|191|NEUNTES KAPITEL

Neun Uhr abends. Dave ist im Bett. Ich bin am Tatort, wenn ich es so nennen darf, aber noch untätig: ich gehe in meinem Zimmer auf und ab, verwirrt und gleichzeitig neugierig. Ich scheue mich in diesem Augenblick nicht vor dem Akt selbst – den man notfalls als medizinisch betrachten könnte –, sondern vor dem unvermeidlichen sozialen Kontakt mit der Assistentin und ihrer Persönlichkeit. Denn eine Krankenschwester, die eine solche Aufgabe aus Pflichtbewußtsein und Patriotismus übernimmt, gehört zu jener Sorte Mädchen, die mich völlig erstarren läßt.

Meine Besorgnis ist unbegründet. Zehn nach neun hält ein Lieferwagen vor meiner Baracke. Ich stürze zur Tür, um zu öffnen, denn ich will vermeiden, daß meine Besucher durch ihr Klopfen Dave wecken könnten, und ich sehe mich einer kräftigen Person von etwa dreißig Jahren gegenüber, die mit heiserer Stimme sagt:

»Doktor Martinelli? Na prima, du hast es wohl eilig. Hast du an der Tür gewartet?« Sie wendet sich jemand zu, den ich nicht sehen kann, und ruft: »Ricardo, bring die Instrumente! Der Kunde hat es eilig!«

»Nicht so laut, sage ich, »mein Sohn schläft nebenan.«

»In Ordnung«, sagt sie, »ich nehme mich in acht. Wie alt ist denn der junge Mann?«

»Elf Jahre«, sage ich, während ich sie am Arm in mein Zimmer ziehe.

»Zu jung«, sagt sie und lacht.

Sie geht mir voraus und tätschelt mich beiläufig am Unterleib, so als wäre das die natürlichste Sache der Welt, nichts weiter als eine Höflichkeitsgeste, die man von seiten einer Besucherin eben erwartet.

»Ricardo!« schreit sie mit ihrer rauhen Stimme zur Tür hin, durch die sie gerade hereingekommen ist.

»Leise! Mein Sohn schläft.«

|192|»Ah ja, stimmt! Ricardo«, ruft sie, ihre Stimme kaum dämpfend, »bringst du nun endlich die Instrumente? Unmöglich, wie langsam das geht«, fügt sie augenzwinkernd hinzu.

Meine Besucherin hat nichts an sich, was auch nur im entferntesten an einen medizinischen Beruf erinnert. Sie ist geschminkt, daß einem die Sinne vergehen können, ihre schwarzen Augen sind mit buschigen falschen Wimpern gespickt, ihr Teint ist ockerfarben, die Lippen sind blutrot. Sie ist also nicht schön. Sie hat grobe Züge, eine auffällige Nase, breite Backenknochen, eine niedrige Stirn. Doch ein riesiger Mund, der sich fast von einem Ohr zum andern zieht, bewahrt ihr Gesicht vor einem banalen Aussehen. Es ist ein Mund mit scharfen Konturen und üppigen Lippen, wunderbaren Zähnen und einer rosigen Zunge, die man sieht, wenn sie spricht, und die außergewöhnlich beweglich und groß erscheint.

»He, Ricardo, wird’s bald?« schreit sie mit ihrer heiseren Stimme und geht, sich in den Hüften wiegend, wieder zur Tür zurück.

Im selben Augenblick taucht Ricardo auf. Er ist Lateinamerikaner, von kleinem Wuchs, hat feine Züge, einen dünnen schwarzen Schnurrbart und eine weiße Kappe auf dem Kopf; er trägt eine weiße Jacke mit dem grünen, goldverzierten Abzeichen der A. s und auf der Nase eine dunkle Brille. Auf seinem Gesicht liegt ein Schimmer von Melancholie. Er stellt die Arzttasche auf meinen Tisch und sieht die Frau fragend an.

»Das ist Ricardo«, sagt die Frau, während sie mir einen schmachtenden Blick zuwirft, dem ich nicht weiter Bedeutung zumesse, weil sie dem sofort ein Lächeln folgen läßt, das ihre Mundwinkel weit auseinanderzieht. Dieser Mund ist wegen seiner ungewöhnlichen Ausmaße und auch wegen der Schönheit der Lippen, der Zähne und der Zunge überaus faszinierend. Die Augen wirken trotz der falschen Wimpern und der auffälligen Schminke recht nichtssagend, aber der Mund ist ausdrucksvoll. Er ist ständig in Bewegung, die Zunge kommt und geht, die Lippen ziehen sich zusammen und auseinander, die Zähne kommen zum Vorschein und verschwinden.

»Ich heiße Bess«, fährt sie fort und zeigt mit dem rechten Daumen auf ihre linke Brust.

»Hello, Bess. Hello, Ricardo.«

»Buenas noches, señor«, sagt Ricardo und sieht mich unendlich |193|traurig an. Er hat spanisch gesprochen: ein wenig Folklore, dem Gringo1 zu Gefallen.

»Hello, Doc«, sagt auch noch Bess.

Ricardo sieht Bess ein zweites Mal unterwürfig und fragend an, worauf sie sich an mich wendet.

»Liebling, soll Ricardo hierbleiben?«

Ich schaue sie sprachlos an, doch an ihren Augen läßt sich nichts ablesen. Glücklicherweise lächelt sie, und ich begreife.

»Nein, nein«, sage ich hastig.

»Jeder nach seinem Geschmack«, sagt Bess unparteiisch. »Fragen kostet ja nichts. Ricardo, warte im Auto auf mich.«

Ricardo zieht die Schultern ein, seine Gesichtszüge erschlaffen, und ohne sich zu rühren, sieht er Bess mit den Augen eines Hundes an, den man aus dem Hause jagt, weil er schmutzige Pfoten hat.

»Hast du gehört, Ricardo?« fragt sie schroff, aber mit einem üppigen Lächeln, was mich sofort davon überzeugt, daß sie für Ricardo eine gewisse Zuneigung empfindet.

Ricardo, der sich immer noch nicht von der Stelle rührt, spürt das ebenfalls und scheint – ob nun gespielt oder echt – den Tränen nahe zu sein. Ich sage:

»Ricardo braucht sich nicht unbedingt am Steuer zu langweilen. Er kann bei einem Glas Bourbon in meiner Küche warten.«

»Was, du hast Bourbon?« fragt Bess, heftig Atem holend, und schnalzt mit der Zunge.

»Willst du einen haben?«

»Vor der Arbeit nie!« sagt Bess und preßt tugendhaft ihre fülligen Lippen zusammen.

Ich gehe zu Ricardo, fasse ihn am Arm und führe ihn in die Küche. Er scheint sowohl von meinem kleinen Wuchs als auch von meiner Liebenswürdigkeit angenehm überrascht zu sein. Sein Gesicht entspannt sich ein wenig, als er den Whisky ins Glas fließen sieht. Er nimmt die dunkle Brille ab, als ob sie ihn bei der Kostprobe behinderte. Ich sehe seine Augen, die dunkle Ringe haben, und selbst der Bourbon befreit sie nicht völlig von ihrem düsteren Ausdruck.

Ich lasse ihn allein. In meinem Zimmer packt Bess gerade |194|ihre Instrumente aus, während sie die erforderlichen Handgriffe mit einer Reihe völlig überflüssiger Bewegungen ihres Hintern, ihrer Hüften und ihrer Brüste begleitet.

»Du bist ein guter Kerl, Doc«, lacht sie lauthals, und ich kann ihr bis auf den Schlund sehen, als ob sie mich aus lauter Dankbarkeit verschlingen wollte.

»Ricardo sieht nicht gerade fröhlich aus«, sage ich zu ihr, von der Schönheit dieses klaffenden Rachens ziemlich fasziniert.

»Wie sollte er auch!« sagt Bess. »Diese gemeinen Hündinnen haben ihm übel mitgespielt. Ricardo ist Puertoricaner. Sie werden zu Tausenden importiert, wie du sicher weißt (nein, ich weiß es nicht), um zu schuften. Und diese Hündinnen haben ihm eingeredet, daß dieses Caladium dingsda nur eine vorübergehende Wirkung hätte. Er hat es geglaubt und das Zeug getrunken, dieser arme Irre. Und jetzt, wo er verstanden hat, daß es für immer aus ist, jetzt plärrt er ewig wegen seinem Pimmel.«

Durch eine Handbewegung gebe ich ihr zu verstehen, daß sich in meinem Zimmer eine Abhöranlage befindet.

»Ich pfeife drauf«, sagt sie. »Armer Ricardo. Er hat in seiner Heimat eine Frau und einen Haufen Kinder. Und er schickt ihnen seinen ganzen Zaster. Um die Überweisungen kümmere ich mich, er kann nicht schreiben. Er sagt, daß er seine Frau nie wiedersehen wird, denn in ihren Augen wäre er entehrt, wenn sie erfährt, daß er nicht mehr kann. – Liebling«, fährt sie fort, »du solltest dir deinen Pyjama anziehen. Du wirst dich darin wohler fühlen.«

»Aber dadurch verlierst du Zeit«, sage ich.

Bess lacht, und ich lasse meine Augen nicht von ihrem Mund. Ich habe noch nie so etwas Großes und so etwas Schönes gesehen. Erneutes Lachen.

»Du bist wirklich nett. Qué delicadeza! würde Ricardo sagen. Aber mach dir darum keine Sorgen. Ich habe Zeit, weil ich ja jetzt im Dienst der Wissenschaft stehe! (Sie lacht.) Drei an einem Abend, was ist das schon für mich? Und dazu noch drei gegen zwei! Ich kann nicht sagen, daß ich überlastet bin!«

Ich fange an, mich auszuziehen. Von Bess geht etwas Vulgäres aus, das mir gefällt, weil es so natürlich kommt.

»Überlastet ist eigentlich nicht das Wort, das ich meine«, |195|fährt Bess fort und runzelt nachdenklich die Brauen. »Es gibt noch ein anderes Wort! Moment, was mit Sex.«

»Sexploitiert?« frage ich.

»Oh, das kennst du auch!« Bess sieht mich bewundernd an. »Die Soziologin, die mich wiedereingegliedert hat, sagte immerzu: Bess, Sie sind von den Männern sexploitiert worden. Am Ende habe ich sie gefragt: Entschuldigen Sie, aber was heißt das, sexploitiert? Das heißt, daß der Mann Sie sexuell ausgebeutet hat. Ah, Doc, ich traute meinen Ohren kaum. Ich, sagte ich, ich soll vom Mann sexploitiert worden sein? Aber sicher, Bess, sagte sie. Irrtum, sagte ich, Irrtum! Ich habe sie sexploitiert! Für fünf kurze Minuten, die ich nicht einmal Arbeit nennen würde, mußten die Kerls ganz schön blechen!«

Sie lacht, und obwohl ich verstandesmäßig der Soziologin recht gebe, ist andererseits das Lachen dieses breiten Mundes so ansteckend, daß wir zusammen wie zwei alte Kumpels lachen.

Es folgen »fünf kurze Minuten«, bei denen die Horcher sicher ausgiebig auf ihre Kosten kommen, dann gieße ich Bess in der Küche einen Bourbon ein, mir nur einen kleinen, und Ricardo, der mich düster und traurig ansieht, bekommt ein zweites Glas.

»Du bringst diese Reagenzgläser dalli dalli in die Kühltruhe und trinkst hinterher!« sagt Bess zu Ricardo und legt ihre flache Hand auf sein Glas.

Ricardo gehorcht, und Bess ruft:

»Meine Marke! Wo hab’ ich meine Marke?«

»Was für eine Marke?«

»Na, die Marke, die mir diese blöden Votzen am Lagereingang für meinen Ausweis gegeben haben! Sie haben mich drauf aufmerksam gemacht: ohne Marke lassen sie mich nicht wieder raus. Ricardo!« schreit sie, als er wieder auftaucht, »hast du meine Marke?«

»Ich habe meine«, sagt Ricardo mit seiner traurigen Stimme. »Und was ist mit meiner? Ich hab sie dir gegeben!«

»Das stimmt nicht«, sagt Ricardo mit seinem traurigen Schnurrbart. Er kapituliert von vornherein vor der Ungerechtigkeit.

Und es stimmt wirklich nicht, denn die Marke findet sich. Sie ist Bess aus der Tasche gefallen, als sie sich über mich beugte, und liegt auf meinem Bett.

|196|»Bis nächste Woche«, sagt Bess, nachdem sie den Whisky mit einem einzigen Schluck hinuntergekippt hat.

»Du kommst wieder?« frage ich erstaunt.

»Und ob!« sagt Bess. »Wußtest du das nicht? Du siehst mich nicht das letzte Mal! Na ja, was heißt sehen: du verstehst schon!«

 

Am nächsten Morgen wache ich, wie so oft, um halb sieben auf: eine gute halbe Stunde vor dem ersten Sirenengeheul. Ich bleibe im Bett liegen und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Oft habe ich in diesen Augenblicken gute Ideen fürs Labor. Manchmal verfalle ich auch in sinnliche Phantastereien. Ich will diese Träume nicht beschreiben, jeder kennt ihren Wert, daß nämlich alles darin völlig unproblematisch ist.

An diesem Morgen denke ich wieder an Ricardo, an die wenig skrupelhaften Methoden, mit denen die Bedford-Administration Arbeitskräfte anwirbt; und von Ricardo komme ich auf Bess, zu ihrem erstaunlichen Äußeren, zu dem Vergnügen, das mir die Begegnung mit ihr bereitet hat. Ich meine das soziale Vergnügen. Blueville ist so stickig, daß ein Mensch wie Bess, durch und durch spontan, einen Schwall frische Luft von draußen mitbringt. Doch, ich sagte frische Luft.

Dann komme ich auf Anita, aber schon viel gleichmütiger; ich denke an sie nicht wie an eine Episode in meinem Leben, sondern wie an einen Fall. Ich überdenke den Weg, den sie in zehn Jahren zurückgelegt hat. Dieser Weg hat sie verändert. Ohne Zweifel ist sie »arriviert«, aber sie ist nicht mehr diejenige, die sie am Anfang war. Und da begreife ich schlagartig, warum in unseren Filmen die weiblichen Gestalten so blaß und schwach sind, während die Beziehungen zwischen Männern oft überzeugend dargestellt werden. Der Grund ist, daß man die Frauen ausschließlich als Vertreterinnen ihres Geschlechts vorführt. Sie sind auf ihre koitale, Mutter- oder dekorative Funktion festgelegt. Sie existieren nur als Weibchen ihrer Gattung. Deshalb haben sie keine Möglichkeit, sich zu entwickeln, interessant zu werden. Anita hat sich entwickelt. Sie mußte sich mit realen Situationen auseinandersetzen und eine Reihe von Entscheidungen treffen, die sie in ihrem Wesen verändert, sie in gewissem Maße aber auch korrumpiert haben. Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen der Anita, die ich vor |197|zehn Jahren kennengelernt habe, und dem geschickten, zynischen Politiker, zu dem sie geworden ist. Ich billige das durchaus nicht. Aber ich stelle fest: Anita ist eine Persönlichkeit, der es weder an Profil noch an Gewicht fehlt.

Heute habe ich Burage viel zu berichten. Um nicht durch zu lange geheime Zusammenkünfte aufzufallen, einigen wir uns darauf, daß ich meine Berichte nicht auf einmal gebe, sondern etappenweise: Burage hat den Eindruck, daß unsere Beziehungen Crawfords Neugierde wecken und daß sie Ansätze zeigt, uns nachzuspionieren.

Ich gehe chronologisch vor und spreche zunächst von Stien und seinem Trick, uns zu informieren. Doch sie weiß das bereits durch Rita und unterbricht mich voller Ungeduld.

»Was erzeugt er denn?«

»Erzeugen ist das richtige Wort: er erzeugt clones

»Wie wird das geschrieben?«

»C-L-O-N-E-S.«

»Und was ist das?«

»Tiere, die ihre Entstehung der Technik, nicht der Begattung verdanken.«

»So etwas gibt es?«

»Ja, bei den Fröschen. Sie nehmen ein unbefruchtetes Froschei und entziehen ihm den Zellkern mit den weiblichen Chromosomen, den Sie durch den Kern einer Darmzelle einer Kaulquappe ersetzen. Wenn alles gutgeht, entsteht eine zweite Kaulquappe, die eine genaue Nachbildung der ersten ist, ihr Double, wenn Sie so wollen.«

»Wieso ihr Double?«

»Sie und ich, Burage, wir sind ein Gemisch aus den Chromosomen unserer Väter und Mütter. Aber die zweite Kaulquappe wird dieselben männlichen und weiblichen Chromosomen wie die erste Kaulquappe haben, der man die Darmzelle entnommen hat. Und beide haben folglich auch dasselbe Geschlecht. Denken Sie daran, daß das Ei des Frosches, dem der Zellkern entzogen wurde, keine Chromosomen mehr hat.«

»Welchen Nutzen haben wir von einer Kaulquappe, die das Double einer anderen ist?«

»Sie meinen, welchen praktischen Nutzen?«

»Ja.«

»Keinen. Doch wenn wir von den Fröschen zu den lebendgebärenden |198|Tieren übergehen, fängt es an, interessant zu werden. Beispiel: Sie haben ein Rind, das sich durch die Menge und die Qualität des Fleisches auszeichnet. Es kann sehr profitabel sein, gleichartige Exemplare dieses Rindes zu erhalten, ohne die Unsicherheitsfaktoren einer Kreuzung mit einer Kuh in Kauf nehmen zu müssen.«

Burage sieht mich an. Sie wirft ihr mahagonifarbenes Haar zurück: ihre Ohrringe (einfache keulenförmige Metallplättchen) beben, und sie atmet heftig. Ich glaube, sie glüht. Sie ahnt die eigentliche Bedeutung von Stiens Forschungsarbeit.

»Also haargenau das gleiche Rind ohne Bespringen zu erhalten?« fragt sie.

»Ja.«

Sie runzelt die Brauen.

»Oder haargenau die gleiche Kuh ohne jedwedes Zutun eines Bullen, also ohne Besamung?«

»Ja.«

»Nehmen wir keine Kuh, sondern eine Frau«, fährt Burage mit erregter Stimme fort, in der Sarkasmus mitschwingt.

Ich gehe auf das Spiel ein.

»Nehmen wir Bedford.«

»Ja, nehmen wir Bedford!« sagt Burage mit funkelnden Augen. »Was passiert da?«

»Also, wir nehmen zunächst eine Aufwartefrau aus dem Weißen Haus, selbstverständlich eine Farbige. Sie muß jung, gesund und kräftig sein. Wir nehmen von ihr eine Eizelle und entziehen dieser den Zellkern. In die so präparierte Eizelle setzen wir den Kern einer Darmzelle Bedfords ein, und wenn die Zelle anfängt, sich zu vermehren, führen wir sie wieder in den Uterus der Farbigen ein.«

»Perfekt!« sagt Burage und preßt die Fäuste so kräftig zusammen, daß ihre Gelenke weiß werden. »Wieso haben wir nicht eher daran gedacht? Die Farbige ist nicht die Mutter, versteht sich. Die Farbige hat das Kind einfach nur auszutragen, sie ist gleichsam eine pränatale Amme. Sie gibt dem Fötus ihre Wärme und ihr Blut, sie trägt ihn neun Monate, und sie wird das Vergnügen haben, das Kind zur Welt zu bringen! Ein Kind, das nicht ihr Baby ist. Das genetisch ein reines Bedford-Baby ist.«

»So ist es, Burage. Und außerdem ist das Baby ein Double |199|von Bedford, ein weibliches selbstverständlich, einzig aus ihr selbst geboren, ohne Schwangerschaft und ohne Entbindung.«

»Und ohne jegliche männliche Beteiligung! Doktor«, fährt Burage wütend fort. »Ihr Geschlecht kann ruhig von der Bildfläche verschwinden! Wir werden ohne euch Babys aus der Retorte bekommen, die die Farbigen für uns austragen!«

Sie ist außer sich, wie ich sehe. Hochrote Wangen, zitternde Lippen, geballte Fäuste. Sie tritt näher an mich heran und sagt mit funkelnden Augen in einem Befehlston, der keinen Widerspruch duldet: »Doktor, geben Sie mir Ihre Hand.«

Überrascht strecke ich ihr meine Hand hin. Sie ergreift die Hand, führt sie an ihren Mund und beißt mich in den Zeigefinger.

»Wenigstens das wollte ich machen«, sagt sie leise.

Dann läßt sie meine Hand los, dreht sich um, wirft mir über die Schulter zu: »Ich komme Viertel vor zwölf wieder«, und stürzt mit flatternder Mähne aus meinem Arbeitszimmer.

Ich bleibe allein zurück. Ich betrachte meine Hand. Burage hat nicht richtig zugebissen. Sie hat ihre Zähne in mein Fleisch eingedrückt. Leider wird das nicht lange vorhalten, der Speichel ist schon getrocknet, und schon verschwindet auch die Druckstelle. Nur zwei runde, leicht gerötete Punkte bleiben etwas länger zurück: dort, wo die spitzeren Eckzähne tiefer eingedrungen sind.

Als Burage mittags Viertel vor zwölf zurückkommt, ist das innere Feuer der eisigen Phase gewichen. Zuerst erledigt sie eine verwaltungstechnische Frage, die ihr am Herzen zu liegen scheint, dann befragt sie mich über den Besuch der Kommission. Meine Antworten scheinen sie anfangs nur wenig zu interessieren; das ändert sich erst, als sie erfährt, daß der Vorgang jede Woche wiederholt wird. Das Interview wird daraufhin zum Verhör. Sie will alles über Bess und Ricardo wissen, über ihre Herkunft, ihr Äußeres, ihr Verhalten, ihre Schwäche für den Bourbon. Dann muß ich alles noch einmal von Anfang an erzählen, und sie prüft jede Einzelheit, wägt jedes Wort ab, macht mir in anklagendem Ton Vorwürfe, wenn ich etwas auslasse (Ah, das mit der Marke haben Sie mir nicht gesagt!), kommt zum drittenmal auf die Gespräche zurück, beklagt sich, daß ich sie unvollständig, schludrig und nicht im richtigen Tonfall wiedergebe. (Doktor, wo Sie doch eine schauspielerische Begabung haben! Jetzt ist der Moment, sie ins Spiel zu bringen!) Da |200|sie mir zusetzt, mich wie eine Zitrone ausquetscht, produziere ich mich. Ich erzähle die Szene nicht, ich spiele sie, ich ahme Ricardo nach, seine Leichenbittermiene und seinen starken spanischen Akzent; ich ahme Bess nach, ihre temperamentvolle Gutmütigkeit, ihren vulgären Akzent; und im weiteren Verlauf fallen mir Einzelheiten ein, die ich mit Begeisterung und Vergnügen darbiete.

Ich bin fertig. Schweigen. Burage verändert sich zusehends. Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen, ihre blauen Augen werden dunkler, die Ohrringe zittern, die Lippen werden hart.

»Alles in allem haben Sie sich also gut amüsiert.«

»Wie?« sage ich verdutzt. »Aber Sie wollten doch …«

»Bravo!« stößt sie zwischen den Zähnen hervor. »Sie hatten ein schönes Abenteuer! Und Sie beschreiben es mit einer Bereitwilligkeit …«

»Aber Sie selbst haben mich doch nach den Einzelheiten gefragt!«

»Ich habe Sie nicht nach so vielen gefragt! Auf jeden Fall muß ich sagen, daß ich bedient bin! Sie sind ein Poet, wenn es sich um Nutten handelt, Doktor! Wie Sie das alles beschreiben! Den riesigen Mund! Das Auftreten, das so ›natürlich‹ ist! Nicht zu vergessen, den unaussprechlichen Charme des Ordinären!«

»Aber schließlich haben Sie, Burage, mich aufgefordert, meinen Bericht etwas zu würzen!«

»Sie brauchten ihn gar nicht zu würzen! Der Kopf, das Herz ging Ihnen über, von Ihren anderen Organen nicht zu sprechen! Bravo, Doktor! Von jetzt an werden Sie wissen, wie Sie Ihre Mittwochabende verbringen.«

»Aber Bess hat gar nicht gesagt, daß sie nächsten Mittwoch wiederkommen wird.«

»Wunderbar! Sie kommt jede Woche: aber kommt sie mittwochs? Oder kommt sie donnerstags? Die Ungewißheit in der Gewißheit! Eine angenehme Gewohnheit und eine gewisse Spannung! Was will man mehr?«

»Aber schließlich haben Sie …«

»Und Sie nennen dieses Weib Bess!«

»Das ist der einzige Name, den sie mir nannte.«

»Keine Angst! Sie wird Gelegenheit genug haben, ihre anderen Namen zu nennen und ihre Lebensgeschichte zu erzählen! Sie werden schnelle Fortschritte im Vulgären machen.«

|201|»Burage, Sie vergessen, daß Sie mir selbst geraten haben …«

»Bedauern Sie es etwa? Stellen Sie sich vor, Doktor, Sie hätten diese historische Einmaligkeit nicht kennengelernt: den größten Mund der Vereinigten Staaten. Denn wenn ich recht verstehe, gehen Ihnen die Ausmaße dieses Mundes nahe.«

»Aber nein, das habe ich überhaupt nicht gesagt!« antworte ich und sehe unwillkürlich auf ihren Mund.

»Verzeihen Sie, Doktor, Sie haben es gesagt! In dieser Reihenfolge: erst der Mund, dann die Vulgarität.«

»Burage, das ist doch alles absurd …«

»Oh, ich bitte Sie«, sagt Burage mit Tränen der Wut in den Augen, »machen Sie jetzt nicht obendrein noch so ein blödes Gesicht.«

Sie kehrt mir den Rücken zu und verläßt das Zimmer mit wehendem Haar. Ich bin sicher, daß sie bis zur letzten Sekunde gegen die verzweifelte Versuchung ankämpfte, im Hinausgehen die Tür zuzuknallen.

Ich mache Fortschritte, scheint mir. Ich entphallokratisiere mich. Der Beweis ist, daß ich diese Szene nicht mehr mit belustigter Überlegenheit betrachte, wie ich es einst getan hätte. Eins wird mir klar: was die Männer weibliche Unlogik nennen, ist lediglich eine Logik, die sich von der ihren unterscheidet. Burages Logik ist völlig einleuchtend: das sachliche, intensive Verhör betraf das Wir. Was darauf folgte, betraf sie und mich. Würde es mir offen gestanden Vergnügen bereiten, wenn jede Woche jemand käme, Manipulationen an Burage vorzunehmen? Ich hätte mich mit dem Lob der Vulgarität und den Ergüssen über den Mund zurückhalten sollen. Typisch »weiblich« an dieser Szene ist vielleicht, wie plötzlich und mit welchem Tempo sie mich attackierte. Das verbale Feuerwerk hatte mich schon überrollt, bevor ich überhaupt wußte, was geschah.

Ich will mein Arbeitszimmer gerade verlassen, um in die Cafeteria zu gehen, als Burage wieder auftaucht. Ihr Gesicht ist glatt und ruhig. Sie muß sich die Augen benetzt und sich gekämmt haben. Ich sehe sie abwartend an. Wird sie mich wieder in den Zeigefinger beißen oder mit scharfen Krallen über mich herfallen?

Weder das eine noch das andere. Diesmal ist der sachliche Ton an der Reihe.

»Doktor, noch eine Bemerkung zu den clones. Ist man bei |202|den Experimenten schon von den Fröschen zu den lebendgebärenden Tieren übergegangen?«

»Das ist anzunehmen. Stien benutzt Mäuse.«

»Woher wissen Sie das?«

Ein neuerliches Verhör.

»Sie wissen doch, wie zerstreut er ist. Neulich griff er in seine Manteltasche – vielleicht brauchte er sein Taschentuch – und zog eine Maus hervor. Selbstverständlich will ich damit nicht sagen, daß diese Maus ein clone war.«

»Immerhin, Doktor, ist es doch heikel, langwierig und äußerst kompliziert, eine Eizelle zu entnehmen, ihr den Kern zu entziehen, den Kern einer Darmzelle einzusetzen, ihre Vermehrung zu überwachen und sie genau im richtigen Moment in einen Uterus zu transplantieren.«

Ich zucke die Achseln: ich habe nicht die Absicht, sie zu beruhigen. Ich bin selbst in Sorge.

»Das experimentelle Stadium ist immer kompliziert. Erst wenn die industrielle Verwertung beginnt, verkürzt sich der Prozeß.«

»Die industrielle Verwertung!«

Ich sehe Burage an. Fühle ich mich von ihren Sticheleien doch etwas herausgefordert? Ich habe Lust, sie nun auch zu schulmeistern.

»Was denn sonst, Burage? Wer finanziert Stiens Arbeit? Glauben Sie, diese Art Forschung wäre Selbstzweck?«

»Das Baby aus der Retorte! Das glauben Sie doch selbst nicht, Doktor!«

Ich schweige. Sie sieht mich mit ihren blauen Augen an, deren Ausdruck sich so schnell verändern kann. Im Augenblick sind sie nachdenklich und konzentriert.

»Jespersen!« sagt sie schließlich. »Wir müssen unbedingt erfahren, was Jespersen macht!«

Ich weiß nicht, wie ich das verstehen soll, und da sie schweigt, frage ich auf gut Glück: »Soll ich versuchen, es herauszubekommen?«

»Oh, nein, Sie nicht, auf gar keinen Fall!« antwortet Burage. »Das wäre viel zu gefährlich!«

 

Ich esse in der Cafeteria zu Mittag. Dave sitzt neben mir, als aus dem Lautsprecher die Stimme der Telefonistin ertönt: Dr. |203|Martinelli … Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Die Gespräche verstummen, und alle Blicke richten sich, mehr oder minder unverhohlen, auf mich.

Wenn die Telefonistin uns an den Apparat ruft, was gegenwärtig fast nie geschieht, wiederholt sie unablässig, mit unpersönlicher, eintöniger Stimme, die einem auf die Nerven geht, den Namen des Betreffenden. Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Ich stehe auf. Dave sieht mich ängstlich an. Ich lächle ihm beruhigend zu, tätschele sein Genick und schlängle mich, mein mageres Steak zurücklassend, zwischen den Tischen zum Ausgang durch. Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Die Stimme tönt laut, und in dem langen, kahlen Korridor eilt mir ihr Echo von Lautsprecher zu Lautsprecher voraus: eine eindringliche und ziemlich unheimliche Litanei, als riefe mich der HERR vor sein Gericht, damit ich mich für meine Sünden verantworte. Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Diese von oben herabdröhnende jenseitige Stimme muß im ganzen Schloß widerhallen. Sie würde mich verfolgen, wohin ich mich auch flüchten wollte, in die Bibliothek, in die Salons, in den Swimmingpool, in die unterirdische Turnhalle.

In Blueville ist es immer schwieriger geworden, telefonisch mit der Außenwelt in Verbindung zu treten. Man muß am Tag davor einen schriftlichen Antrag an Mr. Barrow richten, und meistens bekommt man am nächsten Morgen Bescheid, daß sich unter der gewünschten Nummer niemand gemeldet hat. Ob es stimmt oder nicht – man hat keine Möglichkeit, es zu überprüfen. Abgesehen von mir (Anitas Anrufe, in denen sie ihre Besuche absagte), ist hier seit gut vier Monaten niemand ans Telefon geholt worden.

Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Dr. Martinelli … Das hört gar nicht auf. Das Echo meines Namens wird so lange in dem riesigen Gebäude widerhallen, bis ich an Ort und Stelle bin. Mich überkommt das deprimierende Gefühl, verfolgt zu werden.

Die zwei öffentlichen – jetzt fast überflüssigen – Telefonapparate befinden sich in einem kleinen Vorraum der Toiletten. Keine Kabinen, sondern einfach zwei Platzmuscheln. Ich stecke den Kopf in die erste und nehme den Hörer ab.

»Ja, Dr. Martinelli.«

»Dr. Martinelli«, sagt die Stimme der Telefonistin, »würden Sie sich unverzüglich in Mr. Barrows Büro begeben?«

|204|Warum unverzüglich? Und warum läßt mich Mr. Barrow mitten beim Essen holen? Was hat er mir so Dringendes zu sagen?

Ich brauche nicht an Mr. Barrows Tür zu klopfen. Sie steht offen. Und erstaunlicherweise wartet er stehend auf mich, auf der Schwelle seiner Tür: er, der es genießt, in Glanz und Glorie hinter dem Schreibtisch zu thronen, wenn er jemand empfängt. Er ist ein wenig zurückgetreten, und ich sehe zunächst nur seinen Schmerbauch, der in den Korridor hineinragt. Ich beschleunige meinen Schritt, und Mr. Barrows Gesicht taucht auf. Er ist aufgelöst, sofern man das von einer klebrigen Fettmasse überhaupt sagen kann. Aber ich sehe deutlich: seine Wangen zittern. Wortlos, als ob er seiner Stimme nicht mächtig wäre, macht er mir Platz, damit ich vorbeikomme. Doch er geht nicht etwa in sein Büro, wie zu erwarten wäre, sondern tritt in den Korridor heraus, so daß ich mich nach Betreten des Büros halb umdrehe – in der Annahme, er werde mir folgen. Aber nichts dergleichen geschieht.

»Dr. Martinelli«, sagt er mit kaum hörbarer Stimme.

Ich sehe ihn an. Seine Knopfaugen rollen hin und her wie zwei in Panik geratene kleine Tiere, und der Schweiß rinnt über seinen glänzenden Schädel.

»Dr. Martinelli«, stammelt er atemlos und undeutlich. »Der Hörer liegt auf meinem Schreibtisch. Es ist vertraulich. Ich lasse Sie allein.«

Und er schließt die Tür hinter mir. Ich bin allein! In Mr. Barrows Büro! Im Allerheiligsten! Das er niemals verläßt, ohne es doppelt zu verschließen, und dessen Schlösser so kompliziert sind wie die eines Tresors. Leider Gottes bin ich nicht Joan Pierce: ich habe keine so starken Nerven wie sie. Ich werfe mechanisch einen Blick auf den Papierkorb: er ist leer. In Wirklichkeit erinnere ich mich an diesen Blick erst später. Im Augenblick bin ich mir dessen nicht einmal bewußt. Mr. Barrows Schrecken hat mich angesteckt. Das Herz hämmert mir gegen die Brust. Ich bin von dem Hörer gebannt, der, wie von Barrow angekündigt, auf dem riesigen Mahagonischreibtisch liegt. Ich trete näher, nehme ihn in die Hand. Er ist noch ganz klebrig von Mr. Barrows Schweiß, und ich fühle mich so angewidert, daß ich mir die Zeit nehme, ihn mit meinem Taschentuch abzuwischen, bevor ich ihn ans Ohr halte.

|205|»Ja, Dr. Martinelli.«

»Einen Augenblick, Doktor«, sagt die Stimme der Telefonistin. »Ich rufe Ihren Gesprächspartner.«

Nichts. Kein Ton. Eine tote Leitung. Endloses Warten. Meine Knie werden weich. Ich gehe nicht so weit, in einem von Mr. Barrows schwarzen Kunstledersesseln Platz zu nehmen, sondern setze mich auf seinen Schreibtisch, was in gewissem Sinne viel respektloser ist, wie mir später bewußt wird. Im Augenblick ist mein Kopf leer, meine Schläfen hämmern, und ich stelle fest, daß meine Hand, in der ich den Hörer halte, nun auch schwitzt.

Ich muß mich in diesen wenigen Sekunden an die Stille gewöhnt haben, denn ich fahre hoch, als sie unterbrochen wird. Mann oder Frau, ich kann es im ersten Moment nicht sagen. Mich trifft vor allem die Lautstärke dieser Stimme. Sie dröhnt in meinem Kopf, als wollte sie von mir Besitz ergreifen.

»Dr. Martinelli?«

»Ja.«

»Sind Sie in Mr. Barrows Büro?«

»Ja.«

Pause.

»Hier Hilda Helsingforth. Die gesattelte Schuschka wird Punkt vierzehn Uhr in ihrer Box für Sie bereitstehen. Sie sitzen auf und reiten zum Kontrollposten. Die Wache ist benachrichtigt. Eine Milizionärin wird Sie begleiten. Ende.«

Sie hängt auf. Ich bin nicht dazu gekommen, ein Wort zu sagen. Außerdem wäre ich absolut nicht imstande gewesen, den Mund aufzumachen. Meine Lippen kleben aufeinander. Mein Mund ist plötzlich wie ausgetrocknet. Ich stehe auf. Einige Sekunden lang stütze ich mich mit beiden Händen auf den Tisch. Als ich hinausgehe, sehe ich von Mr. Barrow keine Spur.

Ich gehe zu den Toiletten. Glücklicherweise ist dort niemand. Ich drehe einen Hahn mit kaltem Wasser auf und klatsche meine nassen Hände kräftig auf die Wangen. Ich trockne mich ab, hole ein paarmal tief Luft, während ich auf und ab gehe. Jedesmal wenn ich am Spiegel vorbeikomme, werfe ich einen kurzen Blick hinein. Aber ich finde mich noch zu blaß, um in die Cafeteria zurückzukehren.