11. Kapitel
Jon räumte auf. Er warf sämtliche
Fast-Food-Behälter fort, alle Pizzaschachteln und auch alle älteren
Ausgaben von Computerzeitschriften, die sich bei ihm angesammelt
hatten. In seinem riesigen Wohnzimmer standen neben einer
verstaubten Hantelbank eine fantastische Stereo-, TV- und
Videoanlage, ein halbes Dutzend Computer und ein kleines Sofa. Wenn
er erst einmal seinen neuen Laptop hatte, wollte er die Dinger alle
rauswerfen. Als es klingelte, schaute er auf sein Handgelenk, aber
da war keine Uhr. War es schon sieben? Er blickte auf eine der
Leuchtanzeigen der Computer. Es war 19.20 Uhr. Er stopfte die
Schachteln in den Flurschrank, ging zum Sofa und nahm die
restlichen Zeitschriften, warf sie ebenfalls in den Schrank und
drehte sich dann zum mannshohen Spiegel auf der Innenseite der Tür
um. Dann öffnete er.
Tracie kam herein, sah sich um und schlug sich mit
der Hand gegen die Stirn. »Wohnst du hier eigentlich, oder ist das
deine Praxis? Außerdem könntest du wenigstens Musik hören statt
Wirtschaftssender. Sind deine Aktien gefallen oder was?«
»Ich hab nicht mal gemerkt, dass das Radio an ist«,
sagte Jon. »Was ist denn?« Er versuchte vergebens, keinen Jammerton
anzuschlagen.
»Ich hab jetzt keine Zeit, alles aufzuzählen«,
erklärte Tracie. »Aber das ist auch egal. Regel Nummer drei: Zeig
ihnen nie, wo du wohnst.«
Jon zog einen Organizer heraus und begann, Tracies
Merksatz einzutippen. Ihre anderen Gebote hatte er sich bereits
eingebläut. Er war fast fertig, als -
»Leg das weg!«, befahl Tracie.
»Ich benutze es doch nur für Notizen«, beteuerte
er. Tracie nahm ihm das Gerät ab und legte es entschieden auf den
Couchtisch aus Aluminium.
»Jetzt nicht mehr.« Sie zog ihre Jacke aus und gab
sie ihm. Er wollte sie gerade in den Schrank hängen, als er an die
Pizzaschachteln dachte und es sich anders überlegte; er strich das
Veloursleder glatt, faltete das gute Stück und legte es über die
Sofalehne. Tracie stellte ihre Handtasche ab, ging zum Fenster und
drehte sich zu ihm um. »Noch einmal zu Regel Nummer drei: Zeig
ihnen nie, wo du wohnst. Kein Mädchen darf je hierher kommen. Das
würde alles kaputt machen.«
»Sie kommen ja jetzt schon nicht her«, gestand Jon.
Zu schade – bei der Aussicht. »Nicht mal meine Mutter.« Aber er war
ohnehin nicht oft hier, denn die meiste Zeit arbeitete er ja.
»Aber bisher hast du es auch nicht in ihre
Wohnung geschafft. Wenn du dich an meine Regeln hältst, wird sich
das bald ändern. Du bist doch so ein netter Kerl und so erfolgreich
in deinem Job. Du hast wirklich eine wunderbare Frau
verdient.«
»Ich hab schon eine, aber mit dir schlafe ich ja
nicht.«
»Stimmt. Aber jetzt kannst du beides haben.« Sie
hielt kurz inne. »Komisch. In deinem Job bist du so gut, aber im
Privatleben kriegst du rein gar nichts auf die Reihe. Ich dagegen
komme im Job einfach nicht vom Fleck.«
»Aber dein Privatleben ist in Ordnung?
Entschuldige, aber meiner Ansicht nach bräuchten sowohl deine
Karriere als auch dein Freund einen Tritt in den Hintern.«
Tracie warf ihm einen giftigen Blick zu. Jon zuckte
nur mit den Achseln und ging zum Kühlschrank. »Willst du was
trinken?« Ich hab Preiselbeersaft und Preiselbeer-Apfel. Ist gut
für den Harntrakt, aber ich glaube, ich hab auch noch -«
»Stopp!« Sie stand vom Sofa auf und ging zu ihm.
»Regel Nummer vier: Biete ihnen nie etwas an. Bring sie dazu, dass
sie dir was anbieten. Das ist der Schlüssel zu allem. Und
benutze nie Wörter wie ›Harn‹ oder ›Trakt‹, wenn du kein Tierarzt,
Urologe oder Hausmeister bist.« Sie packte ihn am Revers seiner
Jacke.
Einen – wenn auch sehr kurzen – Augenblick lang glaubte Jon schon,
sie wollte ihn küssen. Oder ihm eine Kopfnuss geben. »Sie werden
dich fragen, ob du mit ihnen ins Bett gehen
möchtest.«
»Sie? Mehr als eine?«, fragte er und merkte, dass
seine Stimme auf einmal eine Oktave höher klang.
Tracie ging nicht weiter darauf ein, zog ihn am
Revers, wirbelte ihn herum und streifte ihm die Jacke ab. »Am
Anfang noch nicht«, sagte sie. »Das kommt erst im Kurs für
Fortgeschrittene.« Dann warf sie sein Jackett schwungvoll in den
Papierkorb.
»Hey!« Er wollte schon protestieren, erinnerte sich
dann aber an ihre kritische Bemerkung.
»Kein Sportjackett. Nie. Und keine Karomuster. Nur
einfarbige. Und zwar dunkle. Am besten halten wir uns anfangs an
Henry Ford. Egal, welche Farbe, Hauptsache schwarz.«
»Schwarz? Aber ich habe kein -« Er hielt inne.
»Gut«, sagte er.
Tracie ging langsam um ihn herum wie ein Offizier,
der seine Truppe inspiziert. »Wo hat man dir denn die Frisur
verpasst?
»Bei Logan’s.«
»Da gehst du höchstens noch hin, um den Friseur
dafür zu vermöbeln. Stefan wird versuchen, das hinzukriegen. Wenn
ich ihn darum bitte.« Dann schaute sie auf seine Beine. »Vergiss
Khakistoffe. Und du trägst auch nichts mehr von Gap, Banana
Republic, J. Crew oder L. L. Bean.« Jon versuchte verzweifelt, sich
einzuprägen, was sie sagte, sehnte sich nach seinem Organizer und
versuchte zugleich, nicht beleidigt zu sein. »Hör mal, mit diesen
Klamotten verschaffst du einer Frau nur einen Krampfer.«
»Was ist denn das?«
Tracie riss ihre großen Augen noch weiter auf. »Das
weibliche Gegenstück zu einem Hänger beim Mann. Manche Typen sehen
so beschissen aus, dass wir innerlich total dichtmachen, um nur ja
nichts von diesem genetischen Material mitzubekommen.«
»So genau wollte ich es nun auch wieder nicht
wissen.« Er überlegte, ob überhaupt noch etwas von seiner Garderobe
übrig blieb. »Und wo kriege ich all die -« begann er.
»Du trägst entweder coole Klamotten aus
Second-Hand-Shops oder richtig teure italienische Sachen«, erklärte
Tracie. »Und du kombinierst sie miteinander. Gehen wir mal deinen
Kleiderschrank durch.« Sie durchquerte das Zimmer und zog die Tür
von Jons begehbarem Schrank auf. Er folgte ihr. Die Kleider waren
säuberlich nach Mustern geordnet. Karos über Karos in allen
Schattierungen von hell bis dunkel. Tracie fegte durch den
Mittelgang wie ein Maschinengewehr, das reihenweise feindliche
Soldaten niedermäht. Sie zog das erste Sportjackett von seinem
Kleiderbügel und warf es auf den Boden. »Nein.« Sie ließ das
nächste fallen. »Nein und nein und – igitt! Nein!«
»Was ist gegen Madras einzuwenden?«
Tracie ignorierte ihn und warf ihm lediglich einen
vernichtenden Blick zu. Dann öffnete sie eine Schublade nach der
anderen und wühlte seine Sachen durch. Jon verfiel einen Augenblick
lang in Panik und fragte sich schon, ob es überhaupt etwas gab, was
er... Aber ihm blieb keine Zeit nachzudenken, denn Tracie warf ihm
einen schwarzen Rundhalspulli und Jeans zu und zog dann – in ihrer
Verzweiflung – ihren eigenen Gürtel aus. Jon zuckte zusammen.
»Nein! Bitte nicht auspeitschen! Wird unpassende
Kleidung so hart bestraft?«
»Nein, aber ich kapiere nicht, wie man für diesen
Schrott auch noch gutes Geld ausgeben kann. Wir werden ums
Einkaufen nicht herumkommen. Ich glaube kaum, dass ich aus diesem
Zeug mehr als ein cooles Outfit zusammenbekomme. Alles klar? Also:
Du wirst dich total verändern. Was du trägst, was du sagst, wohin
du gehst, was du isst.«
»Was ich esse? Vielleicht ist das doch zu viel
Veränderung«, jammerte Jon.
»Du hast es so gewollt, beklag dich also nicht.«
Tracie zog die Augenbrauen hoch. Schweigend reichte sie ihm den
Gürtel und deutete auf die Kleiderkammer. Er ging hinüber, um sich
hinter der Tür auszuziehen.
»Muss ich jetzt gleich alles ändern?« Sie verdrehte
die Augen. »War ja nur’ne Frage«, entschuldigte er sich und
schlüpfte in die Jeans mit den geraden Beinen.
»Die Alchimistin hinterfragt man nicht«, rief
Tracie von irgendwo unweit der Tür. »Sonst wirkt die Magie
nicht.«
Tracie ging noch einmal seine Mäntel und Jacken
durch. Sie begann, die ausgemusterten Kleidungsstücke zu bündeln
und in einen Plastiksack zu stopfen.
Jon trat aus der Kammer. Er fühlte sich jetzt ganz
klein – so wie der kleine alte Mann, der sich als der große
Zauberer von Oz ausgegeben hatte. Tracie ließ den Sack fallen und
musterte ihn. »Schon besser. Abgesehen von den Schuhen. Mit
Joggingschuhen ist ab sofort Schluss.«
»Keine Joggingschuhe mehr? Aber…« Tracie runzelte
die Stirn und wirbelte herum. »Das war gar kein aber«,
versicherte Jon hastig. »Nicht mal eine Frage. Nur... eine
Klarstellung. Also was soll ich an Stelle der Nikes tragen?
Sandalen?«
Tracie drehte sich zu ihm um. »Nur wenn du glaubst,
dass Jesus ein besonders heißes Liebesleben gehabt hat. Hör mal,
Schuhe sind wichtig. Nette Jungs tragen Nikes oder TopSiders, Keds
oder Converse. Stinklangweilig! Jungs, die wirklich sexy sind,
bevorzugen Doc Martens oder Stiefel.« Sie blinzelte und musterte
ihn noch einmal. Jon war nicht recht wohl dabei. Irgendwie ging das
doch zu weit.
»Also«, sagte sie mit einem Seufzen, »ich muss dir
jetzt mal die Sache mit den Hosen erklären.«
»Die Sache mit den Hosen?«
Tracie schien ihn gar nicht zu hören. »Dass ich dir
das jetzt erzähle, ist ein wirklicher Vertrauensbeweis, aber ich
finde, dass du das wissen musst. Die meisten Frauen schauen nämlich
auf die Hosen.«
»Was?«, fragte Jon erschrocken. Er fürchtete schon,
sie würde ihm nun erklären, dass Frauen ihre Liebhaber und Gatten
danach aussuchten, wie stark sich die Hose ausbeulte, und er sich
deshalb Socken in den Schritt stopfen müsste. Das könnte er
nun wirklich nicht ertragen, aber bevor er sie auffordern konnte,
damit aufzuhören, stellte sie eine scheinbar völlig irrelevante
Frage.
»Hast du mal Jenseits von Afrika
gesehen?«
»Den Film?«
»Ja. Mit Robert Redford und Meryl Streep.«
»Nein«, sagte er.
»Oder Legenden der Leidenschaft?«
»Ich kenne niemanden über vierzehn, der den gesehen
hätte.«
»Einige von uns haben ihn gesehen«, vertraute
Tracie ihm an. »Und alles nur wegen der Sache mit den Hosen. Eine
Menge Frauen haben es mit den Hosen.«
»Was zum Teufel ist denn damit?«
Sie seufzte. »Es wäre einfacher, wenn du die Filme
gesehen hättest. Es geht um eine ganz bestimmte Art von Hosen.
Nicht die ganz stramm anliegenden...«
Jon atmete erleichtert auf. Er würde seine Hose
also doch nicht ausstopfen müssen – aber was für eine Art von Hose
er nicht ausstopfen musste, war ihm noch immer nicht klar.
»Aber auch nicht diese Dinger mit Bundfalten. Bloß
keine Kakihosen mit Bundfalten, in denen die Männer wie Sofakissen
aussehen, wenn sie sich setzen. Du brauchst Hosen, die vorne
anliegen. Ich meine, Robert Redford war schon ganz schön alt und
runzlig, als er in Jenseits von Afrika mitgespielt hat, aber
in diesen Hosen hat er trotzdem verdammt gut ausgesehen. Meine
Freundin Sara meint, es wären diese irre tollen Haare, aber die
meisten Frauen, die ich kenne, geben zu, dass es die Sache mit den
Hosen ist.«
»Und wo kriegt man solche Hosen?«, fragte Jon
fasziniert.
»Da muss ich wohl mitkommen. Sie müssen nämlich
nicht nur vorne glatt anliegen, sondern dich auch hinten richtig...
umschließen.«
»Wie hoch reichen die denn?«, fragte Jon, der sich
eine Art Overall vorstellte. »Über den ganzen Rücken?«
Tracie schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich meine
deinen
guten alten Hintern. Manchmal, das muss ich zugeben, gucken Frauen
bei Männern auf den Hintern.«
»Nicht auf den Schritt?«
»Unsinn. Warum glauben Männer eigentlich immer...«
Dann blickte sie nach oben und schwieg.
Er konnte sich nicht vorstellen, was sie an der
Decke sah, aber es schien ihr zu gefallen. Vielleicht war es ja
Robert Redfords Hintern. »Das ist schwer zu erklären«, sagte sie.
»Es hat auch mit den Stoffen zu tun. Auf keinen Fall etwas
Glänzendes. Nein. Ein Mann in einer glänzenden Hose ist...« Sie
schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu verbannen. »Es muss ein
glatter, fester Stoff sein. Es geht zwar um den Hintern, aber auch
wieder nicht. Falls du weißt, was ich meine.«
Jon hatte keine Ahnung, aber er wollte sie jetzt
nicht unterbrechen. Er hatte so das Gefühl, als könnte er jeden
Augenblick Zeuge einer biblischen Offenbarung werden.
»Die meisten Hintern sind nackt gar nicht so toll,
aber wenn einer in einer schönen Hose steckt und so richtig gut von
ihr umschlossen wird, nicht zu rund, nicht zu flach, einfach nur
schmal, aber zugleich voll...«
Vergiss es! »Wenn man dir so zuhört, muss man sich
ja schämen«, sagte Jon. »Tracie, willst du mir allen Ernstes
erzählen, dass verantwortungsbewusste erwachsene Frauen sich die
Männer nach ihren Hosen und Schuhen aussuchen? Oder nach ähnlichen
Einzelheiten?«
Tracie riss ihre großen Augen auf. »Mein Gott, Jon.
Jetzt kenne ich dich schon so viele Jahre, und ich hatte keine
Ahnung, dass du ein solcher Ignorant bist. Du kennst doch das
Sprichwort ›Der Teufel steckt im Detail‹. Wir – die Frauen – können
uns stundenlang über Details unterhalten. Ihr Jungs seht das große
Bild; wir sehen die Einzelheiten.«
»Aber ich doch auch; ich habe mich vier
Jahre lang mit Computern beschäftigt. Vier Jahre nichts als
Details.«
Trackie nickte, aber das war nicht als Bestätigung
gemeint. »Genau. Hat damit nicht auch dein Zölibat begonnen?« Jon
versuchte,
sich zu erinnern; er fürchtete, dass Tracie Recht haben könnte.
»Hör mal – eines kannst du mir glauben: Gegen deinen Job ist an
sich nichts einzuwenden; er ist nur einfach nicht sexy. Erzähl
keiner davon.«
Leicht gekränkt zuckte Jon mit den Achseln. »Aber
was ist, wenn sie fragen, was ich mache?«
»Das werden sie garantiert. Frauen wollen alles
wissen. Du darfst immer nur ganz vage antworten. Das bringt die
Frauen um den Verstand.«
»Auf positive oder auf negative Weise?«
»Beides.« Sie lachte. »Ich habe drei Monate
gebraucht, um herauszufinden, ob Phil Einzelkind ist. Aber
ausschlaggebend ist, dass sie wiederkommen, um mehr zu erfahren.
Räuspere dich einfach und sag ihnen, dass du... eine Art Verkäufer
bist. Sollen sie doch rausfinden, ob du Drogen verkaufst
oder Gebrauchtwagen.«
»Habe ich diesen Widerspruch richtig verstanden –
Frauen werden durch vage Andeutungen zum Wahnsinn getrieben und
können sich stundenlang mit Details aufhalten?«
»Genau. Beth hat heute volle anderthalb Stunden
lang über den Seemannspullover mit Zopfmuster geredet, den ein Typ
bei ihrem ersten Date getragen hat, und darüber, ob das bedeutet,
dass er schwul ist.«
»Und, bedeutet es das?«, fragte er. Sie hob ein
schwarzes Jackett auf und warf es ihm zu. Jon schlüpfte mit Mühe
hinein.
»Ja, außer er ist wirklich ein Seemann«, bestätigte
Tracie und lächelte Jon an. Als der ihr erfreutes Gesicht sah,
posierte er wie ein Supermodel. »Gut. Jetzt siehst du gleich ganz
anders aus.«
Jon ging zum Spiegel und betrachtete sich. Er
musste zugeben, dass er anders aussah – und besser. Der
Rundhalspulli, unter dem er nur ein Polohemd trug, hing ihm
irgendwie sexy von den Schultern. Und die Hose war zwar ein
bisschen unbequem, aber um die Beine eng genug, um ihn ein bisschen
größer wirken zu lassen.
»Schau dir diesen Hintern an!«, staunte Tracie.
»Wow! Die ganze Zeit hast du dein Licht unter den Scheffel
gestellt!«
Er errötete, aber das hielt ihn nicht davon ab, den
betreffenden Körperteil über die Schulter im Spiegel zu betrachten.
»Stimmt’s bei mir mit den Hosen?«, fragte er hoffnungsfroh.
»Na ja, diese Hosen hier sind zwar alles andere als
perfekt, aber das ist leichter zu korrigieren, als wenn’s am
Hintern hapern würde. Okay – das trägst du also von jetzt
an.«
»Du meinst jeden Tag? Wie soll ich das sauber
halten?«
»Die Franzosen haben auch nur ein Outfit, und das
tragen sie Tag für Tag.«
»Aber in Frankreich sind sie an Körpergeruch
gewöhnt«, wandte er ein.
»Wasch die Sachen einfach jeden Abend, bis wir zum
Einkaufen kommen. Glaub mir, es ist die Sache wert.«
»Könnten wir das nicht online erledigen?«, fragte
er. »So kaufe ich die meisten Sachen.«
»So sehen sie auch aus. Kauf meinetwegen online
ein, wenn du Online-Sex willst. Aber wenn du’s gern persönlicher
hättest, müssen wir uns die Sachen anschauen gehen, Baby.« Sie
musterte ihn von oben bis unten. »Du siehst eigentlich schon ganz
vorzeigbar aus.«
Als er sich im Spiegel beäugte, musste er zugeben,
dass er schon weit mehr wie ein Mann als wie ein Kleiderständer der
Heilsarmee aussah. »Ich denke, der Look steht mir«, bestätigte
er.
»Dann treffen wir uns morgen Abend zum Shoppen«,
erklärte Tracie. »Auf dem Gebiet bin ich wirklich verdammt gut. Und
vergiss deine Kreditkarten nicht.«