Kim Stanley Robinsons Roman Roter Mars ist das erste Buch einer Trilogie über die Siedlung des roten Planeten. Ihm folgen Grüner Mars und Blauer Mars. Roter Mars hat 1993 die Nebula-Award für den besten Roman gewonnen, die von den Science Fiction Writers of America vergebene Auszeichnung, die als eine der höchsten für SF gilt. Diese Auszeichnung ist auch durchaus berechtigt: Roter Mars ist eine kolossale Leistung in der Erfindung einer nahen Zukunft, ein detailreich ausgedachtes Gedankenspiel darüber, wie man eine fast tote Welt mit technologischen Mitteln zum Leben erwecken könnte. Darin besteht dann auch das primäre Interesse des Romans: Wie wird sich die Besiedlung des Planeten entwickeln? Welche politischen Kräfte werden die Oberhand gewinnen? Werden die Versuche, das Eis des Nordpols zu schmelzen und Seen und Flüsse herzustellen, erfolgreich sein, oder wird die gewaltige Umwandlung in einer Katastrophe enden? Roter Mars fängt mit einem politischen Mord an und endet mit Revolution und Vergeltung. Dazwischen werden die verschiedenen Faktionen in der Kolonisation und ihre Motivationen vorgeführt, von den idealistischen "Roten", die Mars in seinem urprünglichen Zustand behalten wollen, zu den politischen Kräften der Erde, die Mars nur als Sicherheitsventil für eine überbevölkerte Welt sehen. Der Roman ist dermaßen groß angelegt, es überrascht nicht allzusehr, daß die Hauptfiguren manchmal etwas schemenhaft wirken. Das ist die größte Schwäche von Roter Mars, aber es ist eine Schwäche, die ich zumindest als Leserin gern in Kauf genommen habe, weil ich den Ideenreichtum so genossen habe. Der wahre Protagonist des Romans ist nicht Maya Toitovna oder Johne Boone oder Arkady Bogdanov, er ist Mars selber. Es ist ein durchaus empfehlenswertes Buch, das den Leser wahrhaftig und glaubhaft in eine andere Welt versetzt. --Ruth Nestvold -- carpe.com <

Grüner Mars ist das zweite Buch in Kim Stanley Robinsons Mars-Trilogie, die mit Roter Mars beginnt und mit Blauer Mars schließt. Während Roter Mars den Nebula-Award der Science Fiction Writers of America gewann, erhielt Grüner Mars den Hugo-Award, der von den Fans selbst vergeben wird. Kein geringerer als Arthur C. Clarke bescheinigte der Trilogie die beste Darstellung der Besiedlung des roten Planeten, die je geschrieben wurde. In Grüner Mars wird die Geschichte der Besiedlung nach der mißlungen Revolution des ersten Bandes fortgeführt. Die ursprünglichen Siedler des Planeten, die "Ersten Hundert", werden als Anführer der Revolution verfolgt, und die Überlebenden haben sich in unterirdische (untermarsische?) Siedlungen auf der südlichen Hemisphäre zurückgezogen. Von dort aus versuchen sie und ihre Kinder, die erste auf dem Mars geborene Generation, wieder Einfluß auf die Geschehnisse auf der Oberfläche zu gewinnen. Mit Hilfe des multinationalen Konsortiums "Praxis", das im Gegensatz zu den anderen Riesenunternehmen auf der Erde auf eine sanftere Weise mehr Macht auf dem Mars erlangen will, bekommen einige der Ersten Hundert neue Identitäten und können wieder in den von verschiedenen Großkonzernen kontrollierten Städten arbeiten. Andere wiederum versuchen, die stetig wachsenden unterirdischen Siedlungen, deren Einwohner sich der Kontrolle der multinationalen Unternehmen entzogen haben, zu vereinigen, damit die unvermeidliche zweite Revolution erfolgreicher und glimpflicher abläuft als die erste. Auch das zweite Buch von Robinsons Trilogie enthält wieder einige langsame Abschnitte, während der Autor Entwicklungen verfolgt, die sich über Jahrzehnte erstrecken. Das Faszinierende seines Entwurfs der physischen und politischen Hergänge bei der Besiedlung eines fremden Planeten jedoch, die Glaubwürdigkeit des Terraforming und der vielfältigen politischen Bewegungen auf dem Mars und der Erde, lassen die Nachteile des epischen Stoffes verblassen. Grüner Mars ist vor allem Lesern zu empfehlen, die großangelegte Fiktionswelten nicht scheuen und das Einfließen schlüssiger, wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Fiktion genießen. --Ruth Nestvold -- carpe.com <

Blauer Mars, das dritte und letzte Buch in der Mars-Serie von Kim Stanley Robinson, führt die Geschichte der Besiedlung des Mars fort, die mit Roter Mars und Grüner Mars anfing. Die Trilogie gehört zu den angesehensten Werken der zeitgenössischen Science-fiction und hat Robinson einen Hugo- und einen Nebula-Preis eingebracht. Blauer Mars ist allerdings am besten mit Kenntnis der ersten beiden Romane zu lesen; die persönlichen und politischen Konflikte und Bündnisse, die sich im Laufe der ersten zwei Bücher entwickelt haben, sind im abschließenden Band von tragender Bedeutung. Blauer Mars beginnt mit der zweiten, diesmal erfolgreichen Revolution der Marsbewohner, deren Erfolg aber dann an den Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Fraktionen zu scheitern droht. Der wichtigste Konflikt -- zwischen den "Grünen", die das Terraforming des Mars so schnell wie möglich vorantreiben möchten, und den "Roten", die den inzwischen nicht mehr so roten Planeten in seine ursprüngliche Form zurückverwandeln möchten -- wird im persönlichen Konflikt zwischen zwei Siedlern der "Ersten Hundert" verkörpert, Sax Russell und Ann Clayborne. Leider beläßt es Robinson nicht bei diesem sehr vielversprechenden Handlungsstrang und packt genug Ideen in den Roman, um mindesten zehn Bücher zu füllen, was dazu führt, daß das dritte Buch für viele Fans von Robinsons Mars-Trilogie weitschweifig und überlang wirkt. Es ist dennoch für Leser zu empfehlen, die die Geschichte der Ersten Hundert und des Terraforming des Mars bis zum Schluß verfolgen möchten. Die treuesten Leser belohnt Robinson am Ende mit einer sehr schönen Fabel von Versöhnung und Erlösung, aber auch bei dem ausgesprochen befriedigenden Schluß bleibt die Frage, wieso der Autor nicht dazu imstande war, etwas disziplinierter mit seinem Stoff umzugehen. Fähig dazu ist er allemal. Denn nach wie vor ist sicher, daß es Kim Stanley Robinson weder an Ideen noch an schriftstellerischem Können mangelt, was trotz aller Mängel auch in Blauer Mars offensichtlich ist. --Ruth Nestvold<

Fun books

Choose a genre