Kapitel 19

Für einen Augenblick sah Nola ein Licht aufblitzen. Sie stand auf dem Bett und schaute aus einer der Schießscharten, Umhang und Bettdecke hatte sie fest um sich geschlungen.

Sie schaute zur gegenüberliegenden Schießscharte und sah dort ein weiteres Licht kurz aufblitzen, als würde sich jemand Zeichen geben. Rhodry war gekommen, um sie zu retten! Sie atmete auf und spähte weiter nach draußen. Die Lichter erschienen kein zweites Mal.

Von den Werwölfen im Raum unter ihr war nichts zu hören. Schliefen sie? Oder bereiteten sie sich auf den Kampf vor? Kurz nachdem sie in ihr Gefängnis gesteckt worden war, hatte sie weitere Gestalten auf den Broch zuschleichen sehen, manche waren auf vier, andere auf zwei Beinen unterwegs gewesen. Weitere Werwölfe. Sie hatten sich mit denen im Broch verständigt, und sie hatte sich gefragt, wie viele Kämpfer - das Wort wollte nur schwer in ihre Gedanken - Derenski hatte. Was hatte er mit den schottischen Werwölfen vor? Wenn er Rhodry etwas antat … Nola wagte kaum zu atmen.

Auf einmal wurden von allen Seiten Fackeln gegen den Turm geschleudert, sie setzten umliegendes Gestrüpp in Brand. Flammen entwickelten sich zögerlich, dafür umso mehr Rauch. Nola beobachtete das Spektakel, eine Hand in den Fenstersims gekrallt, die andere hielt die Decke vor der Brust zusammen. Was geschah dort? Von den Werwölfen war kein Laut zu hören, weder von denen im Broch, noch von denen außerhalb. Mehr Fackeln wurden geworfen. Allmählich schlugen die Flammen höher und beleuchteten schwarz gekleidete Gestalten, die Gesichter unter breitkrempigen Hüten verborgen. Sie näherten sich dem Broch.

Rhodry und das Schottlandrudel waren das nicht. Sie brauchten nicht die Maskerade mit den Hüten und keine Fackeln, um in der Nacht zu sehen. Dort unten hatten Menschen den Broch umstellt, einer richtete sich zu voller Größe auf.

»Der Turm ist umzingelt, kommt einzeln raus«, rief die Gestalt in bestem Oxford-Englisch. »Pfeile mit Silberspitzen und Pistolen mit Silberkugeln sind auf euch gerichtet. Ihr habt keine Chance.

Er gab ein gut sichtbares Ziel, aber kein Dolch flog ihm entgegen, niemand schoss auf ihn; offenbar kämpften Werwölfe nicht mit Waffen. Stattdessen hörte sie Brandon Hatherley unten sagen: »Lord Sharingham! Wie hat der Bastard uns gefunden?«

Sie hörte Schritte unten, dann rief eine fremde Stimme mit schwerem polnischen Akzent: »Wir haben keine Angst vor dir, Mensch. Verschwinde! Was hier geschieht, hat nichts mit dir zu tun.«

Als Antwort peitschten vier oder fünf Schüsse auf. Die Kugeln schlugen gegen die Mauern des Brochs. Wenigstens eine fand den Weg durch eines der Fenster in den unteren Raum und streifte jemanden, der polnische Schimpfwörter von sich gab. Aus den Schatten sprangen mehrere Werwölfe auf, wollten sich auf die Jäger stürzen, die brachten blitzschnell ihre Waffen in Anschlag. Nola erkannte, dass es viel mehr Jäger als Werwölfe waren.

»Halt!«, brüllte Derenski und alle blieben regungslos stehen. »Ich sage es ein letztes Mal, Sharingham. Verschwinde mit deinen Leuten von hier.«

»Gebt die Frau heraus, dann lassen wir euch heute euer verfluchtes Leben.«

»Komm rein und hole sie dir.« Wieder die Stimme mit dem schweren polnischen Akzent.

Füßescharren und Flüstern zeigten an, dass die Wölfe im Raum unter ihr nicht so siegesgewiss waren, wie sie sich nach außen gaben - offenbar hatten sie die Zahl der Jäger ebenfalls gesehen. Oder waren sie im Begriff, sich zu verwandeln? Was taten sie mit ihr in Wolfsgestalt? Nola nahm wieder die Dachluke ins Visier und überlegte, ob sie da oben sicher war, wenn sie sich auf die Falltür setzte.

In diesem Moment steckte Antonia den Kopf ins Zimmer. »Lass dir keine Dummheiten einfallen, sonst ist es mir ein Vergnügen, dich zu fesseln und zu knebeln.«

Nola zweifelte keinen Augenblick, dass die Frau jedes ihrer Worte in die Tat umsetzen würde. Sie nickte und setzte sich aufs Bett. Antonias Kopf verschwand.

Die Gefangene hielt es auf dem Bett nicht lange aus, sie musste sehen, was draußen vorging. Geräuschlos stand sie auf und stellte sich an eines der Fenster.

Draußen bewegten sich mehrere Schatten auf den Broch zu. Noch mehr Werwolfjäger. Lord Sharingham schien eine ganze Armee dabeizuhaben. Ihr Mut stieg. Gegen eine vielfache Übermacht konnten acht Werwölfe nichts ausrichten. Die ersten Jäger waren dem Broch inzwischen so nahe, dass Nola sie nicht mehr sehen konnte.

»Verdammt, das sind nicht nur Sharingham und seine Schergen«, entfuhr es Brandon Hatherley, und er klang besorgt. »Da sind auch Werwölfe draußen.«

»Monroe?«

Eine Antwort hörte Nola nicht. Ihr Herz schlug bis zum Hals; Rhodry war gekommen, um sie zu befreien. Wenn sie draußen nur mehr erkennen könnte. Verfluchte Dunkelheit. Sie musste es riskieren. Nola schob sich so weit wie möglich in eine der Schießscharten und rief: »Rhodry, Rhodry, hier bin ich.«

Dann geschah alles gleichzeitig. Etwas Schweres donnerte gegen die verbarrikadierte Tür des Brochs, Pfeile flogen, Schüsse peitschten.

»Nola«, hörte sie Rhodry schreien, »geh zurück!«

Sie wusste nicht, was er meinte, und blieb, wo sie war.

»Die Frau gehört mir, Sharingham.«

Der Lord antwortete nicht. Es krachte immer noch gegen die Tür, die den Angreifern einigen Widerstand entgegensetzte. Unter Nola wurde auf Polnisch geflucht. Der Broch war eine Falle, aus der es kein Entkommen gab, durchzuckte es sie. Antonia kreischte. Ringsherum erhoben sich die Werwölfe, fauchten und knurrten. Manche waren verwandelt, einige halb, andere nicht. Sie fielen übereinander her und über die Jäger. Schüsse peitschten durch die Nacht. Nola schrie. Das Entsetzen, das sich vor ihren Augen abspielte, war unbeschreiblich.

Ein dunkler Schatten hündischer Statur sprang aus einem der Fenster im ersten Stock. Ein Pfeil traf ihn und ließ ihn aufjaulen. Er überschlug sich, als er auf dem Boden aufkam, rappelte sich gleich wieder auf und jagte davon. Nola glaubte zu sehen, dass er ein Bein nachzog. Sofort folgten ihm mehrere andere Schatten, sie flogen dahin. Unter den wuchtigen Schlägen der Jäger gab die Tür nach.

Auf einmal wurde Nola vom Fenster weggerissen. Brandon Hatherley war unbemerkt die Leiter hochgekommen. »Jetzt werden wir sehen, was du dem Earl wert bist.«

Sie schlug und trat um sich, das beeindruckte den Werwolf nicht. Er öffnete die Falltür in der Decke. Krachend klappte sie nach unten. Nola krampfte ihre Finger um einen vorspringenden Stein. Die Haut wurde ihr von den Fingerspitzen abgeschrammt, als Brandon Hatherley sie wegzog. Er packte sie an den Hüften, hob sie hoch und bugsierte sie durch die Falltür aufs Dach und kümmerte sich nicht darum, ob sie sich Arme, Beine oder den

Kopf anstieß. Er sprang hinterher, und noch bevor sie sich aufrappeln konnte, hatte er sie wieder gepackt. Er wirbelte sie herum.

Das Holzdach des Brochs war mit Moos und Gras bewachsen, Steine lagen herum, und Nola kam dem Rand gefährlich nahe. Wenn Hatherley sie losließ, stürzte sie in die Tiefe. Es gab kein Geländer, keinen Mauersims. Durch die Kämpfenden ging ein Stöhnen, das sie bis in ihre luftige Höhe hörte.

»Monroe«, schrie Brandon. Seine Stimme klang tief und grollend. Er drehte sich weiter mit Nola im Arm, bis Rhodry vortrat.

»Was willst du, Hatherley?«

»Was willst du? Wenn dir was an deiner Menschin liegt, zieh dein Rudel zurück. Ich töte sie, wenn einer eine falsche Bewegung macht.« Er drehte sich weiter, Nola musste sich an seine Arme klammern, obwohl sie ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt hätte.

»Dann stirbst du.«

»Aber erst nach ihr. Es braucht nur einen einzigen Biss, um einem schwächlichen Menschlein die Kehle herauszureißen. Sie ist deine Seelenpartnerin, Monroe, ob du noch mal eine Zweite findest …« Er hielt gerade lange genug inne, um die Zähne an Nolas Hals zu legen.

»Halt!« Rhodry hob den rechten Arm. »Zieht euch alle zurück. Sie und Ihre Leute auch, Lord Sharingham. Das ist eine Sache zwischen mir, Maksym Derenski und dem Verräter da oben.«

»Tut, was er sagt!«, schrie Derenski.

»Zurück!«, rief auch Sharingham.

Die Kampfhandlungen endeten, aber die Feinde belauerten sich, bereit, jederzeit wieder zuzuschlagen.

»So ist es brav«, kommentierte Hatherley höhnisch. Nola trat ihm gegen das Schienbein. Die Wirkung war die gleiche, als hätte sie gegen einen Baumstamm getreten. »Noch weiter zurück. Wenn gegen Lord Derenski und seine Rudelmitglieder nur eine Kralle erhoben wird, stirbt sie.«

»Ihr habt es gehört. Zurück, weiter zurück.«

Dunkle Schatten verließen den Broch, nicht menschlich, nicht wie ein Wolf, sondern etwas dazwischen. Von den Belagerern bewegte sich niemand. Auch Hatherley stand still, Nola fühlte seinen heißen Atem im Nacken.

»Und nun zu uns, meine Hübsche. Uns bleibt nicht viel Zeit. Ich wollte schon immer mal die Seelenpartnerin eines anderen unter mir haben.« Er drückte ihr einen Kuss auf den Hals, knabberte an ihrer Haut und zog sie mit sich in die Mitte des Dachs. Nola schauderte, diesmal nicht vor Kälte, sondern vor Ekel. Brandon erreichte mit ihr die Falltür. Wollte er sie in der Kammer darunter nehmen und dann töten?

In diesem Moment zerriss ein Pistolenschuss die Nacht. Etwas sauste an Nola vorbei.

»Sharingham!« Rhodry sprang und prallte gegen den Werwolfjäger, beide gingen zu Boden.

Hatherley strauchelte, griff sich an den Rücken, lockerte seinen Griff um Nola. Sie kämpfte sich von ihm los, kroch auf allen vieren fort von ihm. Ein zweiter Schuss peitschte durch die Nacht, gefolgt von einem dritten. Hatherley krümmte sich zusammen, griff wieder nach Nola, verfehlte sie.

»Komm her, verdammte Hure.«

Zitternd kroch sie zum Rand des Dachs und beobachtete den Werwolf, der versuchte, ihr zu folgen. Seine Bewegungen wurden schwächer, er stöhnte und knurrte.

»Nola?«

»Ich bin hier, Rhodry.« Sie richtete sich halb auf.

»Ich bin gleich bei dir.« Nur Sekunden später sprang er durch die Falltür, stieß Brandon Hatherleys leblosen Körper beiseite und schloss Nola in die Arme. »Prinzessin.«

Unten begann der Kampf von neuem, fielen Werwölfe und Jäger wieder übereinander her, Schüsse durchbrachen die Nacht. Schreien, Knurren und Fauchen erfüllte die Luft. Auf dem Dach des Brochs klammerten sich Nola und Rhodry aneinander. Sie fühlte sich wie eine Ertrinkende, die im letzten Augenblick gerettet worden war. Rhodry zerwühlte ihr Haar, bedeckte ihr Gesicht, ihren Hals mit schlecht gezielten Küssen.

»Prinzessin, Prinzessin«, murmelte er kaum verständlich.

»Rhodry.« Sie wollte seinen Namen ein Dutzend Mal aussprechen, hundertmal, tausendmal, und ihn nie wieder loslassen.

»Rhodry, es tut mir so leid. Alles.«

»Gar nichts muss dir leidtun.«

»Der Kampf. Alles ist meine Schuld.«

»Die Sache mit Derenski war ohnehin fällig. Er bekommt, was er verdient.« Rhodry löste sich von ihr.

Unten lag der Kampf in den letzten Zügen. Jemand rief etwas in Polnisch.

»Sie wollen fliehen, die feigen Köter.« »Du verstehst, was sie sagen?«, fragte Nola. Sie erkannte nicht viel und wusste die Wölfe des Schottlandrudels und der Krakauer nicht voneinander zu unterscheiden.

»Die Bedeutung ist doch wohl klar.«

Und wirklich: Einzelne Werwölfe lösten sich aus dem Kampfgetümmel und rannten über das Hochland davon. Andere folgten ihnen.

»Feuer einstellen! Feuer einstellen!«, rief Sharingham im reinsten Oxford-Englisch.

»Das war’s«, kommentierte Rhodry trocken.

Nola zitterte am ganzen Leib. So viel Gewalt. Er nahm sie wieder in den Arm, streichelte ihren Rücken, ihr Haar und drückte ihren Kopf gegen seine Schulter.

»Bist du in Ordnung, Prinzessin?«

Sie konnte nur nicken.

Er half ihr durch die Bodenluke und dann die Leitern herunter, fürsorglich, als wäre sie aus zartestem Glas. Mehrmals fragte er sie, ob alles in Ordnung war, sie es schaffen würde. Die ganze Zeit ließ er kein Auge von ihr. Nola fühlte sich von seiner Fürsorge umhüllt wie von einer warmen Decke.

Unten erwarteten sie Moira, Eugene und eine Schar Fremder, von denen Nola nicht wusste, ob sie Werwölfe oder Jäger waren. Auf der Erde lag Ianthe, das Kleid zerrissen und schmutzig, die Hände mit Ketten gefesselt. Sie bot einen armseligen Anblick. Angsterfüllt schaute sie zu Nola und Rhodry auf. Der Earl stieß sie mit dem Fuß an.

»Wir haben die Verräterin erwischt«, sagte Eugene.

Weitere tote und verletzte Werwölfe wurden zusammengetragen. Nola erkannte die rothaarige Frau, die an Antonia Derenskas Seite gewesen war. Sie war nackt, hatte sich für den Kampf offenbar verwandelt und im Tode wieder ihre menschliche Gestalt angenommen. Sie trug eine blutige Wunde auf der Brust, eine zweite am Oberschenkel. Einer der Werwolfjäger betrachtete sie.

»Schade um das schöne Weib«, sagte er.

Von den Werwolfjägern waren ebenfalls einige verwundet, vielleicht sogar tot; ihre Kameraden kümmerten sich um sie.

Der, der Sharingham genannt worden war, trat auf die Werwölfe zu, lüftete seinen Hut und verneigte sich.

»Mylady, zu Ihren Diensten.« Er blitzte Nola freundlich an und dann viel frostiger zu Rhodry: »Sir.« »Sie haben sie in Gefahr gebracht, Sharingham. Wie leicht hätte eine Kugel sie treffen können«, grollte der Anführer des Schottlandrudels.

»Wenn sie verletzt worden wäre …« Rhodry legte einen Arm um Nola, presste sie an sich.

»Ich werde dich nie wieder aus den Augen lassen«, hauchte er neben ihrem Ohr und drückte ihr einen Kuss in den Nacken.

»Sie stände jetzt nicht neben Ihnen, Monroe, sondern befände sich in der Gewalt der Krakauer, wenn ich nicht geschossen hätte.« Lord Sharingham setzte sich mit Schwung den Hut wieder auf und wandte sich an Nola: »Mylady, stets zu Ihren Diensten. Wenn ich Sie aus den Klauen dieser … dieser Bestien befreien soll … ein Wort, und Ihr Wunsch ist mir Befehl. Ich hätte es früher tun sollen, leider hatte ich meine Leute noch nicht beisammen, und um mich ganz allein mit einem Rudel Werwölfe anzulegen, bin ich nicht dumm genug.«

»Sie wären tot gewesen, bevor Sie den Gedanken zu Ende gedacht hätten, Lord Sharingham«, grollte Rhodry.

»Kommen Sie mit mir, Madame. Ich bringe Sie an einen sicheren Ort.«

Ihr Blick flog zwischen Mensch und Werwolf hin und her. Das war genau, was sie sich so oft gewünscht hatte. Flucht war nicht nötig. Rhodry ließe sie gehen, sie sah es in seinen Augen. Und Lord Sharingham … Er hatte die fünfzig bestimmt hinter sich gelassen. Unter seinem Schutz könnte sie das behütete Leben einer Lady des 19. Jahrhunderts führen. Moden und Frisuren aus Paris würden ihr Leben bestimmen, die neuesten Romane aus Hookhams Leihbücherei, Opern und Konzerte und die Jagd nach einem standesgemäßen Ehemann. »Ich danke Ihnen, Mylord, aber mein Platz ist an Lord Monroes Seite.«

Die Worte waren ihr entschlüpft, als hätten sie darauf gewartet, ausgesprochen zu werden. Rhodry schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich.

»Haben Sie sich das gut überlegt, Mylady?«, fragte der Lord trocken.

»Halten Sie den Mund, Sharingham. Sie haben geholfen, ihr Leben zu retten, und dafür schulde ich Ihnen was. Nur deshalb wandeln Sie noch auf dieser Erde. Ich gebe Ihnen und Ihren Leuten wie versprochen die Chance, von hier zu verschwinden. Danach sind wir quitt. Treffen wir morgen Abend noch einen Jäger auf Shavick Land an, herrscht wieder Krieg.«

Der Lord nickte. »So soll es sein, Monroe.«

Dann geschah etwas, das es bisher kaum gegeben hatte: Werwolf und Werwolfjäger gaben sich die Hand. Danach rief jeder seine Leute zusammen. Lord Sharingham hatte eine kleine Armee zusammengetrommelt. Es waren bestimmt an die sechzig Männer, die Zahl der Werwölfe nahm sich dagegen bescheidener aus. Dennoch war sich Nola sicher, sie konnten unter den Menschen ein Blutbad anrichten. Sie sah zum Earl auf und entdeckte Zärtlichkeit und Leidenschaft in seiner Miene.

Einer der Jäger murrte: »Wir sollten diese Mistviecher erledigen, nicht ihr Land verlassen.«

»Ich habe mein Wort gegeben«, fuhr Sharingham ihm über den Mund.

»Das zählt nur unter Ehrenmännern, nicht bei denen da.«

»Du wirst mein Wort nicht brechen oder ich habe immer noch eine Kugel für dich über.« Er hob die Pistole. Die Drohung reichte.

Rhodry sah Nola an, und in seinem Blick lag so viel Zärtlichkeit, dass Nola hätte weinen mögen. Sie vergaß die Kälte, die Schrecken dieser Nacht.

»Prinzessin, wenn sie dir nur ein Haar gekrümmt haben …«

»Mir fehlt nichts. Aber was ist mit Derenski und den anderen Krakauern? Werden sie wiederkommen?«

»Keine Sorge, Liebste, die müssen jetzt erst mal ihre Wunden lecken und werden zurück nach Krakau flüchten. So schnell stellen diese feigen Hunde keine Gefahr mehr für das schottische Rudel dar. Der Überraschungseffekt von letztem Jahr ist nun verpufft, wir Schotten sind stärker denn je und haben außerdem die Verräter in unseren Reihen ausfindig gemacht.«

»Gott sei Dank, mir fällt ein Stein vom Herzen, dass dieser Spuk vorüber ist. Rhodry, bring mich bitte irgendwohin, wo ein Feuer im Kamin brennt, ein weicher Teppich davor liegt und wir allein sind.«

»Nichts lieber als das.« Rhodry nahm sie auf den Arm und jagte mit ihr davon.

Das Zimmer wirkte gemütlich, mit abgewetzten Sesseln, goldenen Vorhängen, einem Bücherschrank, in dem sich Papiere zu unordentlichen Stapeln türmten, einem Schreibtisch mit zerkratzter Oberfläche und einem flackernden Feuer im Kamin.

»Dein Arbeitszimmer?«, vermutete Nola.

»Und hier siehst du die Verwaltung von Shavick Castle.« Rhodry zeigte auf den Schrank. »Werwölfe haben kein Talent für Schreibkram.«

Nola sah ihm zu, wie er einen dicken Teppich vor den Kamin zog, vom Sofa zwei Kissen auf den Boden warf. Eines wäre beinahe im Feuer gelandet, wenn sie es nicht aufgefangen hätte.

»Du fackelst noch ganz Shavick Castle ab«, sagte sie und ließ sich auf dem Polster nieder. Aufatmend streckte sie die Füße der Wärme entgegen und bemerkte erst jetzt, wie schmutzig und zerschrammt sie waren.

Rhodry beschaffte eine Schüssel warmes Wasser und kniete sich vor sie. Er tauche einen Schwamm hinein und wusch ihr mit sanft kreisenden Bewegungen die Füße. Sie lehnte sich zurück.

»Ich werde dafür sorgen, dass dir nie wieder was zustößt.«

Wenn es so endete, konnte ihr jeden Tag was zustoßen. Statt einer Antwort stieß sie einen behaglichen Seufzer aus. Sie wackelte mit den Zehen, auf denen noch ein Rest roter Nagellack haftete. Genauso sanft, wie er sie gewaschen hatte, trocknete Rhodry ihre Füße ab. Anschließend umfasste er ihre rechte Ferse mit beiden Händen.

»So klein. So verschwindend klein.«

»Ach du.«

»Heute keinen Champagner?« Er küsste ihren Knöchel.

Obwohl er auf den unglücklichen Abend nach dem Bankett anspielte, war sie ihm nicht böse. Nichts konnte sie jetzt ärgern.

»Deine Küsse machen mich betrunken genug.«

»Soll ich aufhören?«

»Untersteh dich.« Sie bog den Fuß durch, damit sich der Spann wölbte.

»Willst du mich um den Verstand bringen?«

»Was passiert dann?«

»Ich werde dich fressen.« Er schob ihren Rock höher und biss zart in ihre Wade.

Nola durchrieselte ein köstlicher Schauer. Hätte jemand gefragt, warum sie ihre Leidenschaft so lange zurückgehalten hatte, sie hätte keine Antwort gewusst. Auf einmal erschien ihr alles klar, als wäre es bei ihrer Geburt vorherbestimmt gewesen. Seine Zähne prickelten auf ihrer Haut, die Zunge hinterließ eine feuchte Spur bis zum Knie. Sein Kopf war halb unter dem Kleid verschwunden.

Nola zerrte es höher und über den Kopf. Darunter trug sie nur ein Höschen, ähnlich einer Boxershorts des 21. Jahrhunderts, und ein Hemdchen; beides aus feinem weißen Stoff, der kaum etwas verbarg.

Er schaute auf und atmete geräuschvoll durch die Nase aus. »Davon habe ich jede Nacht geträumt.«

»Dass ich willenlos vor dir liege?«

»Nicht willenlos, aber bereit, dich in die Freuden der Liebe einführen zu lassen.«

»Die Freuden der Liebe kenne ich bereits.«

»Nicht mit mir«, prophezeite er selbstbewusst.

Sie glaubte ihm.

Rhodry wollte den Kopf senken, um sich der Liebkosung ihres Oberschenkels zu widmen, aber ihre nächsten Worte hielten ihn zurück: »Gehört es bei dir dazu, die Freuden der Liebe nur vollständig bekleidet zu genießen?«

»Sie haben eine spitze Zunge, Mylady.«

Mit ihrer Unterstützung entkleidete er sich und kniete dann vor ihr. Sie hatte ihn schon nackt gesehen, aber damals nicht die Traute besessen, ihn ausgiebig zu betrachten. Das holte sie jetzt nach, während er jeden Flecken Haut ihrer Oberschenkel küsste und sanft mit den Zähnen bearbeitete.

Sein Körper war der eines Modellathleten, wie ihn nur jahrelanges Training hervorbrachte. Oder jahrhundertelanges Leben als Werwolf. Die Haut war so glatt, kaum vorstellbar, dass dort ein Wolfsfell wuchs.

Sie fuhr mit dem Finger die Linie seines Halses, seiner Schulter entlang, zog den Bogen der Rippen nach und schmiegte die Hand an seinen Waschbrettbauch.

»Du bist so schön. Jeder Maler müsste durchs Feuer gehen, um deinen Körper auf die Leinwand zu bringen«, sagte er.

»Willst du mich malen?«

»Ich kann das nicht.«

Schade eigentlich, dachte sie.

„Und mich malen lassen?”

Rhodry schüttelte das Haupt. »Ein anderer wird nicht die Chance bekommen, nicht so. Sollte jemals jemand auf die Idee kommen, dich zu malen, nur vollständig bekleidet. Ist bloß ein Fitzelchen Haut zu viel zu sehen, wird nichts ihn retten können.«

»Wenn er es sich nur vorstellt.«

»Niemand hat sich das bei meiner Seelenpartnerin vorzustellen.« Rhodry nahm sie in den Arm, und sie versanken in einen nicht enden wollenden Kuss. Ihre Zungen spielten miteinander, und Nola gab sich dem berauschenden Gefühl hin, einen Mann mit jeder Faser ihres Daseins zu wollen. Wenn er jetzt von ihr abließ, sie würde sterben. Sie erforschte seinen Körper, die glatte Haut, unter der die Muskeln spielten. Erst strich sie ihm nur scheu über den Rücken, die Schultern, die Arme, dann wurde sie mutiger, strich über seine Brust und seine Hüften und küsste ihn dann dort. Rhodry hielt ganz still, als wäre sie ein scheues Reh, das bei der kleinsten Bewegung davonspringen würde. So war es tatsächlich ein bisschen, denn sie wusste nicht, wie ein Werwolf reagieren würde.

»Magst du es, wenn ich dich hinter dem Ohr küsse?«, fragte sie.

»Ich mag überall von dir geküsst werden.«

Sie begann mit den Ohren, küsste ihn dort, knabberte daran, steckte schließlich die Zunge hinein.

»Oh, Nola.« Er zog sie dichter an sich, streichelte ihren Hintern und griff ihr von hinten zwischen die Beine. Er liebkoste die zarte Haut an der Innenseite ihrer Oberschenkel.

Nola zog eine feuchte Kussspur von seinem linken Ohr zu seiner Brustwarze, nahm sie zwischen die Lippen und saugte daran. Sie wurde kühner und begann zu knabbern, schließlich biss sie zu. Er zuckte zusammen und kniff sie.

»Strafe muss sein, Prinzessin.«

»Genau.« Sie biss in die andere Brustwarze.

Er kniff sie wieder, und als sie ihn spielerisch treten wollte, hielt er ihren Fuß fest. Sie wollte sich befreien, und sie balgten sich spielerisch wie Welpen, bis sie vor Lachen kaum noch Luft bekamen. Rhodry küsste sie wieder, leckte ihre Halsgrube, strich mit den Lippen über die Narbe an ihrer linken Schulter. Sie war eine dünne, rötliche Linie, dennoch würde sie beide immer an Derenski erinnern.

»Ich werde nicht zulassen, dass dir ein Werwolf je wieder etwas zuleide tut«, murmelte der Earl.

»Bei dir werde ich mich nie fürchten.« Sie meinte aus tiefstem Herzen, was sie sagte.

Rhodry küsste den Ansatz ihrer Brüste, und Nola bog ihm den Oberkörper entgegen. Sie genoss das Prickeln, das seine Lippen auf ihrer Haut verursachten, und sie wünschte sich mehr. Sie war feucht zwischen den Beinen und konnte es kaum noch erwarten, wie es mit ihrem Werwolf sein würde. Er war auch bereit für sie, sein Penis stand steif vom Körper ab, dennoch ließ er sich Zeit, knabberte an ihren Brustwarzen und zog von dort eine Kussspur zu ihrem Nabel.

»Du schmeckst so gut«, murmelte er dabei.

Sie drehte sich unter ihm so, dass sie seinen Schwanz erreichen konnte. Sie packte ihn, schob die Vorhaut vor und zurück, tippte immer wieder mit der Handinnenfläche auf seine Eichel.

»Was tust du? Das macht mich verrückt.«

»Verwandelst du dich dann in eine wilde Bestie und frisst mich auf?«

»Ich würde dich liebend gern fressen.« Er knurrte und schnappte nach ihren Brüsten. Seine Zähne ließen sanfte Male auf ihrer Haut zurück. Und dann schob er einen Finger in ihre feuchte Spalte, spielte mit den Schamlippen, ihrer Klitoris. Jetzt war es an Nola, vor Lust verrückt zu werden. Sie fasste seinen Penis fester, rieb ihn stärker und und bewegte gleichzeitig den Unterleib, damit Rhodry all ihre Stellen der Lust erreichen konnte. Er reizte sie quälend langsam, ergötzte sich an ihren Schreien.

Als er endlich in sie eindrang, sich in ihr bewegte, da spürte sie das Fremde in ihm. Die Bestie brodelte unter der Oberfläche, jeden Moment bereit, die Herrschaft an sich zu reißen. Sie wusste aber auch, dass sie ihn im Zaum hielt und dass sie nie fürchten musste, die Bestie könnte ihr gegenüber die Oberhand gewinnen.

Rhodry bewegte sich zunächst vorsichtig in ihr, hielt etwas zurück, aber als sie die Beine fest um ihn schlang, wurde er mit jedem Stoß mutiger. Er gab sich ihr ganz und gar hin. Sie wälzten sich herum, sodass Nola auf ihm zu sitzen kam und ihn wilder ritt als bei einem Rodeo. Er zwirbelte ihre Nippel zwischen seinen Fingern und heizte ihre Wildheit zusätzlich an, bis sie gemeinsam einen alles verschlingenden Höhepunkt erreichten. Danach strich er ihr die verschwitzten Haarsträhnen aus der Stirn und hielt sie im Arm. Ihre Beine waren noch miteinander verflochten, und das Kaminfeuer trocknete den Schweiß auf der Haut.

Sein Gesicht zeigte einen weichen Ausdruck, den sie noch nie an ihm gesehen hatte, und den sie dem Werwolf in ihm nie zugetraut hätte.

»Was denkst du?«, fragte sie.

»Ich weiß nicht.«

»Was fühlst du?«

»Ich weiß nicht.«

»Etwas muss doch da sein.« Sie strich über seinen Bauch, seine Stirn.

»Ich kann keine Worte finden, Nola. Das mit der Seelenpartnerin, das ist … das ist … So muss es sein. Nie hätte ich gedacht, dass ich alles geben kann und keine Angst haben muss vor dem Wolf in mir.« »Zuerst warst du vorsichtig.«

»Ich wollte dir nicht weh tun.«

Sie verstand, dass er sich selbst nicht getraut hatte. Die Leidenschaft überkam sie ein zweites, drittes und noch ein viertes Mal in dieser Nacht. Am Ende schliefen sie erschöpft vor dem Kamin ein.

Als Nola aufwachte, war sie mit einer Wolldecke zugedeckt. Rhodry lag neben ihr. Sie kuschelte sich an ihn und zog die Decke bis zum Kinn hoch. Sofort wachte er auch auf und stützte sich auf dem Ellenbogen auf.

»Oh, habe ich dich geweckt?«

»Ich schlafe nie sehr fest. Das liegt bei uns in der Natur.«

Natürlich konnte sie nicht schlafen, wenn Rhodry auf sie schaute, als hätte er was ganz anderes im Sinn. »Dann kennt ihr auch nicht den köstlichen Zustand, wenn man noch nicht richtig wach ist, aber auch nicht mehr schläft?«

Er schüttelte den Kopf. »Ist das gerade dein Zustand?«

»Ja.« Sie gähnte und drückte ihren kleinen Hintern gegen seinen Unterleib.

Er reagierte prompt, sie spürte, wie sein Penis sich aufrichtete. Und erneut gaben sie sich ihrer Leidenschaft hin. Diesmal liebte er sie träge und langsam, aber nicht weniger intensiv.

Hinterher schürte Rhodry das Feuer im Kamin neu. »Du sollst nie frieren, Prinzessin. Wir fühlen Kälte und Hitze nicht so wie Menschen.«

»Mir ist nicht kalt.«

Viel später standen sie auf. Nola schaute zweifelnd auf das zerschlissene Kleid - mehr hatte sie nicht zum Anziehen hier. Rhodry ahnte ihren Widerwillen und sorgte für ein Kleid aus weicher, weißer Wolle. Mit seiner Hilfe zog sie es an, wollte sich das Haar mit den Fingern kämmen.

»Lass mich das tun«, bat er. »Dein Haar ist so schön, wenn es dir offen über den Rücken fällt. So musst du es immer für mich tragen.«

Er fuhr mit den Fingern durch ihre Strähnen und schaffte es, diese einfache Tätigkeit in subtile Erotik zu verwandeln. Nola hatte nicht übermäßig viel Erfahrung, aber bisher geglaubt, alles gefühlt zu haben, was es zu fühlen gab. Seit letzter Nacht wusste sie, wie sehr sie sich getäuscht hatte; sie fühlte sich rundherum wohl.

»Hast du Hunger?«, fragte Rhodry und strich die letzte Strähne hinter das Ohr.

»Nach Zärtlichkeit.«

»Du Schlimme. Mich laugst du völlig aus und hast immer noch nicht genug.«

»So sind die Menschen.« Nola lachte. Wenn er sie noch einmal wollte, sie würde nicht Nein sagen.

»Komm mit mir, ich will dir etwas zeigen.« Er ergriff ihre Hand.

An seinem erwartungsvollen Blick erkannte sie, was er ihr zeigen wollte. Das Letzte, was sie noch von seiner Welt trennte. Jetzt wollte sie es auch. Rhodry führte sie nicht auf den Flur, sondern berührte eine geschnitzte Rose an einem Wandpaneel. Lautlos glitt es zurück und gab den Weg in das Nachbarzimmer frei.

Es war der Salon einer Lady, in Weiß-, Gelb-und Goldtönen gehalten. Zierliche Sofas und Sessel luden zum Verweilen, auf einem Damenschreibtisch lagen Papier und Feder bereit, sich die intimsten Geheimnisse anvertrauen zu lassen. Rhodry zog sie weiter in einen Raum, den er den Sonnensalon nannte. Die Fenster gingen nach Osten hinaus, erklärte er, und die Morgensonne erleuchte das ganze Zimmer. Eingerichtet war es ähnlich wie das erste, Rosa-und Rottöne setzten Akzente. Weiter ging es in ein Schlafzimmer, so groß wie die beiden Salons zusammen. Bodentiefe Fenster führten auf einen Balkon hinaus, wo man im Sommer herrlich frühstücken konnte, wenn das im 19. Jahrhundert en vogue war. Das Bett bot einer Familie Platz, für zwei Personen war es eine herrliche Spielwiese. Kissen türmten sich und luden zum Hineinspringen ein. Bevor Nola diesem kindischen Gedanken Taten folgen lassen konnte, sagte Rhodry: »Ein Zimmer fehlt noch.«

»Ich weiß, welches.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.

Die Tür war nicht in der Wand verborgen, und Rhodry öffnete sie schwungvoll. Dahinter befand sich ein begehbarer Kleiderschrank, angefüllt mit Kostbarkeiten, bei denen das Herz einer jeden Frau höher schlug.

Nola stieß einen abgehackten Laut aus, als sie über die Schwelle trat. Kleider in allen Farben und Modestilen hingen dicht gedrängt auf Stangen, darunter standen die passenden Schuhe. In Fächern lagen Handschuhe, Hüte, Schals, Schleier und Seidenblumen.

»Das ist ein Traum«, hauchte sie.

»Alles für meine Seelenpartnerin.«

Wahllos nahm sie eines der Kleider heraus, eine steife Renaissance-Robe und hielt sie sich an. Darin würde sie aussehen wie eine Matrone. Sie hing es zurück und nahm ein anderes heraus, stutzte kurz. Es war das Gewand einer türkischen Haremsdame, lilafarbene Pluderhosen mit einem engen Oberteil in Gold und Grün, das den Bauch frei ließ und auch sonst der männlichen Fantasie wenig entgegensetzte. Nola konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie es sich anhielt. Sie drehte sich zu Rhodry um.

Der kratzte sich an der Nase. »Falls meine Seelenpartnerin eine Lady aus dem Osten gewesen wäre.«

»Das hätte dir gefallen?«

»Du gefällst mir.«

Nola wusste, dass sie das Türkische für ihn anziehen würde. Bald. Dass sie fremd war in dieser Zeit, und ob sie je wieder zurückfinden würde in ihre eigene, daran wollte sie im Moment nicht denken. Jetzt war sie einfach glücklich.

Ende