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Reacher machte eine Handbewegung, um dem Hubschrauberpiloten anzudeuten, dass er den Motor laufen lassen solle, und lief durch den ganzen Lärm und den aufgewirbelten Staub zu Garber, um sich von ihm seine Barrett zurückzuholen. Dann winkte er die anderen zu der Maschine. Drängte sie die Leiter hinauf und folgte ihnen durch die Schiebetür ins Innere der Kabine. Legte die Barrett auf den Boden und ließ sich selbst in einen Sitz fallen. Zog sich die Kopfhörer über. Drückte mit dem Daumen den Sprechknopf und war mit dem Piloten verbunden.

»Warten Sie«, sagte er. »Ich gebe Ihnen so bald wie möglich einen Kurs.«

Der Pilot nickte und drehte den Motor hoch. Die Rotorblätter wurden schneller und der Lärm größer. Der Hubschrauber hob ab.

»Wo zur Hölle fliegen wir hin?«, schrie Webster.

»Wir verfolgen Stevie«, brüllte McGrath zurück. »Er fährt den Lieferwagen. Der Lieferwagen ist mit Dynamit voll gepackt. Er wird ihn irgendwo in die Luft jagen. Erinnern Sie sich, was der Sheriff in Kendall gesagt hat? Stevie war immer derjenige, der die Dreckarbeit machen musste?«

»Aber er kann doch unmöglich hier herausgekommen sein«, rief Webster. »Die Brücke ist gesprengt. Und es gibt keine Wege durch den Wald. Sie haben alle gesperrt.«

»Das hat der Mann von der Forstverwaltung nicht gesagt«, schrie McGrath zurück. »Einige haben sie abgesperrt. Er hat nur nicht genau gewusst, welche, das ist alles. Er hat gesagt, vielleicht gibt es einen Weg, vielleicht auch nicht.«

»Sie hatten zwei Jahre Zeit, um das ganze Gelände zu erforschen«, schrie Reacher. »Sie hatten doch gesagt, der Pick-up sei auf Waldwegen unterwegs gewesen. Zermahlener Sandstein überall an der Unterseite? Sie hatten zwei ganze Jahre Zeit, einen Weg durch das Labyrinth zu finden.«

Webster blickte nach links, in die gewaltige Waldfläche hinter dem riesigen Berg. Dann nickte er, riss die Augen auf.

»Okay, also müssen wir ihn stoppen«, schrie er. »Aber wo ist er hingefahren?«

»Er ist sechs Stunden voraus«, schrie Reacher. »Wir können davon ausgehen, dass er im Wald ziemlich langsam vorangekommen ist. Sagen wir mal zwei Stunden? Dann vier Stunden auf offener Straße. Zweihundert Meilen vielleicht? Ein Diesel-Econoline mit einer Tonne Last schafft nicht viel mehr als fünfzig.«

»Aber in welche Richtung, verdammt noch mal?«, brüllte Webster, um den Lärm zu übertönen.

Holly sah Reacher an. Reacher blickte auf die Karte, die vor seinem inneren Auge aufklappte, und suchte sie im Uhrzeigersinn ab.

»Er könnte nach Osten gefahren sein«, schrie er. »Dann wäre er immer noch in Montana, ein Stück hinter Great Falls. Er könnte auch unten in Idaho sein. Oder in Oregon. Auf halbem Weg nach Seattle.«

»Nein«, schrie Garber. »Sie müssen das andersherum betrachten. Das ist der Schlüssel zu der ganzen Geschichte. Was hat man ihm befohlen? Was könnte das Ziel sein?«

Reacher nickte langsam. Was Garber sagte, machte Sinn. Das Ziel.

»Was will Borken angreifen?« fragte Johnson.

Borken hatte gesagt: Man studiert das System und lernt es zu hassen. Reacher überlegte, nickte dann, drückte den Sprechknopf und nahm mit dem Piloten Verbindung auf.

»Okay, legen wir los«, sagte er. »Hier raus und nach Süden, das sollte stimmen.«

Der Lärm wurde noch lauter, und die Night-Hawk stieg über die Felsen empor. Kippte nach Süden ab, senkte die Nase zu Boden und beschleunigte. Reacher sah, wie die Haarnadelkurven der Gebirgsstraße sich auflösten und der Exerzierplatz vorbeiglitt. Dann waren sie über der Schlucht, über der zerstörten Brücke und schließlich über der riesigen Waldfläche im Süden.

Reacher tippte dem Piloten auf die Schulter und sprach über sein Mikrophon.

»Welches Tempo fliegen wir?«, fragte er.

»Hundertsechzig«, erklärte der Pilot.

»Kurs?«, fragte Reacher.

»Süden«, sagte der Pilot lakonisch.

Reacher nickte. Schloss die Augen und fing zu rechnen an. Er kam sich vor wie auf der Schule. Er hat zweihundert Meilen Vorsprung und fährt fünfzig Meilen die Stunde. Wir verfolgen ihn jetzt mit hundertsechzig. Wie lange, bis wir ihn einholen? Der Rechenunterricht auf der Volksschule hatte Reacher keine Schwierigkeiten bereitet. Auch nicht Prügeleien auf dem Schulhof. Bloß dass er Letzteres besser behalten hatte als die Rechenkünste. Er war sicher, dass es eine Formel dafür geben musste. Etwas mit x und mit y, womit man eine ganze Seite füllen konnte. Aber wenn es eine solche Formel gab, hatte er die schon lang vergessen. Also musste er es auf empirischem Weg versuchen. In einer weiteren Stunde würde Stevie zweihundertfünfzig Meilen von zu Hause entfernt sein. Die Night-Hawk würde bis dahin hundertsechzig Meilen zurückgelegt haben, also noch ein gutes Stück hinter ihm sein. Eine Stunde darauf würde Stevie dreihundert Meilen zurückgelegt haben und die Night-Hawk dreihundertzwanzig. Zu weit. Deshalb würden sie ihn irgendwann kurz vor dem Ende der zweiten Stunde einholen. Wenn sie in die richtige Richtung unterwegs waren.

Der Flathead Lake wurde sichtbar, ein gutes Stück vor ihnen in der Tiefe. Reacher konnte die Straßen sehen, die sich über das unebene Terrain schlängelten. Er drückte den Knopf an seinem Mikrophon.

»Immer noch Süden?«, fragte er.

»Ja«, bestätigte der Pilot.

»Immer noch hundertsechzig?«, fragte Reacher.

»Ja«, bestätigte der ebenfalls.

»Okay, weitermachen«, sagte Reacher. »Eine Stunde fünfzig Minuten, vielleicht.«

»Also, wo fährt der hin?«, fragte Webster.

»San Francisco«, antwortete Reacher.

»Warum?«

»Oder Minneapolis«, meinte Reacher. »Aber ich tippe auf San Francisco.«

»Warum?«, wiederholte McGrath seine Frage.

»San Francisco oder Minneapolis«, sagte Reacher. »Denken Sie mal darüber nach. Andere Möglichkeiten wären Boston, New York, Philadelphia, Cleveland, Richmond in Virginia, Atlanta, Chicago, St. Louis und Kansas City in Missouri oder Dallas in Texas.«

McGrath zuckte mit einem verständnislosen Blick die Schultern. Webster schien verwirrt. Johnson sah seinen Adjutanten an. Garber saß unbewegt da. Aber Holly lächelte. Sie lächelte und zwinkerte Reacher zu. Der zwinkerte zurück, und die Night Hawk dröhnte mit hundertsechzig Meilen die Stunde weiter in südlicher Richtung über Missoula.

 

»Herrgott, es ist der vierte Juli«, sagte Webster plötzlich.

»Was Sie nicht sagen«, meinte Reacher. »Eine Menge Leute, auf öffentlichen Plätzen versammelt. Familien, Kinder, alle.«

Webster nickte grimmig.

»Okay, wo genau in San Francisco?«, fragte er.

»Das weiß ich nicht«, sagte Reacher.

»Am Nordende der Market Street«, erklärte Holly. »Ganz in der Nähe der Embarcadero Plaza. Ich war schon am Unabhängigkeitstag dort. Eine große Parade am Nachmittag und nachts ein Feuerwerk über dem Wasser. Riesige Menschenmengen den ganzen Tag über.«

»Am vierten Juli gibt es überall riesige Menschenmengen«, sagte Webster. »Ich hoffe nur, dass Ihre Vermutung stimmt.«

McGrath blickte auf. Langsam zog ein Lächeln über sein mit Blutergüssen bedecktes Gesicht.

»Wir haben richtig getippt«, sagte er. »Ich bin sicher, dass es San Francisco ist. Nicht Minneapolis und auch sonst keine andere Stadt.«

Reacher erwiderte sein Lächeln und zwinkerte ihm zu. McGrath hatte verstanden.

»Wollen Sie mir sagen, warum?«, fragte ihn Webster.

McGrath lächelte immer noch.

»Überlegen Sie mal«, sagte er. »Sie sind doch der Direktor.«

»Weil es am nächsten liegt?«, fragte Webster.

McGrath nickte.

»In doppelter Hinsicht«, sagte er und lächelte wieder.

»Wieso in doppelter Hinsicht?«, fragte Webster. »Wovon reden wir hier?«

Niemand antwortete ihm. Die Militärs verhielten sich ruhig. Holly und McGrath starrten durch die Fenster auf das Gelände, das sechshundert Meter unter ihnen vorbeizog. Reacher reckte sich und sah nach vorn durch die Plexiglaskuppel des Piloten.

»Wo sind wir?«, fragte er.

Der Pilot deutete nach unten auf ein schmales Betonband, das sich durch die Landschaft zog.

»Das ist die US 93«, sagte er. »Wir verlassen jetzt gleich Montana und erreichen Idaho. Immer noch Südkurs.«

Reacher nickte.

»Klasse«, sagte er. »Folgen Sie der 93. Das ist die einzige Straße, die nach Süden führt, stimmt’s? Wir werden ihn irgendwo zwischen hier und Nevada schnappen.«

 

Als die zweite Stunde sich dem Ende zuneigte, fing Reacher an unruhig zu werden. Sehr unruhig. Überprüfte seine Berechnungen. Vielleicht fuhr Stevie schneller als fünfzig? Er war ein schneller Fahrer. Schneller, als Bell es gewesen war. Vielleicht fuhr er eher sechzig. Wo würde er dann sein? Dreihundertsechzig Meilen von seinem Ausgangsort entfernt. In dem Fall würden sie ihn erst nach zwei Stunden und fünfzehn Minuten einholen. Und was, wenn er siebzig fuhr? Schaffte dieser Econoline siebzig, Stunde um Stunde, und das mit einer Tonne Ladung? Vielleicht. Wahrscheinlich. In dem Fall würde er vierhundertzwanzig Meilen weg sein. Das hieß, zwei Stunden vierzig Minuten, bis sie ihn überholten. Irgendwo zwischen einer Stunde fünfzig und zwei Stunden vierzig, irgendwo zwischen Montana und Nevada. Fünfzig Minuten sich ständig steigernder Panik. Mehr als hundert Meilen Betonstreifen zu beobachten, ehe sie sicher wussten, dass sie sich geirrt hatten und dass sie kehrt machen und ohne Hoffnung nach Nordosten in Richtung Minnesota fliegen mussten.

Der Hubschrauber flog mit der Nase nach unten in Höchstgeschwindigkeit entlang der US 93. Die sieben Passagiere saßen alle nach vorn gebeugt da und starrten auf die Straße hinunter. Sie flogen gerade über eine Ortschaft, die sich Salmon nannte. Der Pilot lieferte ständig Informationen, wie ein Fremdenführer. Die mächtige Spitze des Mount McGuire, dreitausend Meter hoch, zur Rechten. Twin Peaks, dreitausendzweihundert Meter hoch rechts von ihnen. Borah Peak, der höchste von allen, dreitausendsiebenhundertfünfzig Meter, ein Stück links. Das Flugzeug hob und senkte sich ein paar hundert Meter über dem Terrain. Raste unterhalb der Berggipfel, die Nase der Straße zugewandt, wie ein Bluthund.

Die Zeit verstrich. Zwanzig Minuten. Dreißig. Die Straße war fast leer. Sie verband Missoula im Norden mit Twin Falls in Idaho, dreihundert Meilen südlich davon. Beides nicht gerade große Metropolen, und im übrigen war Feiertag. Nur gelegentlich war ein Personenwagen und hie und da ein Trucker zu sehen, der Überstunden machte. Kein weißer Econoline. Sie hatten zwei weiße Fahrzeuge gesichtet, aber beides waren Pickups gewesen. Und einen Lieferwagen, aber der war dunkelgrün. Sonst nichts. Kein weißer Lieferwagen. Manchmal war die Straße bis zum Horizont vor ihnen leer. Die Zeit tickte dahin. Wie eine Bombe. Vierzig Minuten. Fünfzig.

»Ich werde jetzt Minneapolis anrufen«, sagte Webster. »Wir haben Mist gebaut.«

McGrath wartete, hoffte. Er schüttelte den Kopf.

»Bis jetzt noch nicht«, sagte er. »Das wäre ein Verzweiflungsschritt. Massenpanik. Können Sie sich die Menschenmengen vorstellen? Die Evakuierung? Da werden zu Dutzenden Menschen niedergetrampelt!«

Webster spähte nach unten. Starrte eine ganze Minute die Straße an. Vierundfünfzig Minuten von den fünfzig, die sie sich als Obergrenze gesetzt hatten.

»Sie werden etwas viel Schlimmeres erleben, als niedergetrampelt werden, falls dieser verdammte Lieferwagen bereits dort oben ist«, sagte er. »Wollen Sie sich das ausmalen?«

Achtundfünfzig Minuten. Eine Stunde. Die Straße blieb leer.

»Es ist noch Zeit«, sagte Garber. »San Francisco oder Minneapolis, was auch immer – er hat noch ein gehöriges Stück vor sich.«

Er sah zu Reacher hinüber. Man konnte Vertrauen und Zweifel in seinen Augen lesen, etwa zu gleichen Teilen. Weitere Minuten strichen dahin. Eine Stunde und fünf Minuten. Die Straße war immer noch leer, bis zum fernen Horizont. Und als der dahinrasende Hubschrauber am Horizont angelangt war, hatte sich der bloß wieder weiter hinausgeschoben, war immer noch leer.

»Er könnte überall sein«, sagte Webster. »San Francisco ist falsch, vielleicht ist Minneapolis auch falsch. Er könnte bereits in Seattle sein. Oder sonstwo.«

»Nicht Seattle«, sagte Reacher.

Er starrte nach vorn, in die Ferne. Angst und Panik würgten ihn. Er sah immer wieder auf die Uhr. Eine Stunde und zehn Minuten. Elf. Zwölf. Dreizehn. Vierzehn. Eine Stunde und fünfzehn Minuten. Dann lehnte er sich zurück und wurde ganz ruhig. Er hatte durchgehalten, so lange er das konnte, aber sie hatten jetzt einen Punkt erreicht, wo seine Berechnung absurd wurde. Und zum zweiten Mal an diesem Tag stellte sich jener gewaltige Explosionsknall der Bombe bei ihm ein. Er hielt die Augen weit offen, um es nicht sehen zu müssen, sah es aber trotzdem. Diesmal keine Marines, auch keine harten Männer, die in der Hitze campierten, um ihren Auftrag zu erledigen, sondern Zivilisten, Frauen und Kinder, klein und noch kleiner, in einem Stadtpark, den sie aufgesucht hatten, um sich ein Feuerwerk anzusehen, Frauen und Kinder, die in eine heiße Gaswolke verwandelt wurden und daraus als nebliger rosafarbener Tau herunterregneten, so wie seine Freunde das vor dreizehn Jahren getan hatten. Die Knochenfragmente der Kinder zischten durch die brennende Luft und trafen andere Kinder, die hundert Meter entfernt waren. Trafen sie und bohrten sich wie Schrapnelle in ihre Leiber.

Alle starrten ihn an. Jetzt merkte er, dass ihm Tränen über die Wangen liefen und auf sein Hemd tropften.

»Es tut mir Leid«, sagte er.

Alle sahen weg.

»Ich muss ein paar Anrufe machen«, sagte Webster. »Warum ist es jetzt Minneapolis? Und warum war es vorher San Francisco.«

»Zweigstellen der Fed«, sagte Reacher leise. »Insgesamt gibt es davon zwölf. Die beiden, die Montana am nächsten liegen, sind in San Francisco und Minneapolis. Borken hat die Federal Bank gehasst. Er hielt sie für das Hauptinstrument der Weltregierung. Er dachte, sie sei eine einzige große Verschwörung, um die Mittelklasse auszuschalten. Das war seine ganze spezielle Theorie. Er hat gesagt, er hätte das vor allen anderen begriffen. Und er hat fest daran geglaubt, dass die Federal Bank die Bank seines Vaters angewiesen hat, den alten Knaben zu einem Darlehen zu überreden, damit sie ihn später unter Druck setzen konnten.«

»Dann greift Borken also die Fed an?«, fragte Johnson erregt.

Reacher nickte.

»Zwei parallele Schläge«, sagte er. »Schläge im Krieg gegen die Weltregierung. Ein Angriff auf das alte System mit einem Überraschungsschlag wie Pearl Harbour. Und gleichzeitig die Errichtung eines völlig neuen Systems, zu dem neue Gläubige strömen können.«

Garber starrte ihn an. Reachers Gesicht ließ erkennen, dass er litt.

»Die Unabhängigkeitserklärung war nur die eine Hälfte davon«, sagte McGrath. »Ein doppeltes Täuschungsmanöver. Man hat von uns erwartet, dass wir uns auf dort oben konzentrieren, uns um Holly Sorgen machen, uns um einen Massenselbstmord Sorgen machen und langsam verrückt werden, während sie hinter unserem Rücken die Fed bombardieren. Ich bin wegen Kendall auf San Francisco gekommen, erinnern Sie sich? Ich dachte mir, Borken würde sich die Zweigstelle aussuchen, die am nächsten bei der Farm seines Vaters lag.«

Webster nickte. »Ein verdammt guter Plan«, sagte er. »Feiertagswochenende, viele Agenten in Urlaub, und alle sehen in die falsche Richtung. Und dann blickt die ganze Welt auf das Bombenattentat, während Borken sein Territorium dort hinten sichert.«

»Wo ist die Fed in Minneapolis?«, wollte Johnson wissen.

Webster zuckte die Schultern.

»Keine Ahnung«, sagte er. »Ich war nie in Minneapolis. Ich kann mir vorstellen, dass es ein großes öffentliches Gebäude ist, vermutlich ringsum von Parks umgeben, vielleicht am Fluss oder so. Es gibt doch einen Fluss in Minneapolis, oder?«

Holly nickte.

»Er heißt Mississippi«, sagte sie.

»Nein«, sagte Reacher.

»Freilich«, sagte Holly. »Das weiß doch jeder.«

»Nein«, beharrte Reacher. »Es ist nicht Minneapolis. Es ist San Francisco.«

»Der Mississippi ist aber ein ganzes Stück von San Francisco entfernt«, sagte Holly.

Und dann sah sie, wie plötzlich ein breites Grinsen über Reachers Gesicht ging. Ein triumphierendes Leuchten in seinen müden Augen.

»Was?«, sagte sie.

»San Francisco war richtig«, sagte er.

Webster knurrte gereizt.

»Dann hätten wir ihn doch schon überholt«, sagte er. »Schon vor vielen Meilen.«

Reacher drückte den Sprechknopf seines Mikrofons. Rief dem Piloten zu: »Wenden! Im großen, weiten Bogen.«

Dann lächelte er wieder und schloss die Augen.

»Wir haben ihn überholt«, sagte er. »Das liegt Meilen zurück. Sind über seinen verdammten Kopf weggeflogen. Sie haben den Lieferwagen grün lackiert.«

Der Night-Hawk zog einen weiten Bogen. Die Passagiere blickten von einem Fenster zum anderen, als die Landschaft unter ihnen vorbeiflog.

»In der Fahrzeughalle war Farbe«, sagte Reacher. »Ich bin über einen Kanister gestolpert. Wahrscheinlich Tarnfarbe. Sie haben den Wagen heute Morgen angestrichen. Die Farbe ist wahrscheinlich noch nass.«

Sie sahen einen Sattelschlepper, den sie vor Minuten überflogen hatten. Er rollte dreihundert Meter unter ihnen dahin. Dann ein langes Stück leerer Asphalt. Dann ein weißer Pickup. Wieder freie Straße. Dann ein dunkelgrüner Lieferwagen, der in südlicher Richtung fuhr.

»Hinunter, hinunter«, rief Reacher.

»Ist er das?«, fragte McGrath.

Der Abstand zwischen dem Lieferwagen und dem Pick-up davor vergrößerte sich. Der Lieferwagen fiel zurück. Hinter ihm war bis zum Horizont nichts zu sehen. Die Night-Hawk ging immer tiefer. Sie stieß auf den Lieferwagen hinunter wie ein Adler auf ein Kaninchenjunges.

»Ist er das?«, fragte McGrath erneut.

»Das ist er«, sagte Reacher.

»Ich bin sicher, dass er das ist«, erregte sich Holly.

»Ganz sicher?«, fragte McGrath.

»Sehen Sie doch das Dach an«, forderte Holly ihn auf.

McGrath sah genauer hin. Das Dach war mit dunkelgrüner Farbe verschmiert, aber er konnte auch sehen, dass es mit winzigen Löchern übersät war. So, als ob jemand mit einer Schrotflinte darauf geschossen hätte.

»Wir haben diese verdammten Löcher zwei lange Tage angestarrt«, sagte Holly. »Die vergesse ich mein ganzes Leben lang nicht.«

»Es sind hundertdreizehn«, erklärte Reacher. »Ich habe sie gezählt. Das ist eine Primzahl.«

Holly lachte und beugte sich zu ihm hinüber. Schlug mit ihrer ausgestreckten Hand klatschend auf seine.

»Das ist unser Lieferwagen«, sagte sie. »Keine Frage.«

»Können Sie den Fahrer sehen?«, fragte McGrath.

Der Pilot kippte die Maschine etwas zur Seite, um besser sehen zu können.

»Das ist Stevie«, rief Holly zurück. »Ganz sicher. Wir haben ihn!«

»Hat dieses Ding hier Waffen?«, fragte Webster.

»Zwei schwere Maschinengewehre«, sagte der Pilot. »Aber ich werde sie nicht einsetzen. Das darf ich nicht. Das Militär darf sich nicht in die Arbeit der Vollzugsbehörden einschalten.«

»Können Sie mit diesem Ding flach und gerade fliegen?«, erkundigte sich Reacher. »Mit fünfzig Meilen in der Stunde? Vielleicht sechzig? Ohne zu viele Fragen zu stellen?«

Der Pilot lachte. In den Kopfhörern klang es blechern und verzerrt.

»Ich kann dieses Ding fliegen, wie auch immer Sie wollen«, erklärte er. »Wenn der General es erlaubt, natürlich.«

Johnson nickte. Reacher beugte sich vor und hob die Barrett vom Boden auf. Schnallte sich los und richtete sich halb auf, stand gebückt da. Winkte Holly zu, mit ihm den Platz zu tauschen. Sie kroch vor McGrath hinüber, und Reacher ließ sich auf ihrem Sitz nieder. Er spürte, wie die Night-Hawk langsamer wurde und tiefer ging. Er zog Hollys Sitzgurte etwas heraus und befestigte sie locker um seine Hüfte, beugte sich nach hinten, um die Türsicherung zu lösen. Zog dann am Türgriff, worauf die Tür nach hinten glitt.

Plötzlich strömte die Luft orkanartig in die Kabine, und der Hubschrauber drehte sich halb zur Seite, glitt wie ein auf vereister Fahrbahn ins Rutschen geratener PKW durch die Luft. Der grüne Lieferwagen war jetzt ein Stück unter und hinter ihnen, vielleicht sechzig Meter entfernt. Der Pilot regulierte seine Geschwindigkeit, bis er gleich schnell wie der Lieferwagen war, und stellte die Maschine etwas zur Seite, so dass Reacher gerade auf die Straße sehen konnte.

»Wie ist das?«, fragte der Pilot.

Reacher drückte seinen Mikrophonknopf.

»Klasse«, sagte er. »Kommt etwas?«

»Ein Fahrzeug in Richtung Norden«, meldete der Kopilot. »Wenn das durch ist, haben Sie auf zehn Meilen freie Bahn.«

»Hinten etwas?«, fragte Reacher. Er sah das nach Norden fahrende Fahrzeug unter ihnen vorbeihuschen.

McGrath streckte den Kopf in den Orkan hinaus. Zog ihn wieder ein und nickte.

»Hinten alles klar«, sagte er.

Reacher hob die Barrett an die Schulter. Lud durch. Aus einem in Bewegung befindlichen Fahrzeug auf ein anderes, ebenfalls in Bewegung befindliches Fahrzeug zu schießen, ist nicht gerade die beste Garantie für einen Treffer, aber die Entfernung betrug weniger als siebzig Meter, und sein Ziel war etwa sechs Meter lang und zwei Meter breit, also bereitete ihm das keine Sorgen. Er richtete das Fadenkreuz auf einen Punkt im hinteren Drittel des Daches. Er ging davon aus, dass die Vorwärtsbewegung des Lieferwagens und der Fahrtwind die Kugel mitten in den Laderaum bringen würde. Dann ging ihm durch den Kopf, ob wohl die Matratze immer noch dort war.

»Warten Sie«, schrie Webster. »Was ist, wenn Sie sich täuschen? Was ist, wenn er leer ist? Das ist schließlich nur eine Vermutung, oder? Die ganze Geschichte ist eine einzige Vermutung. Wir brauchen Beweise, Reacher! Sicherheit.«

Reacher sah sich nicht um. Ließ das Auge am Zielfernrohr.

»Blödsinn«, sagte er leise, konzentrierte sich. »Das wird alles an Bestätigung sein, was wir brauchen.«

Webster packte ihn am Arm.

»Sie dürfen das nicht«, sagte er. »Sie könnten einen Unschuldigen töten.«

»Blödsinn«, sagte Reacher erneut. »Wenn er unschuldig ist, werde ich ihn ja nicht töten, oder?«

Er schüttelte Websters Hand ab. Drehte sich zu ihm um.

»Überlegen Sie doch, Webster«, sagte er. »Beruhigen Sie sich. Denken Sie logisch. Der Beweis kommt, nachdem ich geschossen habe. Wenn er eine Bombe transportiert, werden wir das wissen. Wenn er bloß frische Luft herumfährt, wird ihm nichts Böses zustoßen. Er hat dann bloß ein weiteres Loch in seinem verdammten Lieferwagen. Nummer einhundertvierzehn.«

Er wandte sich wieder der Tür zu. Hob erneut das Gewehr. Erfasste sein Ziel. Aus reiner Gewohnheit wartete er, bis er ausgeatmet und sein Herz geschlagen hatte. Dann drückte er ab. Es dauerte das Tausendstel einer Sekunde, bis der Knall des Schusses sein Ohr erreichte, und siebzigmal so lang, bis die große, schwere Kugel den Lieferwagen traf. Eine Sekunde lang geschah nichts. Dann hörte der Lieferwagen auf zu existieren. Er war plötzlich ein blendender Feuerball, der über den Highway rollte. Eine gigantische Schockwelle ging davon aus, traf den Helikopter und warf ihn zur Seite und hundertfünfzig Meter höher in die Luft. Der Pilot fing die Maschine am Ende ab und tauchte wieder schräg hinunter. Schlug einen Bogen und drückte die Nase der Night-Hawk nach unten. Dann war auf dem Highway mit Ausnahme einer dünnen Rauchwolke, die sich zu einem tropfenförmigen Gebilde von hundert Meter Länge entwickelte, nichts zu sehen. Keine Trümmer, kein Metall, keine durch die Luft fliegenden Räder, keine Wrackteile. Überhaupt nichts, nur mikroskopische unsichtbare Dampfpartikel, die um ein Mehrfaches schneller als der Schall in die Atmosphäre schossen.

 

Der Pilot schwebte ein paar Augenblicke über der Explosionsstelle und ließ sich dann nach Osten treiben. Setzte seine Maschine sanft hundert Meter vom Randstreifen entfernt in den Büschen auf. Schaltete die Motoren ab. Reacher saß in der betäubenden Stille und schnallte seinen Gurt auf. Legte die Barrett auf den Boden und sprang durch die offene Tür nach draußen. Ging langsam zum Highway hinüber.

Eine Tonne Dynamit. Eine ganze Tonne. Ein gewaltiger Knall. Es war überhaupt nichts übrig geblieben. Er nahm an, dass im Umkreis einer halben Meile das Gras platt gedrückt war, aber das war alles. Die gewaltige Energie der Explosion hatte sich nach außen entladen und auf ihrem Weg keinerlei Widerstand vorgefunden. Nichts Weiches, nichts Verletzbares. Sie hatte sich nach außen entladen und war schwächer geworden und langsamer und hatte sich in ein paar Meilen Entfernung zu einem Lufthauch, einer Brise, abgeschwächt und hatte keinerlei Schaden angerichtet. Überhaupt nichts. Er stand in der Stille da und schloss die Augen.

Dann hörte er Schritte hinter sich. Es war Holly. Er schlug die Augen auf und sah auf die Straße. Sie blieb vor ihm stehen. Legte den Kopf an seine Brust, drückte ihn an sich und hielt ihn fest. Er hob die Hand zu ihrem Kopf und glättete ihr Haar hinter ihrem Ohr, wie er das von ihr gesehen hatte.

»Alles erledigt«, sagte sie.

»Nimm dir ein Problem und löse es«, sagte er. »Das ist meine Regel.«

Eine Weile sagte sie gar nichts.

»Ich wünschte, es wäre immer so leicht«, sagte sie.

So, wie sie das sagte, nach der langen Stille, klang es wie eine lange Rede. Wie etwas, das sie sich gründlich überlegt hatte. Er tat so, als wisse er nicht, was das für ein Problem war, von dem sie redete.

»Dein Vater?«, sagte er. »Du bist jetzt weit aus seinem Schatten herausgetreten.«

Sie schüttelte den Kopf an seiner Brust.

»Ich weiß nicht«, sagte sie.

»Glaub mir«, sagte er. »Das, was du für mich auf dem Exerzierplatz getan hast, war das Klügste und Tapferste, was ich je erlebt habe, von einem Mann oder einer Frau. Besser als alles, was ich jemals getan habe. Besser als alles, was dein alter Herr je getan hat. Für so viel Mumm würde er seine rechte Hand geben. Und ich auch. Du stehst nicht mehr im Schatten von irgendjemanden, Holly. Glaub mir.«

»Das hatte ich auch gedacht«, sagte sie. »Wirklich, das hatte ich. Eine Weile. Aber als ich ihn dann wieder sah, war mir genauso zumute wie immer. Ich habe Dad zu ihm gesagt.«

»Er ist dein Dad«, sagte Reacher.

»Ich weiß«, nickte sie. »Das ist ja das Problem.«

Eine Weile sagte er nichts.

»Dann musst du eben deinen Namen wechseln«, sagte er. »Damit könntest du es schaffen.«

Er spürte, wie sie den Atem anhielt.

»Ist das ein Antrag?«, fragte sie.

»Ein Vorschlag«, antwortete er.

»Du meinst, Holly Reacher klingt gut?«, fragte sie.

Jetzt war er an der Reihe, eine Weile zu schweigen. An der Reihe, zu verschnaufen. Und schließlich an der Reihe, das wirkliche Problem anzusprechen.

»Das klingt großartig«, sagte er. »Aber ich denke, Holly McGrath klingt besser.«

Sie gab darauf keine Antwort.

»Er ist doch der Glückliche, oder?« sagte er.

Sie nickte. Eine ganz leichte Bewegung ihres Kopfes an seiner Brust.

»Dann sag es ihm doch«, meinte er.

»Das kann ich nicht«, sagte sie. »Dazu bin ich zu nervös.«

»Das brauchst du nicht«, sagte er. »Vielleicht sagt er es dir.«

Sie blickte auf. Er sah sie mit einem Lächeln an.

»Meinst du?«, fragte sie.

»Du bist nervös, er ist nervös«, sagte Reacher. »Jemand sollte etwas sagen. Ich werde euch das nicht abnehmen.«

Ihre Arme drückten fester zu. Dann reckte sie sich und küsste ihn. Küßte ihn hart und lang auf den Mund.

»Danke«, sagte sie.

»Wofür?«, fragte er.

»Dafür, dass du mich verstehst«, sagte sie.

Er zuckte die Schultern. Es war nicht der Weltuntergang. Es fühlte sich nur so an.

»Kommst du?«, fragte sie.

Er schüttelte den Kopf.

»Nein«, sagte er.

Sie ließ ihn am Randstreifen der US 93 in Idaho stehen. Er sah ihr das ganze Stück Weges zurück zu der Night-Hawk nach. Sah zu, wie sie die kurze Leiter hinaufstieg. Oben hielt sie inne und drehte sich um. Sah zu ihm hinüber. Dann zog sie den Kopf ein und stieg ein. Die Tür schloss sich. Der Rotor dröhnte. Er wusste, dass er sie nie wiedersehen würde. Der Staub wirbelte rings um ihn auf, als der Hubschrauber startete. Er winkte ihm nach. Sah ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann atmete er tief durch und blickte auf dem leeren Highway nach links und nach rechts. Freitag, Vierter Juli. Unabhängigkeitstag.

 

An den beiden folgenden Tagen wurde Yorke County abgeriegelt und geheime Einheiten der Army waren rund um die Uhr unterwegs. Einheiten der Air Artillery bargen die Raketeneinheit. Sie schafften sie in vier Chinooks nach Süden. Das Material hätte für einen kleinen Krieg ausgereicht.

Männer vom Sanitätscorps entfernten die Leichen. Sie fanden die zwanzig Männer der Raketeneinheit in der Höhle. In einer anderen Höhle fanden sie fünf verstümmelte Leichen. Wie Arbeiter gekleidet. Wie Bauarbeiter oder Zimmerleute. Sie holten Fowler aus der Kommandohütte und Borken von der Straße vor dem Gerichtsgebäude. Sie brachten Milosevic aus der Bergsenke herunter und Brogan aus der kleinen Lichtung westlich von der Bastion. Sie fanden Jacksons improvisiertes Grab im Wald und gruben ihn aus. Sie legten achtzehn tote Milizionäre und eine tote Frau nebeneinander auf den Schießplatz und beförderten sie mit Hubschraubern weg.

Einer von Garbers Militärermittlern kam alleine geflogen und baute die Festplatte des Finanzcomputers aus und schickte sie mit einem Helikopter nach Chicago. Ingenieure sprengten die Bergwerkszugänge. Pioniere besetzten die Bastion und klemmten die Wasserversorgung ab und entfernten die Stromleitungen. Sie stecken die Hütten in Brand und sahen zu, wie sie bis auf die Fundamente herunterbrannten. Am späten Sonntagabend, als die letzten Rauchschwaden sich verflüchtigt hatten, marschierten sie zu ihren Hubschraubern zurück und flogen davon, nach Süden.

Am frühen Montagmorgen saß Harland Webster wieder im Weißen Haus. Ruth Rosen sah ihn lächelnd an und fragte ihn, wie er sein Feiertagswochenende verbracht hatte. Er erwiderte ihr Lächeln und sagte nichts. Eine Stunde später ging die Morgensonne über Chicago auf und drei Agenten verhafteten Brogans Freundin. Sie verhörten sie eine halbe Stunde lang und gaben ihr den Rat, die Stadt zu verlassen und alles da zu lassen, was er ihr je gekauft hatte. Dann holten dieselben Agenten Milosevic’ nagelneuen Ford Explorer von dem Parkplatz des Federal Building und fuhren ihn fünf Meilen weiter nach Süden. Sie ließen ihn mit offenen Türen und dem Schlüssel im Zündschloss auf einer ruhigen Straße stehen. Bis er gestohlen war, traf Holly Johnson in der Klinik ein, wo sie einen frühen Termin hatte. Eine Stunde später saß sie wieder an ihrem Schreibtisch. Noch vor der Mittagspause befand sich das verschwundene Geld von dem Raub in Kalifornien auf einer von ihr festgelegten Route von den Cayman-Inseln zurück in die Vereinigten Staaten. Am Montagabend um sechs Uhr war sie zu Hause und packte. Sie warf ihre Reisetaschen in ihren Wagen und fuhr nach Norden. Zog in McGraths Haus in Evanston.

Am Dienstagmorgen gab es im National Militia Internet drei verschiedene Berichte. Flüchtlinge aus einem isolierten Tal in Montana waren zu neuen Siedlungen im Südwesten gezogen und berichteten von einem Manöver der Weltregierung in jüngster Vergangenheit. Ausländische Truppen hatten eine Gruppe von Milizhelden vernichtet. Das ausländische Bataillon hatte unter der Führung eines französischen Söldners gestanden. Er hatte nur deshalb Erfolg gehabt, weil er geheime SDI-Technologie, darunter Satelliten und Laser und Mikrochips, eingesetzt hatte. Journalisten griffen die Geschichte auf und riefen im Hoover Building an. Spät am Dienstagabend stellte ein Sprecher des FBI jegliche Kenntnis über derartige Vorgänge in Abrede.

Am frühen Mittwochmorgen traf Reacher nach fünf Anhalteretappen und vier Busfahrten durch sieben Staaten schließlich in Wisconsin ein. Dort hatte er vor genau einer Woche eintreffen wollen. Er hatte vor, bis Ende Juli zu bleiben. Er blieb bis Freitagnachmittag.