Hals und Kopf
Die meisten alltäglichen Wehwehchen im Laufe eines Menschenlebens tummeln sich im oberen Bereich des Körpers, von Kopfschmerzen über Halsschmerzen, Schnupfen bis hin zum Haarausfall. Und genau gegen diese Beschwerden ist eine Vielzahl an Kräutern gewachsen. Mit den richtigen Ölen schonen Sie sowohl Ihren Geldbeutel als auch Ihre Leber, die nicht ständig mit Medikamenten kämpfen muss.
Haarwuchs: Die Krönung der Persönlichkeit
Haarausfall oder gar kahle Stellen am Kopf sind mehr als ein rein medizinisches Problem: Das Selbstwertgefühl kann enorm darunter leiden, die Psyche kann völlig aufgewühlt werden. Die Anzeigen für vermeintliche Wunderwässer und -cremes in Publikumszeitschriften zeigen, dass es sich um ein weit verbreitetes Problem handelt, mit dem sich viele Menschen herumschlagen. Besonders schlimm wird es, wenn die Haare aufgrund von Chemotherapie gegen Krebs oder wegen sonstiger Erkrankungen gleich büschelweise ausgehen. Eine Perücke ist nicht immer die Lösung, da im schwitzig-warmen Klima »unter der Haube« Infektionen durch Mikroorganismen drohen, die womöglich die Lage noch verschlimmern.
Seit alters her wird in Europa Rosmarin als eine durchblutungsfördernde und den Haarboden regenerierende Heilpflanze eingesetzt. In der Karibik werden Produkten zur Kopfhautpflege mit Bay-Extrakten wahre Wunder zugeschrieben (verwandt mit unserem Lebkuchengewürz Piment).
Schottische Dermatologinnen und Dermatologen haben in einer Doppelblindstudie Menschen mit kreisrundem Haarausfall behandelt. Folgende Mischung wurde 2 Minuten lang einmal täglich sanft in die Kopfhaut einmassiert: 20 ml Traubenkernöl, 3 ml Jojobaöl, Lavendel (108 mg), Thymian (88 mg), Rosmarin (114 mg) und Atlaszeder (94 mg). Anschließend wurde der Kopf mit einem angewärmten Handtuch abgedeckt. Bei 44 % aller Teilnehmer (innen) war das Ergebnis der Behandlung positiv. Nebenwirkungen traten nicht auf, und das Öl ist zudem preiswert. Die fertige Rezeptur können Sie als »Schottisches Haaröl« bei Wadi bestellen (→ www.etherischeoele.de).
Je nachdem, ob Sie lieber ein leichtes Haarwasser oder eine ölige Mischung auf Ihrem Kopf wünschen, können Sie ganz leicht eine ähnliche Rezeptur selbst und schnell herstellen. Für das Haarwasser nehmen Sie:
Anwendung
- Wodka: 100 ml
- Lavendel: 15 Tropfen
- Atlaszeder: 7 Tropfen
- Lorbeer: 5 Tropfen
- Ylang Ylang: 3 Tropfen
Jeden Morgen und nach Bedarf auch am Abend einige Tropfen sanft in die Kopfhaut einmassieren. Wenn Sie einen Frischkick für den Morgen mögen, können Sie noch 3 Tropfen Pfefferminze dazugeben.
Ölige Anwendungen eignen sich vor allem für nachts, so können die Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum einziehen und am Morgen mit Shampoo ausgewaschen werden. In Südostasien ist Kokosöl das Schönheitselixier für glänzende Haare, es wird gerne für die wohltuende Indian-Head-Massage, die bereits in Großbritannien weit verbreitet ist, verwendet. Je nachdem, ob Sie von der folgenden Rezeptur nur eine erbsengroße Menge in die Kopfhaut einmassieren oder ob Sie deutlich mehr auf ihr gesamtes Haar verteilen, wird es eine gelegentliche Kurpackung oder eine tägliche Pflegeanwendung.
Anwendung
- Jojobaöl: 30 ml
- Kokosfett: 20 g
- Lavendel: 12 Tropfen
- Atlaszeder: 5 Tropfen
- Lorbeer: 4 Tropfen
- Ylang Ylang: 2 Tropfen
Kokosfett auf der Heizung oder im nicht heißen Wasserbad kurz schmelzen und mit dem Jojobaöl und den ätherischen Ölen mischen. Wenn Sie eine mehr balsamische Konsistenz wünschen, tauschen Sie die Mengenangaben der Fette einfach, nehmen also 30 g Kokosfett und 20 ml Jojobaöl.
Kopfläuse: Krabbeltier – nicht mit mir
Der Befall von Kopfläusen (Pediculus humanis capitis) ist zwar ungefährlich, jedoch überaus lästig. Die gesamte Familie und ganze Schulen können befallen werden. Die Tierchen sind schwer auszurotten, es sei denn, man verwendet bedenkliche chemische Produkte, die meistens nervenschädigend wirken. Die Wissenschaftlerin Lowana Veal, die sich ausgiebig mit den Lebensbedingungen dieser unappetitlichen Krabbeltiere beschäftigt hat, betont, dass Kopfläuse nicht ein Zeichen von mangelnder Hygiene sind, sie leben vielmehr lieber auf sauberem Haar.
Die fetten Öle des indischen Neembaums und des südamerikanischen Andirobabaums bieten eine ungefährliche Alternative, die bereits in kommerziellen Produkten enthalten sind. Wenn Sie diese Produkte nicht finden, können Sie den unappetitlichen Parasiten mit einigen ätherischen Ölen zu Leibe rücken.
Anwendung
- Jojobaöl oder Wodka: 50 ml
- Teebaum: 10 Tropfen
- Rosengeranie: 10 Tropfen
- Lavendel: 5 Tropfen
- Lorbeer: 5 Tropfen
Alles miteinander vermischen und einen guten Esslöffel davon auf die Kopfhaut auftragen, Plastikduschhaube überziehen und für einige Minuten fönen (oder über Nacht einwirken lassen. Danach die Haare mit Shampoo gut auswaschen. Lowana Veal zog nach ihren Studien eine Verdünnung in 40-prozentigem Alkohol (z. B. Wodka) vor.
Sie sollten immer wieder mit einem speziellen Kamm die Nissen (Läuseeier) auskämmen und die Anwendungen mindestens 9 Tage lang 2-mal täglich machen, da Sie auch die allerletzte Nisse erwischen müssen. Zur Erleichterung gibt es neuerdings ein Nissenspray in der Apotheke, das die Eier einfärbt, sodass man sie besser erkennen kann. Läuse befinden sich etwa 8 Tage im Nissenstadium, in dem sie besonders schwer abzutöten sind. Nissen sind nicht durchscheinend; sind sie durchsichtig, bedeutet das, dass die Läuse bereits ausgeschlüpft sind. Gesunde Kopfläuse befinden sich übrigens laut Lowana Veal nur in einem Umfeld von 1 cm nahe der Kopfhaut. Sie werden nur von Kopf zu Kopf übertragen und nicht durch Kämme, Bürsten oder Möbel. Sie leben auch nicht in Schulgebäuden oder heimischen Teppichen.
Augenentzündung: Beschlagene Fenster zur Seele
Eines der wundersamsten Mittel der Aromatherapie ist das Destillationswasser, das bei der Rosenölherstellung anfällt. Das sogenannte Rosenhydrolat ist zwar nicht lange haltbar und auch leider von Firma zu Firma von sehr unterschiedlicher Qualität, doch für müde und rote Augen lohnt sich die Suche (Adressen s. ab →Seite 108). Achten Sie auf eine Marke ohne Alkoholbeigabe, diese würde die Augen noch mehr reizen. Wichtig ist auch die Abfüllung in Sprühflaschen, der empfindliche Inhalt verkeimt darin nicht so schnell. Mein kleiner Sohn hat seit den ersten Babytagen immer wieder Bindehautinfektionen, und wir haben schon mehrmals den verblüffenden Genesungseffekt festgestellt.
Sprühen Sie das Rosenhydrolat entweder direkt auf die geschlossenen Augen – in akuten Fällen mehrmals alle 10 Minuten. Sie können auch fusselfreie Wattepads oder Kompressen aus der Apotheke satt befeuchten, sie auf die geschlossenen Lider legen und für einige Minuten so liegen lassen. Das geht sehr gut vor dem Einschlafen.
Ich habe Handwerkern schon damit helfen können, wenn mechanische Reizungen durch Partikelchen vom Sägen, Schleifen und Verputzen für Schmerzen sorgten. Wunderbar ist Rosenhydrolat auch auf Reisen, wenn trockene Flugzeugluft die empfindlichen Schleimhäute reizt. Ich verwende es fast täglich als Gesichtswasser: Einfach auf die gereinigte Haut sprühen. Für feuchtigkeitsarme Haut ist es eine prima Unterlage und spart kostbare Cremes, weil das Auftragen auf der feuchten Haut die Cremes etwas verdünnt. Natürlich profitiert auch jede andere gereizte, rote und trockene Hautstelle von dem kostbaren Sprühnebel.
Tipp. Bei immer wiederkehrenden Lid- und Bindehautentzündungen, auch bei einem Gerstenkorn, wirkt die Urtinktur von Augentrost (Euphrasia Ceres®) unterstützend und stabilisierend; sie wird nicht auf die Augen gesprüht, sondern eingenommen.
Tinnitus: Unerwünschte Nachrichten aus dem Innenohr
Als Tinnitus bezeichnet man jenes Ohrgeräusch, dessen Ursachen sehr vielfältig und in vielen Fällen nicht recht erklärbar sind. Oft sind Stress bei der Arbeit, laute Geräusche, z. B. bei Konzerten, oder Flüge die Auslöser. An der Entstehung sind jedoch immer mehrere Faktoren beteiligt. Zunächst handelt es sich um eine Mangeldurchblutung im Innenohr, gleichzeitig scheinen jedoch in diesem Bereich auch Sinneszellen geschädigt zu sein. Es ist dann jedoch in den meisten Fällen nicht nur das Innenohr im Ungleichgewicht, sondern der ganze Mensch – entsprechend ganzheitlich und individuell ist die Behandlung.
Tinnitus ist also eher ein Symptom von absolutem Unter-Strom-Stehen als eine Krankheit, nicht umsonst wird der nervige Ton oft wie das Summen einer Hochspannungsleitung beschrieben. Lokale Hilfe beispielsweise mit Kortison oder stark durchblutungsfördernden Präparaten bringt meistens nur kurzfristige Linderung, wenn nicht ein kritischer Blick auf den gesamten Lebensstil geworfen wird.
Ätherische Öle, die durch das Einatmen mit der Nase nahe am Ort des Geschehens einwirken, können eine Unterstützung bei einem ganzheitlichen Therapieansatz sein. Um der nervlichen Anspannung entgegenzuwirken, helfen entspannungsfördernde Öle wie Lavendel, Grapefruit, Rosengeranie und Ylang Ylang, die Sie regelmäßig in der Duftlampe verdampfen. In besonders spannungsgeladenen Situationen können Sie die Öle auch auf ein Papiertaschentuch tropfen und inhalieren. Unterstützend kann eine lockernde und wärmende Massage des Nackens und der Schultern eine deutliche Besserung der Symptome bringen.
Tipp. Ein Kombinationsmittel aus Ginkgo und Wurmfarn (Ginkgo-Dryopteris comp. von Ceres) kann durch seine durchblutungsfördernde Wirkung auf das Innenohr die Beschwerden lindern.
Ohrenentzündung: Wer nicht hören will, muss fühlen
Es gibt kaum etwas Schlimmeres als eine ausgereifte Ohrenentzündung. Die folgende Rezeptur ist nicht für die Selbstbehandlung einer Mittelohrentzündung geeignet, aber wenn Sie zu den Ohrenschmerzkandidaten gehören, sollten Sie sie vorbeugend schon bei jedem kleinsten Ziepen, Summen, Pochen im Ohr anwenden. Sie eignet sich auch hervorragend als schmerzlindernde Begleitung zu den Maßnahmen des Arztes.
Anwendung
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Cajeput: 2 Tropfen
- Lavendel: 2 Tropfen
- Zitronenmyrte: 1 Tropfen
- Lorbeer: 1 Tropfen
Die Öle gut vermischen, einige Tropfen auf die warmen Hände geben und rund um das betroffene Ohr sowie in die Ohrmuschel sanft einreiben. Eventuell einige Tropfen auf einen Wattebausch geben und ins Ohr einführen. Kein Öl direkt ins Ohr träufeln! Es ist wichtig, das betroffene Ohr warm zu halten (Rotlicht, Wollschal oder Mütze). Wenn Sie kein Johanniskrautöl vorrätig haben, nehmen Sie stattdessen Olivenöl.
Tipp. Die homöopathischen Tropfen Otovowen (in jeder Apotheke erhältlich) gehören unbedingt in das Medikamentenset von kleinen und großen »Ohrenweh-Abonnenten«, sie helfen oft nach 2–3 Gaben. Wir haben sie dutzende Male erfolgreich erproben dürfen und unseren Kindern viele Antibiotika erspart!
Schlafstörungen: Wieder mal kein Auge zugemacht
Kaum ein ätherisches Öl ist bezüglich Beruhigung und Schlaf so gut erforscht wie Lavendelöl. Frühe Versuche mit Labormäusen zeigten, dass die Tiere nach Käfigluftbeduftung immer träger wurden, ihr Hamsterrad kaum noch benutzen und sich schließlich zur Ruhe legten. Heutzutage weiß man durch detailliertere Laborforschungen ganz genau, wie die Lavendelmoleküle mit unseren Gehirnbotenstoffen interagieren: Ihre Wirkmechanismen ähneln einer Gruppe von modernen Beruhigungsmitteln, den Benzodiazepinen, jedoch ohne deren süchtig machende Eigenschaften (s. auch →Seite 96).
Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, ist es wichtig, dass Sie die Anwendungen regelmäßig und über einen längeren Zeitraum machen – wie bei vielen Naturheilmitteln. Erst nach etwa 2 Wochen zeigen viele beruhigende Düfte ihre volle Wirkung.
Kinder schlafen oft nicht gut ein, weil sie Angst vor dem haben, was in der Nacht passieren könnte. Manche werden von permanenten Albträumen geplagt. Erwachsene können oft den Alltagsstress nicht abwerfen und wälzen dann stundenlang ihre Probleme. Es geht ganz einfach: Tropfen Sie 2 oder 3 Tropfen Lavendelöl pur oder mit anderen beruhigend wirksamen Ölen gemischt beispielsweise auf ein Papiertaschentuch und legen Sie es sich auf das Kopfkissen neben die Nase – das kann wirklich ein guter Helfer für eine ruhige Nacht sein. Kinder freuen sich, wenn ihr Plüschtier ein Nickytuch mit einem Tropfen Lavendel geschenkt bekommt. Nicht direkt auf das Spielzeug tropfen, da es Reaktionen mit dem Kunststoff geben könnte und da sich Duft mit der Zeit unangenehm verändert – das Nickytuch kann gewaschen werden. Erwachsene können die Öle auf ein Taschentuch tropfen und es in Nasennähe auf dem Kopfkissen platzieren. Auch eine »einsame« Socke kann für diese Zwecke zur Duftkugel umfunktioniert werden. Die Ölemischung wirkt besonders gut, wenn sie eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen auf die Fußsohlen aufgetragen wird.
Anwendung
- Jojobaöl
- Lavendel: 2 Tropfen
- Rosengeranie: 1 Tropfen
oder
Anwendung
- Jojobaöl: 10 ml
- Lavendel: 1 Tropfen
- Grapefruit: 1 Tropfen
- Atlaszeder: ½ Tropfen
oder
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Lavendel: 1 Tropfen
- Weißtanne: 1 Tropfen
- Ylang Ylang: 1 Tropfen
Wenn Sie Mandarinenöl zu Ihren Schätzen zählen, können Sie es prima mit Lavendel kombinieren, beispielsweise in einem Fußbad, das Sie einige Zeit vor dem Zubettgehen nehmen sollten (z. B. vor dem Fernseher).
Anwendung
- Sahne oder Honig: 2 Esslöffel
- Lavendel: 1 Tropfen
- Mandarine: 1 Tropfen
- Ylang Ylang: 1 Tropfen
- Rosengeranie: 1 Tropfen
Gut vermischen, in eine 5-Liter-Schüssel geben und mit sehr warmem (nicht kochendem) Wasser übergießen. Füße bis über die Knöchel ca. 10–15 Minuten darin baden, anschließend warme Socken anziehen. Das Wasser danach nicht wegschütten, sondern ins Schlafzimmer stellen. Wer weder Sahne noch Honig mag oder vorrätig hat, kann die ätherischen Öle mit 2 Esslöffeln Salz vermischen.
Seit 2010 sind auf dem deutschen Markt Lavendelölkapseln erhältlich (Lasea®). Sie wurden zwar für Angststörungen entwickelt und getestet, haben jedoch die nützliche »Nebenwirkung«, dass nach 2 Wochen der Einnahme der Schlaf verbessert wird (zur Beschreibung des Lavendelöls vgl. →Seite 96). Ohne tagsüber schläfrig zu machen oder die Verkehrstüchtigkeit zu beeinflussen. Da eine Tablette täglich genügt, ist die regelmäßige Einnahme auch nicht so schwierig.
Tipp. Das homöopathische Kombinationspräparat Neurexan® kann das Stresskarussel deutlich verlangsamen und so für einen besseren Schlaf sorgen. Es muss jedoch eine Zeit lang eingenommen werden, hilft also nicht zwangsläufig bei einmaliger Anwendung. Auch die Urtinktur aus Haferkraut (Avena sativa von Ceres) fördert die Belastbarkeit und mindert die subjektive Druckempfindung in stressigen Situationen. Die Klangtherapie-CD »Schlafstörungen« von Peter Mandel (s. →Seite 109) kann eine wertvolle Unterstützung sein. Die Melodien auf dieser CD sind aus Schwingungen aufgebaut, die dem entspannten Gehirn entsprechen.
Startschwierigkeit: Beschwingt in den Tag
Manchmal reicht die morgendliche Tasse Kaffee oder Tee nicht, um frohen Mutes in den neuen Tag zu starten. Die Nacht war kurz, dauernd durch weinende Kinder unterbrochen oder einfach nur unerquicklich. Morgenmuffeligkeit oder sogar unangenehme Schwindelgefühle können die Folge sein. Ein kleines Wunder vollbringt das feierlich nach Weihnachtsbaum duftende Weißtannenöl! Entweder Sie geben jeweils einen Tropfen auf Ihre beiden mit Jojobaöl eingefetteten Handrücken und reiben sie in kreisenden schnellen Bewegungen auf den Rücken im Bereich der Nieren (etwa auf Taillenhöhe) ein. Oder Sie bereiten sich das auf →Seite 68 beschrieben Roll-on (gegen Kopfschmerzen) etwas abgewandelt zu:
Anwendung
- Gin: 10 ml
- Weißtanne: 8 Tropfen
- Pfefferminze: 3 Tropfen
- Zitronenmyrte: 1 Tropfen
Anstelle des Gins können Sie auch Wodka verwenden. Idealerweise vermischen Sie die Zutaten in einer richtigen Roll-on-Flasche für Deodorants (Adressen s. ab →Seite 108). Vor jeder Anwendung schütteln Sie dieses Lebensgeister-Elixier gut durch und tragen es morgens auf die genannten Stellen auf. Sie kurbeln mit Weißtanne und den rubbelnden Bewegungen die Adrenalinausschüttung an, das ist ihr körpereigenes Energy-Hormon. Die Mischung kann jedoch auch in einer beliebigen Braunglasflasche gemacht und gelagert werden.
Kopfschmerzen: Was uns Kopfzerbrechen macht
Viele der Anforderungen des täglichen Lebens setzen unserem Nerven- und Gefäßnetz im Kopf zu. Die moderne übersäuernde Ernährung tut ein Übriges dazu. Doch der inzwischen in Aromakreisen berühmte Minzeroller könnte die Kopfschmerztabletten-Industrie arm machen, wenn er etwas bekannter wäre! Er kann als Fertigprodukt in jeder deutschen Apotheke gekauft (Euminz®) oder ganz einfach und ganz schnell selbst hergestellt werden. Einzig kompliziert daran mag die Bestellung des kleinen Roll-on sein (Adressen s. ab →Seite 108).
In das Roll-on-Fläschchen geben Sie Wodka und verschütteln ihn mit 20 Tropfen Pfefferminzeöl (bitte nicht stattdessen japanisches Heilpflanzenöl verwenden, das ist zu scharf). Wenn Sie beim ersten Brummen und Ziehen im Kopf gleich zum Kühlstift greifen und nach Bedarf alle 5 Minuten die pochenden Stellen (Nacken, Schläfen und Stirn am Haaransatz, Nebenhöhlenbereich) einreiben, bleibt Ihnen in vielen Fällen eine schlimmere Kopfschmerzepisode erspart. Bei Kindern ab etwa 7 Jahren können 1 oder 2 Anwendungen die Kopfschmerzen regelrecht wegzaubern, sodass Sie sich erst gar nicht den schnellen Griff zur Tablette angewöhnen.
Bitte nicht in die Nähe der Augen kommen, das Brennen oder Tränen vergeht zwar nach einigen Minuten, Sie sollten es jedoch gar nicht erst provozieren. Außerdem sollten Sie den Stift vor jeder Anwendung gut schütteln, denn sonst tragen Sie zunächst nur ätherisches Öl auf und später fast nur Wodka. Manchmal wirkt der Trick überhaupt nicht, aber ein Versuch ist das Auftragen der erfrischenden Mixtur allemal wert. Ich habe meinen Frischestick immer bei mir, insbesondere auf Reisen, er vertreibt auch Übelkeit, indem man ein paar Tupfer unter die Nasenlöcher aufträgt und die frischen Dämpfe ganz tief und bewusst einatmet. Nicht zuletzt kann er einen auch über den Mief in Flugzeugen, Bussen, Bahnhöfen und anderen unappetitlichen Orten hinweghelfen.
Heuschnupfen: Nieskonzert im Frühjahr
Ständiges Niesen, Husten und Augentränen vergällt vielen Menschen die Freude an den Frühlings monaten. Das Immunsystem ist außer Rand und Band und »schießt« auf harmlose Feinde: Pollenkörnchen. Bei dieser lästigsten Begleiterscheinung der ersehnten warmen Jahreszeit zeigen Zedern- und Zypressenöl meistens verblüffende Effekte, allerdings müssen sie viele Wochen vor der Saison prophylaktisch verwendet werden. Beide Öle enthalten Inhaltsstoffe, die stabilisierend auf die Immunabwehr wirken. Da das Immunsystem während des Pollenflugs verrücktspielt, also Dinge abwehrt, die nicht gefährlich sind, kann diese Mischung für deutlich weniger Niesen, Schniefen und Augentränen sorgen. Sie wird als Dekolletéspray und/oder als Nasenöl verwendet, möglichst 2- bis 3-mal wöchentlich, beginnend etwa 10 Wochen vor der Saison. In der Halbzeit dieser Desensibilisierungskur eine gute Woche bis 10 Tage pausieren.
Anwendung
- Wodka: 50 ml
- Zypresse: 20 Tropfen
- Atlaszeder: 15 Tropfen
- Ylang Ylang (komplett): 3 Tropfen
- Zitronenmyrte: 2 Tropfen
In einer Sprühflasche mischen und nach gutem Schütteln 1- bis 2-mal täglich aus ca. 15 cm Entfernung auf das Gesicht, besonders in Richtung Nase, sprühen und Spuren davon einatmen. Für ein Nasenöl mischen Sie:
Anwendung
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Zypresse: 2 Tropfen
- Atlaszeder: 1 Tropfen
- Lavendel: 1 Tropfen
Anstelle des Johanniskrautöls können Sie auch Olivenöl verwenden.
Schnupfen: Hab die Nase gestrichen voll
Fast jeder Erwachsene hat 1- oder 2-mal im Jahr einen Schnupfen, er kommt und geht im Idealfall nach einer guten Woche wieder . Oft setzt er sich jedoch in den Nasennebenhöhlen fest. Schmerzen im Gesicht, Druckgefühl im Kopf und ein unangenehmes Pochen sind die Folge. Durch eine säurelastige Ernährung (viel Fleisch, Wurst, Süßigkeiten etc.) können sich die Symptome stark verschlimmern. Oft stecken Nahrungsmittelunverträglichkeiten hinter einer chronischen Sinusitis. Neben viel trinken hilft die Einnahme von Eukalyptol-Kapseln (Soledum®), die in jeder deutschen Apotheke erhältlich sind. In Österreich gibt es für denselben Zweck Tavipec-Kapseln, sie enthalten das ätherische Öl des Speiklavendels. Diese Kapseln sollten Sie nicht zu den Mahlzeiten einnehmen, sonst verursachen sie ein unangenehmes Aufstoßen der Düfte. Also immer mindestens 30 Minuten vor den Mahlzeiten oder 2–3 Stunden nach dem Essen. Eine Einreibung rund um die Nase und eventuell auch auf die Stirn kann Erleichterung bringen.
Anwendung
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Lorbeer: 1 Tropfen
- Teebaum: 1 Tropfen
- Pfefferminze: 1 Tropfen
Eine mildere Variante auch für Kinder ab 6 Jahren ist die folgende Mischung:
Anwendung
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Cajeput: 1 Tropfen
- Weihrauch: 1 Tropfen
- Weißtanne: 1 Tropfen
Tipp. Wer Magenprobleme nach der inneren Einnahme von ätherischen Ölen bekommt, kann die bewährte Pflanzenkombination Sinupret® nehmen, es gibt sie in jeder Apotheke zu kaufen. Wer es noch milder mag, wird mit dem homöopathischen Kombinationspräparat Sinusitis Hewert® gut fahren. Es ist wichtig, bei diesen komplementärmedizinischen Anwendungen auf eine regelmäßige Einnahme alle paar Stunden zu achten, damit ein konstanter Spiegel der Wirkstoffe im Blut verbleibt (vgl. Angaben auf dem Beipackzettel).
Der gegen Kopfschmerzen beschriebene Minzeroller kann bei leichten bis mittleren Beschwerden mehr Erleichterung bringen als Antibiotika. Auch das Bronchienöl (s. →Seite 74) kann zur Linderung der Entzündung und zum Schleimlösen an den Eingang der Nasenlöcher geschmiert werden. In schweren Fällen sollten Sie freilich einen Arzt aufsuchen, da mit Vereiterungen in diesen sensiblen Partien des Schädels nicht zu spaßen ist.
Halsschmerzen: Der Frosch sitzt im Hals und kratzt
Ein schmerzender Rachen ist oft der erste Vorbote einer nahenden Erkältung. Zunächst fallen Viren über einen her, Bakterien sind dann auch schnell zur Stelle. Wie praktisch, dass wir so gut an den Ort des Geschehens herankommen, beispielsweise mit Gurgelanwendungen. Dafür mischen Sie in einem sauberen und gut verschließbaren Schraubglas 5 Esslöffel Salz mit ätherischen Ölen. Es kann herkömmliches Speisesalz aus der Küche sein, wegen der darin enthaltenen Zusatzstoffe ziehe ich naturbelassenes Meersalz vor. In das Salz geben Sie:
Anwendung
- Teebaum: 2 Tropfen
- Pfefferminze: 1 Tropfen
- Zitronenmyrte: 1 Tropfen
Sehr gut durchschütteln. Einen Teelöffel dieser keimvertreibenden Mischung in einem halben Glas mit lauwarmem Wasser auflösen. Dann sehr bewusst damit gurgeln, auch möglichst tiefe Rachenbereiche umspülen. Eventuell 4- bis 5-mal alle 30 Minuten wiederholen. Ich stelle mir dabei immer vor, wie die mikrobiellen Bösewichte die Flucht ergreifen, ähnlich wie in der Werbung für Toilettenreiniger. Statt Zitronenmyrte können auch 2 Tropfen Zitronenöl in die Mischung eingebaut werden.
Auch von außen kann man unterstützend vorgehen, indem man die gesamte Halspartie von unterhalb des einen Ohres bis zum anderen Ohr satt mit keimtötenden Ölen einreibt und anschließend mit einem Woll- oder Seidenschal warm hält. Unterhalb der Ohrläppchen liegen Lymphknoten, die Schwerstarbeit leisten müssen, wenn so ein Keimüberfall stattfindet, mit dieser Mischung geben wir ihnen eine starke Munition mit auf den Weg.
Anwendung
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Teebaum: 2 Tropfen
- Cajeput: 2 Tropfen
- Atlaszeder: 1 Tropfen
- Lorbeer: 1 Tropfen
Davon einige Tropfen sanft einreiben. Wer das kostbare Sandelholzöl in seinem Schatzkästchen hat oder Rosen-Attar (eine Mischung aus Sandelholzöl und Rosenöl) kann einen Tropfen davon auf ein Stückchen Würfelzucker geben und im Mund zergehen lassen. Manchen Menschen hilft sogar ein Tropfen des puren Öls, im Nacken fein verrieben, um die ersten Symptome loszuwerden.
Fieber: Ohne Schweiß kein Preis
Die Anthroposophische Medizin geht davon aus, dass regelmäßiges Fieber in der Kindheit das Immunsystem dahingehend stärkt, dass später ein guter Schutz vor Krebserkrankungen gegeben ist. Fieber ist keine Krankheit, sondern eine (anstrengende) Leistung des Körpers: Er »verbrennt« die Krankheitserreger, versucht, sie unschädlich zu machen. Bakterien und Viren selbst lösen das Fieber in der zentralen Temperaturregulation des Körpers aus. Durch Zittern und Vibrieren von Muskeln (Schüttelfrost) wird dann die Wärme produziert. Ab 39 Grad werden die Erreger immer schwächer und unbeweglicher, ihre Vermehrung scheitert.
Durch die Körperhitze wird die Pulsfrequenz gesteigert, die Organe werden besser durchblutet, somit werden die Abwehrzellen aktiviert und die Abwehrreaktion läuft schneller ab. Diesen Prozess sollte man nicht unnötig stören, beispielsweise durch zu frühe Gabe von fiebersenkenden Medikamenten – bei ansonsten gesunden Menschen. In der Anthroposophischen Medizin wurde zudem beobachtet, dass krebskranke Menschen in ihrer Kindheit selten fiebern durften. Die gesunden Bemühungen des Immunsystems wurden immer wieder medikamentös unterdrückt, und so fehlte diesem wichtigen Abwehrprozess sozusagen das Training – im späteren Leben ist es dann oft nicht mehr in der Lage, Feinde zu erkennen und abzuwehren.
Wadenwickel sind eine sanfte Unterstützung des Organismus bei fiebrigen Erkrankungen. Sie sollten jedoch einige wichtige Regeln befolgen. Wenden Sie Wickel niemals kalt an, sondern nur ein oder wenige Grad unter der aktuellen Fiebertemperatur. Das Wasser dafür sollte also lauwarm und nicht kalt sein. Niemals bei fröstelnden Menschen anwenden, Beine und Füße dürfen nicht kalt sein.
Lösen Sie einen Tropfen Cajeput- oder Zitronenöl in einem Esslöffel Honig auf und geben Sie ihn in ca. 3–5 Liter lauwarmes Wasser. Gut verrühren und 2 Küchentücher (oder ähnliche Tücher) darin tränken, gut auswringen und rund um die unteren Beinpartien wickeln. Mit Wollsocken oder Wollschal abdecken und den kranken Menschen ruhen lassen. Noch viel einfacher: Schüssel mit dem lauwarmen Wasser füllen, eine Biozitrone unter dem Wasser durchschneiden und leicht andrücken, mit diesem Zitronenwasser die Wickel durchführen (Literatur s. →Seite 110).
Tipp. Nur leichte Schonkost essen, viel trinken, eventuell einen Darmeinlauf mit lauwarmem Wasser durchführen (wirkt hervorragend temperatursenkend und führt Flüssigkeit zu) und Febyr spag. Tropfen (Pekana, in der Apotheke) nach Packungsbeilage einnehmen.
Mundsoor: Wenn Höhlenbewohner zur Last werden
Bei einem unschönen weißlichen Belag der Zunge könnte es sich um einen Pilzbefall in der Mundhöhle (Mundsoor) handeln. Dieser wiederum deutet auf eine Schwächung des Immunsystems hin, denn einige Candidapilze sind grundsätzlich Bewohner unserer Mundhöhle, sie dürfen nur nicht überhand nehmen. Kinder und ältere Menschen sind besonders empfänglich für Mundsoor und auch Menschen, bei denen das Abwehrsystem durch eine Erkrankung oder medikamentös geschwächt ist. Neben einer zahnärztlichen Abklärung sollte die Ernährung umgestellt werden, um das Pilzwachstum nicht zu fördern, beispielsweise sollten zumindest 2 Monate lang deutlich weniger raffinierte Kohlenhydrate (Weißmehl, Zucker) gegessen werden, denn diese sind »Futter« für die Pilze. Eine 3-wöchige Kur mit Ölspülungen kann Abhilfe schaffen.
Anwendung
- Sonnenblumenöl: 100 ml
- Teebaum: 30 Tropfen
- Lavendel: 10 Tropfen
- Pfefferminze: 10 Tropfen
Verwenden Sie natives, also kalt gepresstes Sonnenblumenöl und mischen Sie alle Zutaten gut durch. Täglich 2-mal einen knappen Esslöffel davon für 5 Minuten einspeicheln und anschließend ausspucken (nicht ins Waschbecken, sondern in die Toilette). Danach Zähne putzen.
Zahnfleischentzündung: Rot und Blut tut nicht gut
Bei einer Zahnfleischentzündung eignet sich das regelmäßige Besprühen mit gekühltem Rosenhydrolat sehr gut, es nimmt die Spannung und wirkt schmerzlindernd. Sie können die betroffenen Stellen einsprühen oder etwas Gazeverband damit einsprühen, an den schmerzenden Ort legen und mit folgender Mischung einreiben. Auch nach einer Zahnextraktion und während einer Chemotherapie kann diese Maßnahme die Schmerzen deutlich lindern.
Anwendung
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Cistrose: 1 Tropfen
- Weihrauch: 1 Tropfen
Tipp. Der Salbei-Zahnfleischbalsam von Weleda enthält Rathaniawurzel, die zu den besten Mitteln gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum gehört. Diese rote Paste wird nach jedem Zähnputzen für 1–2 Minuten mit dem Finger ins Zahnfleisch einmassiert.
Zahnschmerzen: Zubeißen und durch
Leider ist das leichter gesagt als getan, denn Zahnschmerzen überfallen einen grundsätzlich am liebsten freitags abends oder an sonst einem Tag, an dem die Zahnarztpraxen geschlossen sind. Eines der ältesten Mittel ist das sorgfältige Zerkauen und Einspeicheln einer Gewürznelke, deren ätherisches Öl stark betäubend wirkt. Wer Lorbeer- oder Gewürznelkenöl zu Hause hat, kann auch Spuren davon auf die schmerzende Stelle reiben und diese anschließend mit einem Gelpack oder mit Eiswürfeln kühlen. Vorsicht, nur Spuren und allenfalls wenige Tage verwenden, ein ganzer Tropfen kann stark hautreizend und zu betäubend wirken, wochenlange Anwendungen können den Zahnnerv beschädigen!
Lippen-Herpes: Es gibt schönere Blüten
An der Universität Heidelberg wurde eingehend untersucht, welche ätherischen Öle in welchen Konzentrationen die Aktivität des lästigen Herpesvirus eindämmen können. Was gar nicht so einfach ist, denn kaum jemand geht in die Uniklinik, weil er oder sie an Lippenbläschen leidet! Dieses Virus bewohnt den Körper einer überwiegenden Mehrheit der europäischen Erwachsenen und bricht in Zeiten einer geschwächten Immunabwehr, beispielsweise bei Erkältungen oder stressigen Situationen, in Form von dicken und eitrigen Lippenbläschen aus. Beim allerersten Spannen und Pochen sollten Sie schon reagieren und einen knappen Tropfen Teebaumöl auf die betreffende Stelle schmieren. Alternativ eignet sich ein Ölemix, der gleichzeitig die Abheilung fördert.
Anwendung
- Johanniskrautöl: 10 ml
- Teebaum: 2 Tropfen
- Lavendel: 2 Tropfen
- Zitronenmyrte: 1 Tropfen
Gut mischen und anfangs stündlich auf die betroffene Stelle schmieren, später bis nach dem Abklingen der Schmerzen 5-mal täglich. Ich schwöre auf angereicherten hochprozentigen Alkohol, der die empfindliche Lippenhaut allerdings austrocknet:
Anwendung
- Melissengeist: 10 ml
- Teebaum: 2 Tropfen
- Zitronenmyrte: 1 Tropfen
Gut mischen und mit einem Wattestäbchen wirklich nur punktuell auf das Bläschen auftragen.
Tipp. In den USA ist es üblich, das Protein L-Lysin als Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, sobald die ersten Anzeichen von Lippen- oder Genitalherpes verspürt werden (1 250 mg pro Tag). Lysin ist eine essenzielle Aminosäure, die als Gegenspieler der Aminosäure Arginin fungiert. Das Herpesvirus benötigt Arginin, um sich zu vermehren. Es ist in Nüssen, Schokolade, Weizen, Haferflocken und Gelatine reichlich enthalten. Bei häufigen Attacken sollten Sie daher darauf achten, diese Lebensmittel nicht in großen Mengen zu verzehren. Lysin ist in Bierhefe, Bohnen, Hühnerfleisch, Sojagetränken und Parmesankäse enthalten.
Unreine Haut: Wenn das Entlein zum Schwan wird
Pickel oder gar eine ausgewachsene Akne zeugen von Turbulenzen des Hormonsystems. Bei manchen Menschen mit entsprechender Veranlagung bleiben sie leider ein treuer Begleiter durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Das A und O bei lästigen Pickeln und Pusteln ist peinliche Sauberkeit an Fingern, Waschlappen und Handtüchern, um Aknebakterien ein weiteres Betätigungsfeld zu entziehen. Ätherische Öle fördern durch gleichermaßen keimtötende und hautregenerierende Eigenschaften das Verschwinden der Hautschäden. Nach der Grundreinigung sollte also ein mildes antibakterielles Gesichtswasser diesen Prozess abrunden.
Anwendung
- Wodka: 50 ml
- Teebaum: 4 Tropfen
- Atlaszeder: 1 Tropfen
- Zitronenmyrte: 2 Tropfen
Alle Zutaten gut vermischen und vor jeder Anwendung gut verschütteln. Einige Tropfen auf ein Wattepad geben und die betroffenen Gebiete sanft damit reinigen. Bei sehr empfindlicher Haut können die ca. 40 % Alkoholanteil austrocknend wirken, in diesem Fall die Mischung 1: 1 mit Rosenhydrolat oder Teebaumhydrolat verdünnen. Ein schnell gemachter Akne-Akut-Roller kann ganz punktuell auf den eitrigen Punkten aufgetragen werden:
Anwendung
- Wodka oder Gin: 10 ml
- Teebaum: 4 Tropfen
- Lavendel: 4 Tropfen
- Rosengeranie: 1 Tropfen
Geben Sie alle Zutaten in einen Roll-on und schütteln Sie ihn vor jeder Anwendung gut durch. Nur auf einzelne Pickel tupfen. Brauchen Sie die Mischung innerhalb von 3 Monaten auf und entsorgen Sie den Rest, da das Produkt verkeimen kann.