testament und ließ seinen ältesten Sohn Antipater, den er als Verräter ins Gefängnis hatte werfen lassen, hinrichten. Weiterhin duldete er nicht den geringsten Widerstand gegen seine romfreundliche Politik, obwohl er damit seine Landsleute bis aufs Blut provozierte.

An der Ostseite des Tempels hatte Herodes als Weihegeschenk einen vergoldeten Adler anbringen lassen, was für strenggläubige Juden eine Gotteslästerung war. Als nun das Gerücht umging, dass Herodes im Sterben liege, forderten zwei beim Volk sehr beliebte Schriftgelehrte ihre jugendlichen Anhänger auf, die Ehre Gottes wiederherzustellen und den goldenen Adler zu zerstören. Unter dem Beifall der Menge ließen sich die jungen Männer mit Seilen vom Tempeldach herab und zerschlugen mit Äxten das Bildwerk. Herodes war aber noch nicht tot und seine Strafe war fürchterlich. Die beiden Schriftgelehrten und die jungen Leute, die den goldenen Adler zerstört hatten, wurden bei lebendigem Leib verbrannt. Die anderen Mithelfer übergab Herodes dem Henker.15

Wenige Wochen nach dieser neuerlichen Bluttat starb Herodes. Sein Begräbnis wurde mit großem Pomp begangen. Der tote König lag auf einem Bett aus Gold, das ganz mit Edelsteinen besetzt war. Auf seinem Kopf trug er seine goldene Krone. Der Leichnam wurde von Herodes’ Söhnen, von Soldaten in voller Kriegsrüstung und einem Heer von Sklaven und Freigelassenen begleitet. Der prunkvoll aufgebahrte König wurde in feierlicher Prozession zum märchenhaften Palast des Herodes, dem Herodion, nahe Jericho überführt.

Das Herodion war eine palastartige Festung, die Herodes mitten in der Wüste auf einem Hügel hatte errichten lassen. Auf diesem Hügel stand eine mit Mauern und runden Türmen gesicherte Burg. Innerhalb der Mauern befanden sich riesige Speisesäle, kostbar ausgestattete Gemächer, Empfangsräume, Bäder und Gärten. Sowohl die Mauern, Dächer, Zinnen und Türme als auch der ganze Innenbereich waren, so schildert es Flavius Josephus, »mit verschwenderischem Reichtum überschüttet«.16 Zu der Residenz, die mitten in der Wüste lag, gehörte auch eine kleine Stadt unterhalb des Hügels, die mit allem erdenklichen Luxus ausgestattet war, einem siebzig Meter langen Schwimmbad, einer Rennbahn und Gärten mit üppiger Vegetation und künstlichen Seen.17

Der Leichenzug bewegte sich auf einer langen Promenade zu einer monumentalen, schneeweißen Marmortreppe, dem Aufgang zum Herodion. Dann zweigte er links ab zum Mausoleum, wo der tote König bestattet wurde. Erst 2006 wurde bei Ausgrabungen der Sarkophag des Herodes entdeckt. Die Archäologen mussten feststellen, dass das prächtige Grabmal schon früh zerstört worden war. Nicht Grabräuber waren am Werk gewesen, sondern Juden hatten mit Hämmern alles in Stücke geschlagen. Sie hatten ihre Wut über den König an seinem Grab ausgelassen.

Vom Herodion aus konnte man das nahe gelegene Betlehem sehen. Nur etwa sechs Kilometer sind die beiden Orte voneinander entfernt. Innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne von zwei Jahren haben hier auf engstem Raum Ereignisse stattgefunden, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Im Herodion, dem märchenhaften Luxus-Palast, wurde mit großem Prunk und Aufwand der König der Juden, Herodes, zu Grabe getragen. Und quasi nebenan wurde unter erbärmlichen Umständen in einer Höhle oder einem Stall ein Kind geboren.

Die Paläste, Städte und Bauwerke des Herodes sind später zerstört worden oder mit der Zeit verfallen. Auch der berühmte Tempel von Jerusalem wurde zerstört. Herodes wurde zu einer Randfigur in der biblischen Geburtsgeschichte. Mit seinem Namen verbinden die meisten Menschen nur noch den Kindermord von Betlehem. Mit der Geburt des Kindes im Stall begann eine neue, andere Geschichte. Dieses Kind sollte die Welt verändern.

Lukas erzählt, dass die Eltern nach acht Tagen mit ihrem Kind nach Jerusalem gingen, um es dort, wie es das Gesetz vorschreibt, beschneiden zu lassen. Sie brachten im Tempel auch ein Opfer dar. Weil sie arme Leute waren, konnten sie sich nicht mehr leisten als zwei Tauben. Im Tempel haben Maria und Josef wieder allen Grund, darüber zu staunen, was ihr Kind bei manchen Menschen auslöst. Ein Mann namens Simeon, ein Greis, behauptet, dass er so lange nicht sterben könne, bis er den Messias gesehen habe. Er nimmt den kleinen Jesus in die Arme und preist Gott, denn nun, so verkündet er, habe er »das Heil« gesehen und könne in Frieden sterben. (Lk 2,25-40)

Auch eine gewisse Hannah, die auch schon über achtzig Jahre alt ist und jeden Tag im Tempel verbringt, wird beim Anblick von Jesus zu prophetischen Reden hingerissen. Jedem, der es hören will, erzählt sie, dass dieses Kind Jerusalem erlösen wird.

Josef und Maria staunten, so betont es Lukas mehrmals. Aber über diese seltsamen Begegnungen konnten sie sich nicht lange den Kopf zerbrechen. Wie gesagt, Maria und Josef waren einfache Leute und sie mussten zurück in ihr Dorf. In Lukas’ Bericht kommen keine Sterndeuter aus dem Osten vor und Maria und Josef müssen mit ihrem Kind auch nicht nach Ägypten fliehen. Als sie in Jerusalem alle Rituale und Pflichten erfüllt hatten, packten sie ihre wenigen Sachen auf den Esel und machten sich auf die Heimreise, nach Galiläa, in ihr Heimatdorf Nazaret.

Jesus entschwindet nun unseren Blicken. Aus den Evangelien erfahren wir nichts über seine Kindheit. Er taucht dort erst wieder auf, als er zwölf Jahre alt ist und mit seinen Eltern nach Jerusalem reist. Die ersten Christen und die Evangelisten haben sicher versucht, einiges über Jesus’ Zeit in Nazaret herauszubekommen. Gefunden haben sie sehr wenig. Vielleicht weil es nichts zu berichten gab. Anscheinend wuchs Jesus wie ein ganz normaler Junge in seinem Heimatdorf auf, und niemand kam auf die Idee, dass an ihm etwas Besonderes wäre.

Wie sein Leben bis zu seiner Volljährigkeit verlaufen ist, darüber lässt sich dennoch einiges sagen. Wenn heutzutage ein Kind in Kalkutta, New York oder in einem Dorf in Niederbayern aufwächst, dann sind die Voraussetzungen seines Lebens sehr verschieden und man kann einiges über die Einflüsse sagen, die es prägen. Das gilt auch für Jesus. Er lebte als Jude in einem jüdischen Dorf zu einer religiös aufgeheizten und politisch sehr angespannten Zeit. Aus den zeitgenössischen Quellen lässt sich erschließen, wie es gewesen sein muss, damals in einem Dorf in Galiläa heranzuwachsen.

Wie dieses Leben im Einzelnen ausgesehen hat, das darf hie und da ruhig etwas ausgemalt, aber niemals nur ausgedacht sein. Also folgen wir Jesus nach Nazaret …