Kapitel 39

„Hast du getan, worum ich dich gebeten habe? Hast du sie gefunden?“, fragte Lucilla ihren morgendlichen Besucher, während sie ihn zum Sofa im Salon geleitete. Er wartete höflich, bis sie sich gesetzt hatte, legte seinen Hut auf den kleinen Seitentisch neben sich und nahm dann ganz präzise die Haltung ein, die jeder andere morgendliche Besucher auch eingenommen hätte. Dass er um einiges zu früh dran war, um eine ordentliche Morgenvisite zu machen, war nichts, was ihn oder seine Gastgeberin im Geringsten störte. Da außerdem keiner der Dienstboten ihn tatsächlich eingelassen hatte, wusste auch niemand um seine Anwesenheit im Haus.

„Nein, ich habe sie nicht gefunden. Ihre Spur verlor sich in den Hinterhöfen.“

„Hast du auch gut nachgesehen?“ Der strahlende Blick der Dame bohrte sich geradezu in die grauen Augen des Mannes.

„Ja, meine Schöne, habe ich. Ich bin beinahe unfehlbar im Aufspüren von Menschen.“

„Dennoch ist sie dir ... ausgewichen.“

„Ja, doch es gab da besondere Umstände – wie du sehr wohl weißt. Es gab mehrere Beteiligte, deren plötzliche Anwesenheit ich nicht habe vorhersehen können. Wann trifft man schon mal Verwandte aus purem Zufall? Normalerweise gebe ich gut acht, dass mein Revier unbeansprucht von anderen ist. Doch die Abenteuer des Lebens nicht voraussehen zu können, ist schließlich das, was das Leben interessant macht.“

„Du hast versagt, mein Lord und Liebhaber, und laues Herumphilosophieren wird dich nicht aus der Pflicht entlassen. Ich will das Mädchen zurück! Lebendig. Jungfräulich. In Unkenntnis ihrer Talente. Außerdem natürlich unbeschädigt.“

„Ich bin sicher, sie wäre erstaunt über deine große Sorge um ihr Wohlergehen.“

„Mach mich nicht wütend, mein schöner Lord!“

„Ich habe deinen Zorn gespürt, meine Königin“, entgegnete der gutaussehende junge Mann reumütig. „Die Wunden, die die Liebe schlug, sind gleichsam frisch.“

„Das hat wehgetan? Es ist doch gut zu wissen, dass Schmerz ein Gefühl ist, das du ganz unstimuliert zu spüren weißt.“ Die Worte klangen zutiefst befriedigt. „Natürlich kann ich dir sehr einfach eine dauerhafte Stimulanz verschaffen, sollte es nötig sein, mein Lord Jungfrauenver- und Entführer.“

„Schmerz bin ich nicht gewöhnt.“ Die Antwort klang zum Zerreißen dünn wie alter Stoff.

„Ich weiß, und ich bin sicher, dass er dir auch keinen Spaß macht.“ Die Dame lächelte huldvoll.

„Ach. Ist dir das aufgefallen?“

„Nicht nur aufgefallen. Ich erfreue mich an der Erkenntnis, mein Freund. Dein Unbehagen ist zutiefst befriedigend. Du hättest mich nicht hintergehen sollen. Ich verstehe noch nicht einmal, warum du es versucht hast. Man kann dir als Mann einfach nicht trauen. Vielleicht sollte ich dich zu etwas weniger als einem Mann reduzieren, nur um dich Vernunft zu lehren. Dein Männerleib lässt sich wie alle Männerleiber von Impulsen leiten, die mir in ihrer ganzen Komplexität nicht vollständig eingängig sind. Vermutlich sind sie aber – wie die aller Männer dieser Welt – nichts weiter als das Ergebnis von männlicher Hybris, Begierde, Lust und dem zügellosen Drang, junge Frauen zu besitzen. Deiner Loyalität bin ich mir keinesfalls sicher. Ich mag dich lieber, wenn du nicht den menschlichen ‚Gentleman spielst. Dein Auftritt ist allzu sehr à la nature. Du lässt dich von deiner Rolle definieren, und obgleich deine Vorführung eines britischen Edelmannes und Weltenbummlers bühnenreif ist, macht sie mich doch sehr argwöhnisch, Eure Lordschaft, sehr argwöhnisch. Wo ist das Mädchen?“

„Ich weiß nicht. Ich habe dir doch gesagt, dass ich es nicht weiß.“

„Ja. Ich weiß allerdings auch, dass du irgendetwas vor mir verheimlichst. Du sagst mir nicht alles. Ich spüre es genau. Was für ein Spiel spielst du da eigentlich, Edmond? Für wen spielst du es? Für mich – oder vielmehr für dich und deinen Wunsch, entsprechend kurzweilig unterhalten zu werden? Oder einfach nur aus spontanem Vergnügen heraus? Oder ist da noch jemand, von dem ich nichts weiß? Was steckt dahinter? Ein plötzliches edles Motiv? Ein Spiel im Spiel? Dies sind schwierige Zeiten. Wenn deine Loyalität wankt, oder wenn ich herausfinden sollte, dass du mich zugunsten eines anderen in diesem Spiel hintergehst, dann verspreche ich dir, dass ich …“

„Droh mir nicht, Herzensschöne. Unsere Freundschaft reicht weit zurück, und wenn ich von meiner eigenen Rolle nicht unberührt bin, so gilt das Gleiche auch für dich, meine Dame des Hauses, Gattin eines reichen Mannes, Inbegriff einer Gesellschaft, zu der du noch vor einem Jahr nicht einmal gehört hast. Du lernst schnell.“

„Natürlich lerne ich schnell.“

„Unbenommen. Dein Intellekt ist überragend. Du hast alles erreicht, was du gewollt hast. Jede Nacht teilst du sein Bett, obwohl du doch meines teilen könntest, und du weißt, dass ich dich durch Vergnügungen führen kann, von denen dieser ungeschickte, alte Mann nicht einmal zu träumen weiß. Ein runzliger, verfaulender Narr ist er. Du musst mir irgendwann dezidiert schildern, wie du ihn dazu bekommst, so regelmäßig zu funktionieren. Wie er mich langweilt. Er und seine Zirkusmenagerie voller sogenannter brillanter Köpfe – ich weiß, was du vorhast. Ich kenne deinen Plan. Ich werde dir dabei helfen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass er überhaupt gelingen kann. Aber schließlich hast auch du mir nicht alles gesagt, nicht wahr? Auch du hast Dinge verschwiegen. So viel zu Loyalität. Wir verdienen einander.“

Der junge Mann sprang auf, trat vor, kniete sich vor die vornehme Dame und berührte ihr schimmerndes Seidenkleid über dem Knie.

„Ich will dich“, sagte er. „Du treibst mich in den Wahnsinn mit deiner kühlen Distanz. Ich muss die Liebe fühlen können, die uns verbindet. Dich und mich. Doch erhalte ich von dir nichts als Schelte, Misstrauen und Übellaunigkeit. Du bekrittelst mich für nichts und wieder nichts.“

„Du denkst, du könntest mich sanft und lieb machen, indem du meinen Körper zu deiner Musik singen lässt?“

„Du hast es gemocht, meine Teure.“ Er sah ihr in die Augen. „Du hast es immer gemocht.“

„Oh ja. Du bist sehr gut – als Mann. Aber du solltest doch daran denken, dass die Melodie meiner Wünsche sich nicht ändert, wenn mein Körper zu deiner Musik singt.“

„Deine Strafe habe ich mir gemerkt.“

„Du merkst sie dir nur so lange, wie du sie spürst, und vergisst sie in dem Augenblick, da sie dich nicht mehr stört.“

„Du unterschätzt mein Gedächtnis, Schöne, und vielleicht auch meine Geduld.“

„Du unterschätzt meine Willenskraft, mein süßer Verführer, und ich verfüge über keinerlei Geduld, denn ich habe niemals welche gebraucht. Wo ist das Mädchen? Ist es in deiner Wohnung? Hast du es zu deiner gehorsamen Sklavin gemacht? Legt es sich brav nieder, sobald du in seine Nähe kommst? Oder hast du es in deiner geilen Gier aus Versehen umgebracht? Wo ist es?“

Er sprang in einer eleganten Bewegung auf, Ärger deutlich im Gesicht.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht, und ich bringe niemanden aus Versehen um.“

„Ich unterstelle dir auch keinen Mangel an Absicht.“

„Du unterstellst mir zu viel. Ich bin auf deiner Seite. Es mag freilich eine seltsame Seite sein, wenn man bedenkt wer und was ich bin. Doch genau da bin ich.“

„Aber was verbirgst du?“

Der junge Mann wandte sich ab, trat zum Fenster und sah hinaus. Er wirkte verloren. Sein weißes Haar glänzte in der Morgensonne. Sein Blick ging in die Ferne.

„Bist du denn sicher, dass ich etwas verberge?“, fragte er nach einer Weile.

„Treibe keine Spielchen mit mir. Ich warne dich!“

„Ich liebe Spielchen mit dir. Spielchen mit dir stehen immer ganz oben auf meiner Agenda. Du nennst mich gierig. Es ist meine gierige Liebe, die sich wünscht, mit dir zu spielen. Ich bin dein – sofern du das willst. Ich betrüge dich nicht. Die Zeit reift heran. Du wirst deine Pläne durchführen. Erfolgreich. Und ich werde derjenige sein, der dir hilft, diesen Erfolg zu ernten. Weil es das ist, was du wünschst. Nein, ich habe das Mädchen nicht in meiner Wohnung, und es ist nicht Sklavin meiner Lüste, was ich, das gebe ich ehrlich zu, durchaus schade finde, denn es ist ein süßes, kleines Ding, so jung und voller brennendem Zweifel und blühender Unsicherheit. Ihre Gefühle gehen in die eine Richtung, ihre Gedanken in die andere, und sie wartet nur darauf, dass eine starke Hand kommt, und sie aus der Verwirrung führt. So vielversprechend. Die Flamme ihres unfertigen Wollens könnte meine Begierde lange Zeit am Lodern erhalten. Doch es ist die Beschaffenheit ihres Seins, die mich inspiriert. Sie ist jung und wertvoll, und sie würde sich in meinen Armen sicher fühlen. Das allein ist schon ein spannendes Konzept für jemanden wie mich. So gänzlich neu. Aber ich weiß nicht, wo sie ist. In einem Traum habe ich sie gesucht und beinahe gefunden, doch sie ist mir entwischt. Ich weiß nicht einmal, wie.“

Er trat vom Fenster zurück. Einen Augenblick später verschmolz er mit dem Hintergrund, als die Tür sich öffnete und Professor Lybratte eintrat.

„Ah, da bist du.“ Er schloss die Tür hinter sich. Müde sah er aus. „Ich habe dich gesucht. Keiner der Dienstboten wusste, wo du bist.“

Er sah sich verunsichert um, als erwarte er etwas Seltsames, doch da war nichts, was ihn hätte beunruhigen können. Er setzte sich neben seiner Frau nieder und hob ihre Hand an seine Lippen.

„Meine schöne Ehefrau. Wie ist mein Leben doch erblüht, seit du es betreten hast. Ich kann dir gar nicht oft genug sagen, wie du mir das Dasein vergoldest.“

„Wie schön du das sagst, Franz“, entgegnete seine Frau. „Ich habe niemals bereut, deinen Antrag angenommen zu haben. Du bist ein so einzigartiger Mann. So weit allen anderen überlegen. Ich liebe dich.“

Er hielt immer noch ihre Hand.

„Meinst du nicht, meine Liebe, dass wir unsere eheliche Gemeinschaft bald mit einem Kind krönen könnten? Ich wollte immer ein Kind haben. Eine Tochter, das wäre sicher nett. Ich kann mir beinahe vorstellen, wie es sein müsste, eine Tochter zu haben.“

„Ich bin mir sicher, dass es dir leichtfällt, dir so etwas vorzustellen, mein Lieber, und gewiss wärest du ein ausgezeichneter Vater. Ich bin sicher, dein Wunsch wird sich erfüllen.“

Lucilla lächelte ihren Gatten zärtlich an und küsste ihn auf die Stirn. Er nahm sie in die Arme.

„Meine Einzige! Ich habe nicht gelebt, eh es dich gab. Manchmal kann ich mich kaum noch erinnern, wie das Leben früher war. Es ist, als habe ich mein ganzes Leben nur auf dich gewartet.“

„Du bist zu großzügig. Dein früheres Leben war gut und erfolgreich. Die Stellung, die du heute einnimmst, hättest du nicht, wenn du nicht ein guter Wissenschaftler, ein großer Denker und ein Genie wärst.“

„Nun bist du zu großzügig. Die Soireen sind, was sie sind, durch deine Anmut und Intelligenz. Man nimmt sie in den höchsten Kreisen wahr! Man munkelt, dass meine Beiträge zur Welt der Wissenschaft und Kunst dem Gemeinwesen förderlich sind. Vielleicht werde ich sogar geadelt? Wäre das nicht eine glanzvolle Auszeichnung für den Sohn eines ehemals napoleonischen Neureichen? Wärst du gerne Frau von Lybratte? Schade, dass wir keinen Sohn haben, dem wir den Titel weitergeben können.“

„Das kommt noch. Habe nur ein wenig Geduld, mein Lieber. Für alles gibt es den richtigen Augenblick. Bald. Sehr bald. Ganz sicher.“

„Bald wäre gut. Ich bin nicht mehr jung.“

„Im Herzen bist du jung, und wenn ich an die gestrige Nacht denke, ist das Herz nicht das einzige Organ, das an dir jung geblieben ist.“

Er lachte zufrieden und schloss seine Augen in einem intimen Augenblick von Glücksgefühl.

„Also wirklich!“ Er küsste sie sanft. „Oh, ich habe ganz vergessen, es dir zu sagen. Von Orven kommt heute. Ich dachte, es wäre an der Zeit, ihm meine Erfindung vorzuführen.“

Eine Unmutsfalte bildete sich auf der vollkommenen Stirn der Dame.

„Bist du dir sicher, mein Liebling? Es scheint mir doch etwas verfrüht. Ich wünschte, du hättest das mit mir besprochen.“

„Oh, ich weiß, ich bin noch lange nicht fertig. Doch er ist ein so begabter junger Mann – und so praktisch veranlagt. Er wird genau das sein, was ich brauche, um die letzten Probleme zu lösen. Es wird ihm außerdem ganz sicher Freude machen. Der arme Kerl. So ein vielversprechender Bursche, und den schießt man in einem gänzlich nutzlosen Krieg zum Krüppel. Ich verfluche diese Preußen! Auch wenn sie jetzt unsere Bündnispartner sind. Wir müssen von Orven dringend einmal zum Dîner bitten, ihn und seine Gattin. Sie soll eine kluge und gebildete Frau sein. Österreicherin, weißt du. Belesen und intelligent, und aus guter Familie.“

„Ganz sicher ist sie eine nette Dame. Irgendwann werden wir sie einladen. Wann, hast du gesagt, kommt Herr von Orven?“

„Ich denke, vielleicht so gegen zehn. Das gibt uns noch ein wenig Zeit. Ich gehe schon mal in meine Werkstatt und bereite alles vor.“

„Mach das. Ich komme später dazu. Ich muss mich noch um ein paar Haushaltsdinge kümmern. Die Arbeit einer Hausfrau ist nie getan.“

„Mein Herz blutet für dich, meine Liebste. Sollen wir noch mehr Diener anstellen?“

„Nein. Die Anzahl ist durchaus ausreichend, und im Moment habe ich genau die Dienerschaft, die ich will. Sie hören auf mich und sind fleißig.“

„Es freut mich, dass du zufrieden bist. Obgleich ich mich entsinne, dass Catrin sie nicht mochte …“ Er sah plötzlich ein wenig verloren aus. „Wovon habe ich gerade noch gesprochen? Es scheint mir gänzlich entfallen …“

„Du hast gesagt, Herr von Orven kommt heute.“

„Ach ja. Ich mache mich besser mal fertig.“

Er küsste ihre Hand und beugte sich dann hinunter, um auch ihre Wange zu küssen.

„Du inspirierst mich“, raunte er. Dann wandte er sich ab und verließ den Raum.

Eine Gestalt formte sich, schien aus der Täfelung zu steigen wie ein Relief, das sich vom Untergrund löste. Ein giftiges Lächeln lag auf den ebenmäßigen Zügen des Weißhaarigen.

„Was für eine sanfte, liebende Gemahlin du doch bist. So entzückend warst du zu mir noch nie.“

„Freude und Zufriedenheit sind wichtige Bestandteile für das physische und mentale Wohlbefinden menschlicher Männer, mein Lieber, und sein physisches und mentales Wohlbefinden ist von hoher Bedeutung.“

„Ach, und mein physisches und mentales Wohlbefinden zählt nicht?“ Die Frage klang beleidigt. Die Dame lächelte großmütig und freute sich offenkundig ob der Eifersucht, die ihre Macht belegte.

„Findest du nicht, dass wir über ein solches Stadium schon längst hinaus sind? Du bist kein alternder Herr, der kurz davorsteht, die Hochleistungsvorstellung seines Lebens zu geben.“

„Er wird mit einem Lächeln auf den Lippen sterben“, sagte Lord Edmond spöttisch.

„Wenngleich auch nur metaphorisch“, gab die Dame mit dem gleichen spöttischen Lächeln zurück. „Zumindest hoffe ich das.“

„Was wirst du mit von Orven machen? Der Krüppel ist ganz genau die Art Mensch, die ich nicht schätze. Er kann sich zwar nicht daran erinnern, aber er verdächtigt mich doch tatsächlich, ein Feyon zu sein!“

„Du bist doch auch einer.“

„Das sollte er aber nicht sehen können. Ich wünschte, ich wüsste mehr über ihn. Er sollte gar nicht an die Sí glauben. Keiner der anderen tut das. Für Wissenschaftler gehört sich das in diesem Jahrhundert nicht.“

„Wir lassen ihn nur sehen, was er sehen soll.“

„So wie Lybratte nur das sieht, was er sehen soll? Hast du ihn Catrin vergessen lassen?“

„Nur von Zeit zu Zeit. Dann muss er sich nicht um ihren Verbleib sorgen. Wo ist sie?“

„Ich weiß es immer noch nicht, Liebste.“ Lord Edmond griff sich mit schlanken Händen in einer aufrichtigen Geste ans Herz. „Ich lüge nicht. Vielleicht wäre ich ja nicht gar so scharf darauf, dich hier und jetzt zu lieben, wenn ein frischer, kleiner Karottenkopf in meiner Wohnung warten würde, der mir all meine Wünsche von den Lippen und anderen Körperteilen abliest. Obgleich du mir freilich unrecht tust, so du meinst, dass das Vergnügen meines Körpers das Einzige ist, an das ich je denke. Manchmal – nur manchmal bin ich sogar zu wirklichem Altruismus fähig, musst du wissen. Du wärst überrascht.“

„Ich will nicht von dir überrascht werden, Liebster.“

„Aber was wäre ich für ein unachtsamer Liebhaber, wenn ich nicht für die eine oder andere Überraschung gut wäre?“

„Du bist ein gieriges Monster.“ Der Vorwurf klang wie ein Kompliment.

„Etwas anderes war ich nie?“

„Nein. Du bist immer schon ein gieriges Monster gewesen, und ich habe immer gewusst, wie man dich zu nehmen hat.“