Aus dem Vorwort zur ersten Auflage

»September 2013. Mitten in der heißen Phase des deutschen Wahlkampfs treffen sich Bundeskanzlerin Merkel und der französische Staatspräsident Sarkozy zu einer eilends anberaumten Krisensitzung. Die drohende Zahlungsunfähigkeit Spaniens hat den Kurs des Euro einbrechen lassen: Spekulanten wetten auf eine Implosion der Währungsunion. Sie werfen nicht nur die Staatspapiere Spaniens auf den Markt, auch andere Peripherie-Länder wie Irland oder Portugal sind den spekulativen Angriffen von Hedgefonds ausgesetzt […]«

Mit diesem düsteren Zukunftsszenario wollten wir im Januar 2010 das erste Kapitel dieses Buchs beginnen. Doch was wir für die nächsten Jahre befürchtet hatten, wurde innerhalb von drei Monaten praktisch Wirklichkeit. Kurz vor der Schlussredaktion durften wir noch Zeugen einer beispiellosen Rettungsaktion werden – ein 750-Milliarden-Euro-Paket, das die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands und anderer Staaten der Eurozone ein für alle mal aus der Welt schaffen sollte. So zumindest die Hoffnung der Regierungen, deren fiskalische Möglichkeiten damit wohl ausgereizt sind. Sogar die bisher eisern auf ihre Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit bedachte Europäische Zentralbank machte Zugeständnisse und flankierte den politischen Rettungsplan. […] Die Folgen betreffen jeden Einzelnen von uns. Es geht um unser Zusammenleben, unsere wirtschaftliche Zukunft und auch sehr konkret um unser Portemonnaie.

Dieses Buch soll Ihr kleines Staatsschulden-Vademekum werden – wir wollen die Hintergründe und Zusammenhänge öffentlicher Schulden offenlegen, die Zahlen begreifbar und die Triebkräfte hinter den historischen und aktuellen Entwicklungen sichtbar machen, und die Konsequenzen der finanzpolitischen Rettungsmaßnahmen analysieren. Staatsschulden und ihre bitteren Folgen sind kein unabwendbares Schicksal. Die Politik hat viele Optionen – wir glauben, einige sind besser als andere und weisen Wege aus der Misere auf.

Viele Personen haben zu diesem Buch einen Beitrag geleistet. Einige möchten wir namentlich nennen. Besonderer Dank gilt Ronnie Schöb, der den entscheidenden Impuls für den Titel des Buchs gegeben hat. Er, Johannes Becker, Daniel Eckert, Tim Lohse und Katja Losch haben das gesamte Manuskript gelesen und kommentiert. Tom Cusack hat uns mehrfach mit erfrischend anderen Sichtweisen konfrontiert. Christian Deubner, Lars P. Feld, Clemens Fuest, Wolfgang Franz, Bruno Frey, Christian Kastrop, Hans-Werner Sinn und Nando Sommerfeldt danken wir für ihre Bereitschaft, Teilaspekte und Ideen des Buchs ausführlicher mit uns zu diskutieren. Hilfreiche Kommentare haben wir auch von Knut Borchardt und Hans Tietmeyer bekommen. Die wissenschaftliche Verantwortung bleibt natürlich bei den Autoren. Anke Blümel und Michael Burda danken wir für wichtige Hinweise bei der Daten- bzw. Literaturrecherche. Jonathan Beck hat dem Manuskript als Lektor durch kritischen und konstruktiven Schliff noch mehr Klarheit verliehen. Nina Bonge hat dafür gesorgt, dass aus einfachen Zahlenreihen spannende Grafiken entstanden sind. Sie war es auch, die gemeinsam mit Athina Grigoriadou unsere Zusammenarbeit souverän gemanagt hat. Bernhard Enzi, Caroline Heinrichs, Moritz Müller-Freitag, Sabrina Korreck und Jennifer Zeiser haben mit ihren Bibliotheksrecherchen und einer sorgfältigen Prüfung aller Quellen beigetragen. Rebekka Göpfert von der Agentur Graf & Graf hat uns zu diesem Projekt ermuntert und mit ihren konstruktiven Kommentaren alle Stufen des Produktionsprozesses begleitet. Nicht zuletzt gilt unser Dank Bettina Pohle vom Berliner Zukunftssalon, die unsere Zusammenarbeit begründet hat. Und natürlich hätte dieses Projekt niemals in der Form ohne unsere Ehefrauen stattfinden können, die – beruflich selbst voll eingespannt – Entbehrungen hinnehmen mussten. Als kritische Leserinnen haben sie einen maßgeblichen Anteil daran, dass das Buch weitgehend frei von Jargon geblieben ist.